Septembermann: Lovestory (German Edition)
Peter gehört. Sascha, mit ihm bin ich glücklich, freue dich mit mir.“
„Ich tue es, selbst, wenn’s verdammt schmerzt. Meine Geschichte geht weiter. De inen Mann liebe ich auch, seit ich denken kann. Ihm wünsche ich alles Glück dieser Welt.“
„Sascha, das ist einer deiner üblichen Scherze!“
„Das ist die Wahrheit. Ich habe es ihm nie deutlich gesagt.“
„Du bist bi…?“ Ein Erstaunen huscht über Janes blasses Gesicht.
„Vom sogenannten anderen Ufer?“
Sascha lächelt verl egen.
„Haben sich deshalb deine Eltern von dir ab abgewandt? Solche intoleranten, konservativen Personen!“
Jane versucht, sich im Bett aufzusetzen.
„ Er ist weder schwul noch bi“, schaltet sich Peter in die Unterhaltung ein.
Saschas Kopf wirbelt herum, als er die vertraute, ang enehme, dunkle Stimme seiner Kindheit hört, die er die letzten Jahre vermisst hat.
„Vater!“
*
Als Debbies und Dannys Waage ein paar Takte zurückschlägt, absolvieren sie motiviert mit Unterhaltungseinlagen ihre Laufrunden durch den Park.
„Ke nnen wir die beiden Nasen im Spiegel, Debbie?“
„Im Entferntesten. Die haben mächtig abgespeckt.“
„Ein schönes Paar“, posaunt Danny und drückte sich an sie.
„Scheusal! Warum schauen Homophile größtenteils verdammt gut aus? Ich würde dich vom Fleck weg heir aten. Bei Liebeskummer hatte ich stets einen attraktiven Burschen an der rechten Seite, den anderen an der linken und wir zogen durch die Partytempel. So manche unbemannte Lady warf mir missgünstige Blicke zu. Wieso hat die da zwei Sweethearts und ich keinen? Robbie, deine große Liebe war genial.“
Debbie lehnt sich verträumt an Danny.
„Ach, Rob!“ Er schwelgt verzückt in Memories an seinen langjährigen Romeo.
„Der hatte Drive, Gefühl und sorgte Jahre für Nervenki tzel.“
„Absolut. Wir waren ein Superterzett , die drei Musketiere, die es gegen den Rest der Welt aufgenommen haben. Schade, dass diese Beziehung auseinanderging.“
„Darling, unsere durchtrainierten Körper sollten wir in Schale we rfen“, lenkt Danny von seinem Ex ab.
„Shoppingtour?
Das besagt erwiesenermaßen Tüten schleppen.”
„Und ob , no Limit!“
Am nächsten Tag bummeln sie durch die Phönixer Boulevardzone von einer Boutique zur anderen und anschließend applaudieren sie sich gegenseitig nach ihrer gelungenen Modenschau über den Laufsteg in Debbies Wohnzimmer.
„Meinst du, ich kann auf Brautschau gehen?“
Danny wippt in verführerischer Hüftpose.
„Die süßen, männlichen Miezen werden dir zu Füßen liegen, mein Schöner.“
„Nur zu Füßen?“
„Vielleicht bald in deinem orangefarbenen Kuschelnest und anschließend halten wir Ausschau nach einem Brä utigam für mich?“
„Setzen wir die Topf- sucht-Deckelmaschine in Gang. Vorher müssen wir zum Haircutter. Let’s go! Morgen?“
„Meinetwegen. Nach Saschas freudiger Botschaft aus dem deutschen Kranke nhaus bin ich zu jeder Schandtat bereit, mein Freund.“
Gesagt. Getan. Der Friseurbesuch wird für Debbies Langzeitfreund unerwartet zur schicksalhaften Bege gnung. Ein Beau, der Danny vom ersten Sekundenschlag, als sie seinen Salon betreten, tollkühn anflirtet, schneidet vor Aufregung eine Scharte in Dannys dunkle Locken und erobert sein Herz im Sturm. Bei Danny und Lance stimmt die Chemie auf Anhieb, muss Debbie ein wenig neidisch zugeben. Vielleicht ist noch nicht alles verloren? Sie denkt an Sascha.
*
Die Männer gehen aufeinander zu und umarmen sich.
„Das wird ein Tag der Tränenlawinen.“
Jane schnieft. „Kommt bitte mal her.“ Sie legt ihre Hände übereinander.
„Willkommen daheim, Sascha. Peter, den Schlü ssel?“
„Welchen, Stiefmama Janie?“, fragt Peters Sohn. Er hat endlich wieder diesen Schalk im G esicht, denkt Jane.
„Wir haben uns viel zu erzählen, mein hübscher Stie fsohn. Die schöne Lady am Steuer des Unglücksautos war deine Mutter, Sascha, und deine Frau, Peter“, resümiert Jane mit betrübter Miene.
„Janie, dieser Tag wird als denkwürdiger in die Familie nchronik eingehen.“ Peter küsst sie liebevoll und kramt in seiner Hosentasche.
„Sohn, der Türöffner für dein Z uhause.“
„Lass dir den Weg von Cora zeigen.“ Janes grüne Augen strahlen.
„Die Patchworkler, wie ihr sie nennt, haben bestimmt Krämpfe in den Waden. Sie wollen zu dir.“ Sascha lacht mit dem schönsten Lächeln dieser Welt, das er von seinem Vater geerbt hat.
„Eure gemeinsamen Gene sind
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