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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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hatte. Schlimmer, so sagte er sich, konnte es nicht mehr kommen.
    Es konnte.
    Ein helles Ping ertönte, der Kundenzähler sprang auf vier, und herein rauschte Marcia Overstrand, die Außergewöhnliche Zauberin. Ihr lila Umhang flatterte im Wind, ihr dunkles lockiges Haar war nass und zerzaust vom kalten Frühlingsregen. Ihre Miene verfinsterte sich, als sie das Kreischen des Alarms vernahm, das sich links und rechts in ihre Ohren bohrte und sich irgendwo im weichen und empfindlichen Inneren ihres Kopfes wieder zu vereinen schien.
    »Beetle«, rief sie, »was um alles in der Welt geht hier vor?«

* 8 *
    8.  Die Gewölbe

    M a rcia Overstrand schien mit ihrer Gegenwart jeden Raum auszufüllen, den sie betrat, und Beetle wich unwillkürlich ein paar Schritte zurück, um ihr Platz zu machen.
    »Was um alles in der Welt ist das für ein grässliches Klingeln?«, schrie Marcia.
    »Sie ist nicht da«, antwortete Beetle, der verstanden hatte: »Wo um alles in der Welt ist die grässliche Jillie Djinn?«
    »Was?«
    Beetle blickte verzweifelt auf die Uhr. War Jillie Djinn erst so kurze Zeit weg? »Sie kommt in einer halben Stunde wieder!«, schrie er.
    Langsam beschlich Marcia der Verdacht, sie sei in eine dieser neumodischen Aufführungen des kleinen Theaters in den Anwanden geraten, in das Septimus sie einmal mitgenommen hatte. »Und was wächst dir da aus den Ohren?«, fragte sie.
    Beetle hatte seine Ohrstöpsel ganz vergessen und zog sie jetzt mit einem leisen »Plopp!« heraus. »Verzeihung!«, brüllte er, um den Lärm zu übertönen, der ausgerechnet in diesem Augenblick verstummte.
    »Du brauchst nicht so zu schreien«, sagte Marcia.
    »Nein ... äh ... Verzeihung«, stammelte Beetle. »Kann ich etwas für Sie tun, Madam Marcia? Ich ... äh ... habe die Aufsicht, bis Miss Djinn wiederkommt.«
    »Oh, wie schön.« Marcia lächelte, als sei sie erleichtert, was Beetle erstaunte.
    »Das war vielleicht ein Morgen«, sagte er und versuchte vergeblich, seine dichten schwarzen Haare glatt zu streichen, die ihm immer, wenn er aufgeregt war, in den unmöglichsten Winkeln vom Kopf abstanden.
    »Das sehe ich«, sagte Marcia. »Aber das passiert uns allen.«
    »Tatsächlich?«, fragte Beetle verdutzt.
    »Ständig.« Marcia seufzte. »Und jetzt muss ich bedauerlicherweise hinunter in die Gewölbe.«
    Beetle war schrecklich erleichtert darüber, dass ihm die Außergewöhnliche Zauberin keine Vorwürfe machte, und führte sie ins Manuskriptorium. Gerade als sie durch die Tür traten, flammte ein grünes Licht auf. Die Schreiber, die in einem dichten Haufen beisammenstanden, stoben brüllend auseinander und reckten dann die Hälse, um zu sehen, was sie mit ihrem Löschzauber bewirkt hatten. Mitten aus dem Getümmel ertönte ein spitzer Schrei. »Iiiiih! Meine Füße! Seht euch meine Füße an!«
    Ein vielstimmiger Ruf des Erschreckens war zu vernehmen.
    »Ich habe euch doch gesagt, dass der Zauber schimmlig war, aber ihr wolltet ja nicht hören.«
    »He, sind das riesige Pilze!«
    »Ja, gewaltig!«
    »Jetzt sehen deine Füße so aus, wie sie riechen, Partridge.«
    Die Schreiber brachen in schallendes Gelächter aus, ehe einer von ihnen bemerkte, dass Marcia hinter ihnen stand. Er stieß seinen Nachbarn an, und Sekunden später herrschte betretene Stille.
    »Guten Morgen, meine Herren Schreiber«, grüßte Marcia.
    »Guten Morgen, Madam Overstrand«, riefen die Schreiber wie Schulkinder im Chor.
    »Gibt es Schwierigkeiten?«, fragte Marcia mit einem Lächeln.
    Die Schreiber nickten verlegen.
    Beetle wunderte sich über Marcias gute Laune. Er begriff nicht, dass Marcia ihn besonders ins Herz geschlossen hatte, seit er ihr in einem schwierigen Augenblick, als ein aggressiver Haufen Knochen ihr Leben bedrohte, beigestanden hatte. Voller Bewunderung sah er jetzt zu, wie sie mit einem Fingerschnipsen und einem magischen lila Lichtblitz die eindrucksvolle Pilzkolonie beseitigte, die in den Farben Rot, Orange und Schmutziggelb aus Partridges Füßen gesprossen war und seine Stiefel durchbrochen hatte. Während Partridge noch auf seine Schuhe starrte, die jetzt heillos durchlöchert waren, löschte Marcia mit einem zweiten Zauber die vergossene Tinte, füllte die Tintenfässer auf und stellte Jillie Djinns Berechnungen wieder her.
    Unter den Dankesworten der Schreiber, insbesondere Partridges, stieg Marcia über Foxys reglos daliegende Gestalt hinweg und folgte Beetle zu einer Tür, die zwischen den Bücherregalen des Manuskriptoriums

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