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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Beschlag zu belegen – wie einst DomDaniels Stellvertreter, der Oberste Wächter –, doch vorläufig lagen die Verhältnisse leider noch etwas anders. Dicht gefolgt von dem Gespenst, schlüpfte er durch die offene Pforte und gelangte in den Gemüsegarten.
    Der Gemüsegarten gefiel ihm. Er entsprach seinem Ordnungssinn. Denn der Garten war der einzige Ort, wo Sarah Heap Ordnung hielt. Er war ringsum mit einer hohen roten Backsteinmauer umgeben und schön angelegt. Säuberlich gemähte Graswege teilten gepflegte Beete, in denen Sarah Frühsalat, Erbsen, Bohnen und allerlei andere Gemüse zog, die Merrin überhaupt nicht kannte, geschweige denn jemals gegessen hatte. Alle Wege führten zu einem Ziehbrunnen in der Mitte des Gartens, aus dem Sarah das Wasser für ihre Pflanzen schöpfte. Am anderen Ende des Gartens wölbte sich ein niedriger Torbogen aus Ziegelsteinen, der, wie Merrin sehen konnte, in einen überdachten Weg mündete.
    Sich dicht an der Mauer haltend, schlich er die Graswege entlang, wobei er der Versuchung widerstand, die frisch gepflanzten Salatstecklinge zu zählen. Als er sich dem Bogen näherte, konnte er sein Glück kaum fassen. Der überdachte Weg endete an einer halb offenen Tür, die direkt in den Palast führte. Sein neues Zuhause lud ihn förmlich ein.
    In diesem Augenblick spürte er einen Hauch in seinem Nacken. Schon eine ganze Weile hatte er das Gefühl, dass er verfolgt wurde. Zum ersten Mal hatte er es vor der Schenke Zum Dankbaren Steinbutt gespürt, dann wieder, als er aus dem Manuskriptorium gekommen war, und am stärksten vor Mutter Custards Laden – etwas hatte draußen auf ihn gewartet, doch so oft er sich auch umgesehen hatte, er hatte nichts bemerkt. Jetzt aber war er sich seiner Sache sicher. Er wirbelte herum und überrumpelte das Gespenst.
    »Hab ich dich erwischt!«, schrie er und hielt sich im nächsten Moment erschrocken die Hand vor den Mund. Ob ihn jemand gehört hatte? Er und das Gespenst erstarrten, glotzten einander an und lauschten auf Schritte. Es kamen keine.
    »Du blödes Gespenst«, zischte Merrin, »hab ich dir nicht gesagt, du sollst meinen Mantel suchen. Was willst du hier?«
    »Ich bin hier, um dir zu helfen, Meister«, antwortete das Gespenst mit leiser, trauriger Stimme.
    »Nur du?«, erkundigte sich Merrin misstrauisch.
    »Nur ich, Meister«, antwortete das Gespenst bekümmert.
    Merrin atmete erleichtert auf. »Gut, du kannst draußen warten. Ich will nicht, dass du im Palast hinter mir herschleichst... oh Mist, wozu hast du die denn mitgebracht?« Merrin hatte den Sack mit den Knochen bemerkt.
    »Für diiiiich, Meister«, säuselte das Gespenst mit seiner zuckrigen Stimme.
    Merrin sah das Gespenst prüfend an. Zu dumm, dass man ihm nicht vom Gesicht ablesen konnte, was es dachte. Irgendwie hatte er nämlich das Gefühl, dass es ihn zum Narren hielt. Doch andererseits wusste er auch, dass das Gespenst ihm gehorchen musste, ganz gleich was in seinem Kopf vorging. »Ich möchte diese ekligen Knochen nicht«, sagte er zu dem Gespenst. »Du kannst sie ...« Er sah sich nach einer geeigneten Stelle für die Gebeine um. »Du kannst sie in den Brunnen dort werfen.«
    Das Gespenst machte ein entsetztes Gesicht, doch Merrin sah nur ein schwaches rotes Aufblitzen seiner Eidechsenaugen. Während das Gespenst noch fassungslos auf den Sack mit den kostbaren Knochen starrte, schlich Merrin unter dem Bogen durch und dann, von Pfeiler zu Pfeiler huschend, den überdachten Weg entlang, bis er an der halb offenen Tür anlangte. Die Tür sah so aus, als ob sie fürchterlich quietschen würde, und so zwängte er sich durch den Spalt in das kühle, muffige Dunkel des alten Gemäuers. Und schon war er drin im Palast.
    Wenig später trat Sarah durch eine schmale Tür neben der alten Küche in den Garten. Sie trug immer noch Jannits verbeulten Matrosenstrohhut. Sie mochte ihn, denn wenn sie ihn aufhatte, fühlte sie sich leicht und unbeschwert wie lange nicht mehr. Doch als sie zum Gewächshaus ging, um die Sämlinge zu holen, die sie heute setzen wollte, und dabei am Brunnen vorbeikam, überfiel sie eine plötzliche Niedergeschlagenheit. Sie blieb abrupt stehen – am Brunnen war eine magische dunkle Kraft.
    Sarah Heap interessierte sich seit Jahren nicht mehr für Magie. Sie hatte auf Kräuterheilkunde umgesattelt und geglaubt, sie habe die Zauberei weit hinter sich gelassen. Doch sie besaß noch die typischen grünen Zaubereraugen und verstand genug von Magie, um einen

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