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Septimus Heap 03 - Physic

Titel: Septimus Heap 03 - Physic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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allerletzte Möglichkeit ... ich weiß nicht, ob ich es schaffe, aber ich muss es versuchen.« Und dann tat Snorri etwas, was sie noch nie gewagt hatte. Sie rief einen Geist quer durch die Zeit. In der Schenke Zum Loch in der Mauer stellte der Geist Olaf Snorrelssens zu seiner Verwunderung fest, dass er hochgehoben und durch die Menge der Geister gezerrt wurde und dann unter Verstoß gegen alle Regeln des Geisterdaseins in Richtung Palast sauste. Und zum allerersten Mal sah Snorri ihren Vater.
    Jetzt war ein günstiger Zeitpunkt, Jenna in die Flammen zu stoßen, sagte sich Etheldredda. Jetzt. Sie streckte die Hände aus – und wurde von Olaf Snorrelssen an den Handgelenken gepackt. Er wusste nicht, warum er das tat, und dennoch tat er es.
    »Lass mich los, du ungehobelter Flegel!«, schrie Etheldredda. Nichts hätte Olaf Snorrelssen lieber getan, als diesen kantigen und knochigen Geist loszulassen, doch er konnte nicht. Irgendetwas hinderte ihn daran. Jenna spürte ein seltsames Prickeln im Nacken. Wieder blickte sie sich um, doch sie sah nichts von dem Handgemenge, das ihretwegen zwischen den beiden Geistern im Gange war. Trotz der heißen Flammen schauderte sie und wandte sich wieder Marcia zu.
    Marcia war nun mitten im Beibringzauber. Durch das lila Licht der Flammen und den magischen Nebel sah Jenna das Porträt Königin Etheldreddas und des Aie-Aies aus der Mauer des Turms erscheinen. Es wackelte hin und her und wehrte sich wie ein Fisch, der an der Angel zappelt, doch Marcia zog es unerbittlich zum Freudenfeuer.
    Auch Etheldredda sah das Gemälde, und da sie genau wusste, was ihr drohte, verdoppelte sie ihre Kräfte, um sich von Olaf Snorrelssen loszureißen. Wenn sie schon ins Freudenfeuer gehen sollte, dann nicht allein – sie würde Jenna mitnehmen. Aber Olaf Snorrelssen, der zu seinen Lebzeiten stark und drahtig gewesen war, hielt ihre Arme fest, und sie bekam keine Gelegenheit, Jenna den ersehnten Stoß zu geben.
    Jetzt schwebte das Porträt, sich bis zuletzt widersetzend, über den Flammen. Der lila Dunst um Marcia färbte sich dunkler, und plötzlich hallte ein lautes Knacken von den Palastmauern wider – Marcia hatte gesiegt. Das Porträt gab den Widerstand auf, und mit einem lauten Zischen wurde es ins Freudenfeuer gezogen. Es explodierte mit einer grellen schwarzen Flamme. Mit einem entsetzlichen Schrei folgte ihm Etheldredda und wurde von den Flammen verzehrt.
    Etheldredda die Schreckliche war nicht mehr.
    Snorri lachte vor Erleichterung. Widerstrebend – denn sie hätte ihren Vater gern länger gesehen – ließ sie Olaf Snorrelssen in die Schenke Zum Loch in der Mauer zurückkehren, wo er anschließend stundenlang verwirrt dasaß und sich fragte, warum er ganz deutlich das Bild eines jungen Mädchens vor Augen hatte, das seiner teuren Alfrun sehr ähnlich sah.
    Doch der Beibringzauber war noch nicht fertig. Ein kleiner Fleck erschien am Himmel über dem Palast, und ein grässliches Heulen drang durch die Luft: »Ai-ai-ai-ai-ai!« Zappelnd und mit dem schlangenartigen Schwanz um sich schlagend, stürzte der Aie-Aie, dem vor Angst fast die roten Augen aus dem Kopf quollen, auf das Freudenfeuer zu und folgte seiner Herrin mit einem gellenden Schrei in die Flammen.
    Tief im Innern des Freudenfeuers geschah etwas. Zwischen den lila Flammen zeigte sich ein strahlendes goldenes Leuchten. Hingerissen sahen Jenna und Septimus zu, bis das Leuchten so hell wurde, dass sie geblendet die Augen abwenden mussten. Im selbem Moment purzelte etwas aus dem Feuer. Es landete mit einem dumpfen Schlag im Gras, und mit Erstaunen sahen sie, wie Etheldreddas Krone über den versengten Rasen hüpfte und dann den Hang zum Fluss hinunterkullerte. Jenna rannte hinterher und schnappte nach ihr, griff aber daneben. Laut zischend und dampfend fiel die Krone in den Fluss. Jenna warf sich auf den Boden, tauchte die Arme ins eiskalte Wasser und bekam sie gerade noch zu fassen, ehe sie auf den Grund des Flussbetts sank.
    Triefend und triumphierend, denn zum ersten Mal hielt sie die Wahre Krone in den Händen, ging Jenna zum Landungssteg und setzte sich neben Alice, die blass und friedlich dalag. Die Krone umfassend, die sich überraschend schwer anfühlte, sagte sie leise: »Ich danke Ihnen, Alice. Danke, dass Sie mich gerettet haben. Ich werde immer daran denken, wenn ich diese Krone aufsetze.«
    »Alice hat etwas Wunderbares getan«, sagte Silas, noch erschüttert über das Geschehene. »Aber ... äh ... es wäre vielleicht

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