Septembermann: Lovestory (German Edition)
Jane aufgewacht?“
„Ja, ja.“ Cora schluchzt hinter ihrer roten Haargardine.
„Kinder, kommt schnell, wir müssen zu ihr.“
Stefanies Gesicht strahlt und alle sausen in die Diele. Sascha bleibt wie angewurzelt auf seinem Stuhl sitzen. Jane, Jane! Ein Gedankengewitter braust durch seinen hübschen Kopf. Er freut sich von Herzen für sie, auch wenn es nie wieder zwischen ihnen sein wird, wie es war. Seine Rehaugen werden feucht.
„Sascha, wo bist du?“, schreit Tino. Er rennt zurück auf die Terrasse und St efanie folgt ihm. Sie schlingt ihre Arme rittlings um Saschas Hals.
„Stefanie, du weißt nicht, was mir Jane bedeutet.“
„Denkst du, ich kann nicht eins und eins zusammenzählen? Sei Manns genug und stelle dich der Realität“, flüstert sie ihm ins Ohr.
*
Ingrid sitzt am Bett ihrer Tochter, als sie die Augen öffnet. Sie vergießt Krokodilstränen und ist außerstande aufzustehen. Janes Mama drückt die Notrufklingel und die Ärzte schweben herbei. Horst wacht auf seinem harten Plastikstuhl im Gang von den hastigen Schritten des Krankenhauspersonals auf. Er stürzt zu seinem geliebten Mädchen, das ihn anlächelt. Wieder fließen salzige Tröpfchen aus einem Gesicht.
„Papa, Papa.“ Er beugt sich zu seinem Kind.
„Ich muss unbedingt Sascha sprechen.“
Erschrocken weicht er zurück.
„Er war bei dir?“
„Bitte versprich mir, sobald er aufkreuzt, lässt du ihn zu mir. Allein!“
„Ja, ja Jeanette, wenn du darauf bestehst.“
„Was flüstert ihr angeregt? Wie in Kindertagen , mein kleines Verschwörerduo.
Ich informiere Peter“, verkündet Janes Mutti freudestra hlend.
Vor Janes Krankenzimmer herrscht Besucherandrang. „Immer nur eine Person“, weist die drakonische Obe rschwester lautstark an. Der Nächste, bitte.“
Ingrid öffnet schwungvoll und überschwänglich die Tür zum Krankenzimmer.
„Sascha?“
Sie schaut ihren sympathischen Charming Boy versöh nlich an, denkt nicht weiter über sein Erscheinen nach und saust den langen Gang hinunter zu ihrem Schwiegersohn.
Peter schlägt gramgebeugt ein Bein über das andere. Sein Kopf ruht auf seinem angewinkelten Arm und er macht ein zerknirschtes Gesicht, in dem der Dreitag ebart sprießt. Janes Mutti geht ihm lachend mit geschlossenen Lippen entgegen und nickt beschwingt. Als Janes Mann sie sieht, schießt er vom Sitz hoch, strafft seine hängenden Schultern und stürmt durch die Flure der Krankenanstalt bis zur ITS-Station.
„Mein Junge, Jeanette will dich sprechen.“
Horst schiebt Sascha durch den Türspalt und zieht sich diskret zurück in den Kreis der Flechtsippe, deren Augen leuchten, dass Cora vergisst zu fragen, weshalb Jane ihrem Ex-Sunnyboy sprechen will. Horst fällt ein, dass Inel beim ersten Gegenübertreten von Peter etwas andeutete und stellt Mutmaßungen an.
„Hallo, Sascha“, begrüßt Jane ihn mit Wisperstimme.
„Jane, es tut mir unendlich leid.“
Er beugt sich zu ihr.
„Du, ich konnte alles hören, was du mir vor Tagen mitgeteilt hast. Leider wurden wir durch die Stationsschwester unterbrochen. Erzähle mir bitte den Rest deiner Story. Dieses dunkle Geheimnis über deine Familie hat mich all die Jahre unserer Zweisamkeit beschäftigt. Ich habe taktvoll geschwiegen, weil ich fühlte, dass du nicht darüber sprechen wolltest.“
„Wo war ich stehen geblieben?“ Sie hat alles trotz g eschlossener Augen mitbekommen? Janes Blick ist eindringlich und erwartungsvoll, dass er zwangsläufig weitererzählt.
„Nach der Operation, als der Doktor dir Zeugungsunf ähigkeit attestierte“, gibt sie ihm als Stichwort.
In diesem Moment huscht Peter unbemerkt herein und ist von der Szene, die sich abspielt, wie vom Blitz getro ffen. Er rührt sich nicht von der Stelle.
„Ich wurde nach meiner Entlassung aus der Klinik von Al bträumen gepeinigt. Hätte ich diesen Unfall verhindern können, wenn es keine Streitigkeiten gegeben hätte? Wie sooft ging es um angebliche Seitensprünge meines Vaters, den ich beschatten sollte, aber dieses Detektivspiel lehnte ich ab. Davon weiß keiner außer mir und es wurde unerträglich, dass ich meine Familie verließ.“
„Sascha, wir hatten wunderbare Jahre zusammen.“
Jane greift nach seiner Hand.
„Die bewa hren wir in uns. Ich wünsche mir, dass wir Freunde bleiben, die füreinander da sind. Auch wenn sie mal ausrasten, so wie du. Ich habe dir verziehen. In meinem Herzen wirst du immer einen Platz haben, auch wenn der größte meinem
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