Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
silbernen Griffen und stellte einen auf jede Ecke.
    Marcia setzte ihre kleine Brille auf, wie immer, wenn sie bei der Arbeit ihre Augen anstrengen musste, und beugte sich über die komplizierte Karte. Leise murmelnd fuhr sie mit dem Finger an den Linien entlang, mit denen die Eistunnel dargestellt waren. Beetle war höflich einen Schritt zurückgetreten, doch jetzt winkte sie ihn zu sich. »Du kennst doch die beiden Tunnelgeister – die Brüder, die von der Noteinfrierung überrascht wurden und seitdem hier unten eingeschlossen sind und nach einem Ausgang suchen?«
    »Eldred und Alfred Stone?«
    »Ganz recht. Wie es scheint, haben sie einen Ausgang gefunden. Alther ... kennst du den Geist Alther Mellas? Eigentlich bist du zu jung, um dich noch an ihn zu erinnern. Aber er war unser letzter Außergewöhnlicher Zauberer.« Beetle nickte. Er war Alther in letzter Zeit viele Male begegnet, denn er hatte Septimus geholfen, den Umgang mit dem Flug-Charm zu erlernen. »Nun, Alther hat sie vor ein paar Tagen nachts gesehen.«
    »Jetzt, wo ich darüber nachdenke«, erwiderte Beetle, »fällt mir auf, dass ich sie schon längere Zeit nicht mehr in den Tunneln gesehen habe.«
    »Tatsächlich? Das ist keine gute Nachricht, Beetle. Wahrlich keine gute Nachricht ... ah ..., komm und sieh dir das an. Da ist etwas im Busch.« Marcia tippte mit ihrem langen Finger auf eine verschwommene Stelle, die aussah wie ein wirres Knäuel von Würmern, die sich abwechselnd zusammenzogen und streckten und gegenseitig umringelten.
    Beetle hatte nie zuvor ein Lebendkarte gesehen. Als er genauer hinsah, war er sich sicher, dass sich am Rand der Karte etwas bewegte.
    »Hast du das gesehen?«, stieß Marcia hervor. »Es hat sich bewegt.«
    »Und jetzt wieder«, sagte Beetle. »Ich glaube, das ist die Luke unter dem Haus des alten Professors Weasal Van Klampff.«
    »Dachte ich mir doch, dass du dich damit auskennst«, sagte Marcia. »Beetle, du musst hin und die Sache überprüfen. Dringend. Die Luke und dieses Gewusel hier ... was auch immer das sein mag.«
    Beetle pfiff durch die Zähne. »Das ist unter der alten Alchimie-Kammer.«
    Marcia runzelte die Stirn. »Dann wäre es vielleicht besser, du nimmst Septimus mit. Zu mehreren ist man sicherer. Ich schicke ihn herüber. Dir ist doch klar, dass die Sache streng vertraulich ist?«
    Beetle nickte.
    »Vor allem möchte ich nicht, dass der Gewölbegeist davon erfährt. Dem ist nicht zu trauen. Ich nehme an, du weißt, wer er ist?«
    »Tertius Fume?«
    »Ganz recht. Dachte ich mir, dass du es herausgefunden hast. Wie Septimus.« Marcia lächelte stolz. »Sehr schön, du kannst die Karte wieder wegstecken. Es ist nicht gut, wenn man sie zu lange dem Licht aussetzt.«
    Beetle rollte die Karte zusammen. »Brauchen Sie die Lehrlingsurne noch?«, fragte er.
    Marcia schreckte aus ihren Gedanken hoch. »Ach ja! Die hätte ich fast vergessen. Ja, Beetle, bitte.«
    Marcia entsiegelte die Urne, fasste tief hinein und zog eine Pergamentrolle heraus. Sie war mit lila und grünen Bändern verschnürt und mit rotem Siegellack versiegelt, der ebenfalls den Stempel des Echnaton-Amuletts trug. Marcia prüfte den Namenszug an der Seite. Die zittrige Schrift des jungen Septimus war unverwechselbar, doch Marcia staunte, wie sehr sie sich in der kurzen Zeit verändert hatte. Mittlerweile war seine Unterschrift ausladend und selbstbewusst, allerdings auch ein wenig zu schnörkelig. Zufrieden, dass sie die richtige Urne hatte, schob sie die Vertragsurkunde wieder hinein und zog einen wunderschönen kleinen silbernen und goldenen Pfeil aus ihrem Gürtel. Einen Moment lang hielt sie ihn in der flachen Hand und betrachtete ihn.
    »Seps Flug-Charm«, stieß Beetle hervor.
    »Das ist nur halb richtig«, korrigierte ihn Marcia. »Ja, es ist der Flug-Charm, aber er gehört nicht Septimus. Der Flug-Charm ist einer der ganz alten Charms. Er gehört niemandem.« Damit ließ sie den Pfeil in die Urne fallen.
    »Oh!«, entfuhr es Beetle. »Äh ... war das Absicht?«
    »Volle Absicht«, erwiderte Marcia. »Septimus muss zur Ruhe kommen und sich wieder seiner Arbeit widmen. In letzter Zeit hetzt er überall herum, was, wie ich mir habe sagen lassen, eine der Auswirkungen ist, wenn man im Besitz des Flug-Charms ist. Die Menschen werden rastlos, ständig zieht es sie irgendwohin. Natürlich behauptet er, er besuche seine Mutter, aber Sarah sagt, sie habe ihn seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen, und ich glaube ihr. Der Charm bleibt hier,

Weitere Kostenlose Bücher