Septembermann: Lovestory (German Edition)
Cora?“
„Vorher schauen wir ins Babyparadies“, frohlockt sie und Janes Interesse ist geweckt.
„Die Warenregale mit Kindergröße sechzig müssen wir inspizieren.“
Jane ist im Kaufrausch und schubst Cora kurz danach im Geschäft vorwärts. Sie füllt ihren Einkaufswagen und schwebt glückselig zur Kasse.
„Dieses Hin und Her von deiner Wohnung zu Peters wird euch lästig?“ Cora fädelt bewusst diesen Gespräch sfaden ein.
„Alles eine Frage der Organisation.“
„In wenigen Monaten auch der Beweglichkeit, Jane“, gibt Cora zu bedenken.
„Wir haben von gemeinsamen Räumlichkeiten für unser Quartett gesprochen , sind uns allerdings bisher uneinig.“
„Wie wär’s mit einem Häuschen im Grünen?“
„Bin ich Millionärin?“, ruft Jane empört.
„Ja und? Wozu gibt’s Bausparverträge?“
„Ich mag mein häusliches Umfeld und ziehe ungern um.“
„Mit den Schnullerbacken wird’s arg eng. Könntest du dir mich als deine Nachmieterin vorste llen?“
„Ach, du willst umziehen?“ Jane bleibt staunend stehen. „Seit wann?“
„Och, ich befasse mich erst jüngst mit diesem Gedanken“, antwortet Cora überzeugend.
„Wieso weiß ich nichts davon?“, reagiert Jane beleidigt.
„Ich hab’s vergessen, jetzt bist du im Bilde.“
Sonderbar. Jane ist längst während ihrer Unterhaltung aufgefallen, dass Cora ständig an diesem Wo hnungsthema baggert.
„Nehmen wir mal an, ihr trefft absehbar eine Entsche idung, was würdest du von deinen und Peters Gegenständen in eine gemeinsame Wohnung oder Haus mitnehmen?“
„So weit gehen deine Überlegungen , pressiert es dir derart?“, funkt Jane zynisch dazwischen.
„Zier dich nicht so ! Absehbar musst du dich mit dieser Realität auseinandersetzen. Fangen wir gleich damit an.“ Endlich zählt ihre Freundin unersetzbare Einzelstücke von ihrem und Peters Mobiliar auf. Cora ist bemüht, alles in ihrem Gedächtnis zu lagern, um zum gegebenen Zeitpunkt reagieren zu können. Zielbewusst steuert Cora Jane im Möbelhaus in die entsprechenden Abteilungen.
„Damit hätten wir dein Familienheim fast eingerichtet“, stellt Cora erleichtert nach stundenlange r Suche erschöpft fest.
„Theoretisch. Ohne Peters Einverständnis? Wir wollen alles zusammen entsche iden.“
„Männer sind Einkaufsmuffel , unsere Vorauswahl macht es leichter.“
Coras Argumentation überzeugt Jane und sie ärgert sich über ihr abwegiges Misstra uen, als sie sich verabschieden. Diese Schwangerschaftshormone!
*
Kurz vor den Feiertagen gewinnen bei Jane die Misstrauensattacken erneut Oberhand. Verflixt und zugenäht
! Sie kracht ihre Akten auf den Schreibtisch.
Seit Kurzem benimmt sich ihr Chef distanziert, Stefanie blockt Gespräche frühzeitig ab und Cora simuliert die angespannte Lehrerin. Sind sie im Weihnachtsstress, oder wird hinter ihrem Rücken getuschelt?
Nebel hängt wie vollgesaugte Decken über der Stadt, als Jane nach Feierabend auf dem Weg zum Frauenarzt ist und in einen Verkehrsstau gerät. Sie trommelt ungehalten auf das Lenkrad und schaut aus dem Fenster zum gegenüberliegenden Einrichtungshaus. Bei Grün fährt sie weiter und tritt nach wenigen Metern schlagartig auf die Bremse. Ihre Bluse sitzt korrekt, aber ihr Kragen platzt. Jane stiert zu einem Paar, das sich vor dem Schaufenster umarmt. Öffentlich! Ihre Vermutungen, dass etwas hinter ihrem Rücken vorgeht, werden damit bestätigt. Ein Verkehrsteilnehmer reißt ihre Fahrzeugtür auf.
„Entschuldigen Sie, das war mein Fehler“, wimmert Jane blasswangig und legt schü tzend die Hände auf ihren Bauch.
„Sind Sie verletzt?“ Graugrüne Augen lugen bedacht durch eine getönte Brille.
„Ich glaube, nicht. Es tut mir leid.“
„Sie sind vollkommen aufgelöst. Da drüben ist eine Bank , geben Sie mir ihre Hand, ich führe Sie hin und fahre dann ihr Auto an den Straßenrand.“
Ein gequältes Lächeln huscht über Janes Gesicht.
„Ich hole eine Wolldecke aus meinem Auto.“
Es schneit eisige Flocken, die die Haut wie Nadelstiche tre ffen. Sie zittert, als sie sich setzt.
„Die Frau ist schwanger. Hoffen tlich ist dem Baby nichts zugestoßen“, hört sie eine Stimme aus der Passantentraube von Neugierigen, die sie anstarren. Wo ist ihr sympathischer Helfer? Jane schaut sich argwöhnisch um.
„Da bin ich wieder , mein Pkw parkt hinter ihrem, das Verkehrsknäuel hat sich aufgelöst. Jetzt zu Ihnen. Sie müssen zum Arzt in ihrem Zustand.“
„Ich hatte einen
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