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Septembermann: Lovestory (German Edition)

Septembermann: Lovestory (German Edition)

Titel: Septembermann: Lovestory (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Ambros
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Enttäuschungen.“ Sie wedelt beflissen zu ihrem Schreibpool.
    „Stimmt, Frau Kerner“, ruft ihr ihre Chefin zu und blickt ihrer treuen Seele nach.
    Eine kompetente Mittvierzigerin, die alle in ihrer Bürogemeinschaft respektvoll Binchen, abgeleitet von Sabine, nennen. Sie ist eine Dame, die zu ihrer wohlproportionierten Weiblichkeit, steht. Ein Blusengroupie. Dazu trägt sie wadenlange, weich, schwingende Röcke mit dezenten Accessoires in perfekter Colormelange. Ihre hochgesteckten, braunen Haare sind ein Hingucker. Sie ist eine Verwandlungskünstlerin, mit simplen Stylingtricks gelingt ihr durch Einfügen von Spangen & Co. stets eine neue Variante.
    „Frau Krüger, ein junger Mann wartet im Vorzimmer. Er behauptet, ein Date mit Ihnen zu haben“, teilt ihr Bi nchen eine Viertelstunde später ihren mit.
     
    *
     
    „ Danny, Danny“, tönt ein abgrundtiefer Seufzer durch sein mobiles Telefon.
    „Hello, Debbie, ich habe deinen Anruf später erwartet. Hängt dein Flieger erneut in der Warteschle ife?“
    „Ich gehe bald von allein in die Luft. Mein Nervenko stüm ist dem Kollaps nahe, der Start ist auf Morgen verschoben.“
    „So was Immobiles! Dein Retter naht.“
    Ihr Freund quält sich bei schläfrig, schmachtender Hitze über die Ringautobahn vorbei an ein paar Dutzend Wolkenkratzer. Selbst sein Auto scheint eine trägere Gangart vorzuziehen. In den Gärten laufen die Sprinkleranlagen Tag und Nacht, trotzdem ist das Gras braun. Am liebsten würde Danny aussteigen und sich eine erfrischende Dusche gönnen. Er nimmt einen Schluck aus der für die Phönixer unentbehrlichen Wasserflasche.
    Seine Heimatstadt liegt unterhalb des Randgebietes der Son oran Wüste, hier ist der Ursprung des gigantischen Saguaro Kaktus, der über zehn Meter hochwachsen kann. Das Umland variiert von unfreundlichen harschen Felsen bis hin zu exotischen Sandmeeren inmitten von Höhenzügen und Tafelbergen mit mehrfarbenen Gipfeln.
    Debbie stößt wütend gegen ihre Gepäckschachteln.
    „Ich fasse es nicht! Danny, das Hin- und Herkutschieren schadet meiner neuen Frisur“, plärrt sie, als ihr Freund in der Halle des Sky Harbor, einen der fünf Flughäfen von Phönix, auf sie durchgeschwitzt zurennt. Das klimatisierte Gelände ist eine Wohltat.
    „Take it easy. Lance sorgt für  tadellosen Sitz . morgen beim dritten Anlauf.“
    Haarkünstler Lance hat ihr vor Tagen eine top Frisur kre iert.
    „Ob zerzaust, fransig oder lockig – in diesem Sommer darf’s wilder sein“, meinte er nonchalant und setzte die Schere an.
    Er zog die Haarsträhnen beim Föhnen hoch, besprühte mit Spray, liftete mit der Bürste und verwuschelte alles zum Bob. „Chici, chaca“, klatsche er in die Hände.
    „Der Formschnitt ermöglicht dir Gestaltungsv arianten. Wenn du Miniwickler aufdrehst, kannst du mit Engelslocken vor Sascha brillieren, einen frechen Struwwelkopf zaubern oder eine Carconfrisur. Du raffst einen Seitenscheitel, teilst die Vorderparty, klemmst sie hinters Ohr und ziehst Koteletten. Ready!“
    „Haare als Spiegel meiner auferstandenen Seele? Form idable, Lance“, dankte sie mit einem Kniefall. Ihre Sensoren gerieten beim Gedanken an Sascha in Aufstand.
    Dass ihr das Schicksal Flugstolpersteine bis zum Endlich-Wiedersehen in die Luft legt, war unvorhersehbar. Ist die Startverzögerung ihres Fli egers ein schlechtes Omen?
     
    *
     
    „ Sein Name, Binchen?“ Stefanie legt ihre Akten zur Seite.
    „Hänsel.“
    „Tatsächlich? Ich lasse bitten.“
    Selbstsicher steuert der telefonische Bewerber auf Stef anie zu.
    Hokuspokus Fidibus! Dieser Knuspe rknabe! Das Gretel an seiner Seite ist zu beneiden. Sie kreuzt die Arme vor ihrer Brust und schaut prüfend zu der sympathischen Mannsgestalt. Wie alt mag dieser adrette Jungmensch sein? Dreißig plus? Seine langen Stelzen stecken in weißen Jeans und das dezent gestreifte Poloshirt lässt seine Körpersilhouette erahnen. Seine Spontaneität zum selbst terminierten Vorstellungsgespräch genehmigt den saloppen Dresscode. Seine Frisur: kurz, kess mit gegelten, aufgerissenen, brünetten Locken ist ein Schmaus fürs Auge.
    „Ich will Sie nicht von Ihrer Arbeit abhalten, Frau Schneider , testen Sie meine Fähigkeiten.“
    Herr Hänsel fixiert, angenehm überrascht sein Gegenüber mit konzilianten hellen Augen. Eine sexy Lady mit Au sstrahlung. Wie viele Jahre hat sie unter ihrem Stufenpony? Vierzig?.
    „Frau Krüger, bitte. Peter Schneider und ich sind G eschäftspartner.“
    Dieser Hänsel

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