Septembermann: Lovestory (German Edition)
Phönix und hält abrupt in einer Wohnstraße. Sascha ist nicht in der Stimmung für Überraschungen, seine Sehnsuchtsmelodie nach der Heimat drückt auf sein Gemüt.
„Komm, zier dich nicht so, Mister German!“ Debbie zerrt ihn über die steilen Aufgangstreppen eines typischen amerikan ischen Hauses.
„Was hast du mit mir vor?“
„Kidnapping“, antwortet sie erheitert. Debbie öffnet die Wohnungstür im zweiten Stock und schubst ihn giggelnd hinein.
Sie stürzt zum Fon. „Yes, in einer halben Stunde. Bis gleich, bye.”
In dreißig Minuten wird das Rätsel gelöst sein, Sascha atmet auf und schaut sich in den Räumen um.
Diese ungewöhnlichen Wanddekorationen. Eine übe rzeugte Singlefrau wie Debbie rettet sich vor dem Alleinsein mit Fototapete? Da sitzt täuschend echt ein Latin Lover neben ihr am Küchentisch und trinkt seinen Cappuccino. Lebensgroß. Im Wohnzimmer über der Couch beißt ein aparter Easy Rider in lässiger Pose neben seinem Feuerstuhl genüsslich in einen Hotdog.
„Deine Poster haben Stil und Charme. Er nickt angetant.
„Nicht geschmacklos?“, fragt sie und zieht die Oberlippe pikiert nach vorn.
„Im Gegenteil , ich finde deine individuelle Gestaltung gelungen.
„Mein Heim gefällt dir?“
„Ausgesprochen gut.“
„Oh! Keine Kritik wie bei meine r Kleidung?“, giftet sie schroff zurück.
„Das Design mit dem Motorradfreak hat eine besondere Bedeutung für mich.“
„Verrätst du es mir?“
„Alles zu seiner Zeit , jetzt mag ich nicht darüber sprechen, okay?“
„Okay.“
„Darf ich dich kurz entführen? Keine Sorge, ich trete dir nicht zu nahe.“ Sie schlägt ihre Augenlider lakonisch nach oben.
Dann geht’s treppab in das übernächste Gebäude. Wieder treppauf und Debbie dreht den Schlüssel in einem Tü rschloss.
„Besitzt du ein weiteres Appartement mit rassigen Ladys an der Wand?“
Rassig, speichert Debbie postwendend. Ach! Er steht auf Dunkelhaarige , da ist sie mit ihrem karamellfarbenen Pudelkopf seine absolute Nichttraumfrau.
Haarfarbe kann man ändern. Willst du aus dir ein Kne tweibchen machen?, fragt ihre innere Stimme entsetzt.
D ebbie und Sascha stehen in einem Raum mit einer orangefarbenen Wohnlandschaft. Die sonnige Farbe beeinflusst Saschas Seelenleben positiv. Die Accessoires in Grün und Braun sprechen ihn an. Kastenelemente, Schubladenschränke und Bücherbords mit integriertem Spiegelglas wirken für sich.
„Dieses Ambiente gänzlich in einer Farbe in verschied enen Nuancen, ist ein Hingucker.“ Sascha verschränkt beeindruckt die Arme unter der Brust.
„Schau, die Küche“, ruft sie und lotst ihn nach nebenan.
„So eine harmonische Einheit der Wände und Möbel aus Weiß und Orange.
„Zuhinterst, das Sahnestückchen , der Schlafraum. Voilà!“ Sie schwingt ihren Arm zum nächsten Entree und zieht sich zurück.
Die Nachthöhle lädt zum Träumen ein. Pastellorangefa rbenes Inventar, hellgrüne Tüllgardinen und Teppichboden in diversen Farbabstufungen. Formidable. Sascha verweilt entrückt.
„Was sagst du?“, ruft ihm Debbie vom Flur zu.
„Eine wohlige Atmosphäre. Wohnt hier deine Freundin? Sie hat einen brillanten Geschmack.“
„Nein, mein bester Kumpel Danny , ein Wohnpurist. Orange ist seine Lieblingsfarbe. Er zieht aus, wenn du magst?“
„Diese Wohnung wird frei?“
„Erwähnte ich das nicht? Sogar mit komplettem Inventar. Soll ich vermitteln?“
„Das wäre super , endlich ein Kuschelnest für mich allein.“
„Darf ich dich trotzdem ab und an besuchen?“
„Debbie, du bist jederzeit willkommen.“ Sascha umarmt sie.
Eben nur als Freund. Sie senkt traurig ihren Blick in seiner Armbeuge und hört ihr Herz ra sseln. Ihr Atem puppert.
„Kannst du ein Treffen mit deinem Danny arrangieren, mein Gol dstück?“ Sascha drückt ihr einen Freudenkuss auf die Stirn und schenkt ihr einen glücklichen Blick aus seinen Strahlenaugen, dass sie dahinschmachtet.
Das Goldstück kann. Einen Tag später ist der Mietvertrag unterzeichnet und der Umzug im Handumdrehen b ewerkstelligt. Debbies Minicar transportiert Saschas Habseligkeiten und sie hilft ihm, wo sie kann. Debbie spürt immer noch seinen Kuss auf ihrer Stirn.
*
Die Adventstage beginnen mit einem Kaffee bei Kerzenschein und die Vorfreude auf die Weihnachtsfeiertage, wie damals als Kind, steigt.
„Jane, was hältst du von einem Einkaufsbummel am Sonntag? Ich bräuchte ein paar neue Möbe lstücke.“
„Bei dem Gedränge in der Stadt,
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