Septembermann: Lovestory (German Edition)
seine Pflicht und nimmt sein Schicksal in die Hand.
*
A n diesem Freitag brennt es allen Ecken. Jane ruft nach Büroschluss Cora an. „Ich schwimme im Sahnelikör.“
„Soll ich dich vor m Ertrinken retten?”
„ Es ist zu spät, um Schwimmen zu lernen, gell? Cora, sag meine Wohnzimmerdecke soll sich nicht so drehen!”
„Ich wollte eh nach dem Unterricht bei dir vorbeischa uen.”
„Mein Likörbad war ein Witz , bis später.“
„Das ist nicht wahr“, opponiert Cora laut vor den Kollegen im Lehrerzimmer. „Sorry, ich muss an die frische Luft.“ Sie rauscht aus der Tür.
Jane dagegen nimmt ihre neue Situation, die sie Cora mitgeteilt hat, gelassen. Für sie zählt primär, das Wohle rgehen ihrer Zwillinge.
Sascha! Den Partyhengst mit leichter Arroganz hat sie gezähmt und er sie gleich mit, wippt Janes Gedächtnis zurück. Bis dahin waren sie auf den Tanzpisten unterwegs.
„Ich glaube, der Himmel hat Sie mir geschickt.“ Sehr charmant baggerte er sie damals an. Sascha war, ist, ein Sunn yboy mit Format.
„Wir müssen reden“, sprach Jane ihn gestern an und gab sich als werde nde Mutter zu erkennen.
„Schwanger , tatsächlich?” Keine Begeisterung über ihren Nachwuchs sprang aus seinen braunen Augen und Kommunikationsstörungen folgten.
S ie kam nicht dazu von Zwillingen zu sprechen, weil sich Sascha ins Nachbarzimmer zurückzog.
War sein e Karriere, die er zielstrebig verfolgt der Grund, dass er sich nicht freute? Bis zum Einschlafen dachte Jane über ihre Beziehung nach, die die letzten Wochen der von Geschwistern glich. Fragen über Fragen stürzten auf Jane ein ohne plausible Antworten.
Als sie heute Morgen erwachte, fand sie wie neuerdings häufig einen handgeschri ebenen Zettel von Sascha, der am Küchenboard klebte. Sein letzter?
*
Cora ringt derweil in der sechsten Unterrichtsstunde um Fassung.
Saschas beruflicher Traum beflügelte ihn derart, dass er ruckzuck davonflog?, zermattert sie sich den Kopf.
Glücklicherweise ist heute der letzte Schultag , abgesehen vom Elternabend, ausgerechnet freitags. Augen zu und durch, gibt sie sich einen Stups auf dem Weg zu Jane.
„Na endlich!“ Die Mami in spe zieht die Freundin in ihre Wohnung.
„Bitte komm gleich zur Sache“, fordert Cora sie ene rgisch auf.
Jane berichtet von ihrem Schwangerschaftsouting und dem unerklärlichen Reagieren Saschas.
„Das ist seine Hinterlassenschaft, die ich nach dem Aufstehen gefunden habe.”
Meine geliebte Janie,
es tut mit leid. Ich drücke mich nicht vor der Verantwortung für das Baby. Du kennst mich und weißt, ich bin kein Chauvi. Ich muss über alles nachdenken. Es gibt einen schwarzen Fleck in meiner Seele, mit dem ich alleine fertig werden muss, eventuell gelingt es mir in der Ferne.
Ich werde in der nächsten Zeit vor Ort in der American Co mpany arbeiten.
Vielleicht, hoffentlich, hilft mir diese Distanz, die neue Situation in unserem Leben zu verarbe iten.
Ich lasse dich ungern unter diesen Umständen zurück. Cora ist bei dir. Bitte gewähre mir diese Au szeit, ich melde mich.
Ich liebe Dich, Janie! Egal, was passiert, das wird sich nie ändern.
P.S.
Liebste Cora, bitte passe gut auf meine Süße und das Baby auf. Ich vertraue Dir beide an. Wir sind als Trio immer ein Topteam gewesen, einer konnte sich auf den anderen verlassen. Bitte verzeiht mir meine, möglicherweise übereilte Abreise. Bis bald.
Küsschen, Euer Sascha.
Cora zückt ihr Taschentuch und schnäuzt kräftig. „Sascha muss einen hinreichenden Grund für seinen schnellen Abgang haben.“
„Er gab mir nicht mal die Chance für einen letzten Blick. Sascha wird an mich denken , denn der Tag wird kommen, an dem er das Gleiche fühlt. Cora, ich habe geglaubt, mehr für ihn zu sein. Ist dies das Ende meines Lebenskapitels mit Sascha?“
„Diese Frage kann ich dir nicht beantworten , nur, dass damit deine Gewissensbisse nicht mehr brisant sind.“
„Verlassen wir das Trümmerfeld meines Lebens. Schnitt! Schwenk“, erwidert Jane mit tränenreichem Blick. Bitte rkeit trieft aus ihren Poren.
„Diese Wirklichkeit mit ihrem brutalem Gesicht“, en tgegnet Cora mit Scharfzüngigkeit. Sie nimmt Jane liebevoll in die Arme und beide verharren in stummer Andacht. Jane ist heruntergefallen von der Sonnenseite ihres Lebens, bilanziert Cora. An welchen Faden soll sie sich künftig festhalten?
*
Hals über Kopf trifft sich Sascha mit seinem Big Boss der American Company
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