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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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gespannt war, baumelte an einem grünen Band eine goldene Pfeife.
    »Kein Wunder, dass sie ihn verloren haben«, sagte Beetle. »Sie haben die Pfeife am Schlitten hängen lassen. Wie dumm von ihnen. Die musst du immer bei dir tragen, Sep. Hier.« Er band die Pfeife los und gab sie Septimus. »Er kommt immer, wenn du pfeifst. Und vielleicht wird das auch mal nötig sein. Diese Schlitten sind sehr nervös und dafür bekannt, dass sie gerne ausbüchsen. Ich wette, irgendein Lehrling hat eine halbe Ewigkeit nach ihm gesucht. Der Ärmste. Das muss ein Alb träum gewesen sein.«
    Septimus steckte die Pfeife in die Tasche seines Kittels. »Danke, Beetle. Was du alles weißt. Sogar Dinge, die nicht einmal Marcia weiß.«
    »Ich weiß gar nichts, Sep. Marcia weiß viel mehr, als du ahnst. Sie will es nur nicht sagen.«
    »Mir jedenfalls nicht«, erwiderte Septimus.
    »Worauf wartest du?«, fragte Beetle, um rasch das Thema zu wechseln, denn ihm hatte Marcia heute Morgen recht viel erzählt. »Willst du nicht aufsitzen? Ich zeige dir, wie eine doppelte Drehung mit Rückwärtsgang geht, oder sogar eine dreifache Drehung, wenn du willst.«
    »Hm ... vielleicht später, wenn ich etwas Übung habe.« Septimus setzte sich vorsichtig auf den Schlitten, halb in der Erwartung, dass er gleich losflitzte, wie es Beetles Schlitten immer tat. Doch er blieb geduldig stehen, als warte er auf Anweisungen. »Wie fährt man diese Dinger eigentlich?«, fragte Septimus, dem in diesem Augenblick klar wurde, dass er sich nie erkundigt hatte, wie Beetle seinen Schlitten dazu brachte, die Eishänge hinauf-und hinunterzurutschen und immer genau das zu tun, was er wollte.
    »Du denkst einfach fest daran, was er tun soll, und er tut es – natürlich nur, wenn der Richtige ihn fährt. Würdest du zum Beispiel versuchen, meinen zu fahren, würde er dich einfach ignorieren.«
    »Also gut, dann wollen wir einen Versuch wagen«, sagte Septimus und dachte im Stillen langsam, ganz langsam fahren. Und tatsächlich, unter Beetles Gelächter setzte sich der Schlitten langsam, ganz langsam in Bewegung.
    »Was hast du ihm denn gesagt, Sep?«, rief Beetle hinterher. »Dass er im Schneckentempo kriechen soll?«
    »Es ist ja nur eine Probefahrt«, verteidigte sich Septimus.
    »Dann probier doch mal, wie schnell er fährt«, schlug Beetle vor. »Ich wette, er ist spitze. Viel schneller als die alte Kiste hier.« Er trat liebevoll gegen seinen Schlitten.
    »Vielleicht später«, erwiderte Septimus.
    »Na schön«, sagte Beetle und schwang sich auf seinen Schlitten. »Aber vorher muss ich noch etwas erledigen, worum mich Marcia gebeten hat.«
    Septimus strahlte – was kümmerte ihn Marcia, wenn er einen so schönen Schlitten besaß? »Einverstanden«, sagte er, »jetzt kann ich dir bei der Inspektion helfen. Wie sie es in den alten Zeiten gemacht haben.«
    Beetle grinste. »Toll.«

* 14 *
    14.  Das Haus an der Schlangenhelling
     

    B e etle richtete seine Lampe auf eine Luke an der Decke des Eistunnels. Sie befand sich etwas mehr als einen Meter über ihren Köpfen, und sie konnten sie fast berühren, wenn sie hochsprangen. Die Luke bildete eine ovale Vertiefung mit dem üblichen Metallsiegel darin. Darum herum war eine dünne Schicht aus klarem Eis.
    »Siehst du«, sagte Beetle. »Dieselbe Geschichte. Das Eis ist geschmolzen und dann wieder gefroren. Wollen mal sehen ... Ja, sie ist auch wieder versiegelt worden. Eigenartig.«
    »Hmm ...«, brummte Septimus. Er war nicht sonderlich überrascht, denn er wusste, wessen Luke das war.
    Beetle spähte nach oben. »Natürlich könnte in diesem Fall auch das Siegel auf der anderen Seite beschädigt sein. Manchmal tun die Hausbewohner so etwas. Es wäre schön, wenn wir reingehen und nachsehen könnten, aber da ist vor einiger Zeit so ein komischer Kauz eingezogen. Eine Art Einsiedler, wie es scheint. Der kommt nicht mal an die Tür, wenn man klingelt.«
    »Ich weiß«, sagte Septimus. »Und ich finde das schade. Aber er hat sich eben noch nicht richtig eingewöhnt.«
    »Kennst du ihn denn, Sep?«, fragte Beetle erstaunt.
    Septimus beschloss, seinen Freund ins Vertrauen zu ziehen. Er war es leid, seine Besuche bei Marcellus vor ihm zu verheimlichen. »Ja, ich kenne ihn. Aber ... äh ... Marcia weiß nicht, dass ich ihn besuche. Ich wollte es ihr die ganze Zeit sagen, aber sie ist zurzeit so schlecht gelaunt und ...« Plötzlich fiel ihm etwas ein. »Oh, Mist... Beetle, hast du deine Uhr dabei?«
    »Selbstverständlich.«

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