Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
Jenna folgte ihm. Beetles Herz pochte so laut, dass er zunächst nicht verstand, was die Stimmen sprachen. Er holte ein paarmal tief Luft, um sich zu beruhigen.
    »Wer ist das?«, formte Jenna mit den Lippen.
    Beetle wagte einen kurzen Blick um die Ecke. Er hatte richtig vermutet. Auf der untersten Treppenstufe saß, halb verdeckt von den tanzenden Schatten, die zwei außen am Gewölbe angebrachte Binsenlichter warfen, Jillie Djinns frischgebackener Mitarbeiter und schaute mit gespannter Aufmerksamkeit zu dem Gewölbegeist auf. Ihre Worte wehten die Treppe herauf und hallten von den Backsteinwänden des leeren Gangs wider.
    »Selbstverständlich ist es schwierig, Junge«, drang Tertius Fumes Stimme zu den beiden Lauschern in der Nische. Der Geist klang gereizt. »Darum steht es ja auch am Ende des Buchs. Zuerst muss man getan haben, was vorher kommt.«
    »Aber dazu hatte ich keine Lust. Ich wollte nur das tun, was am Ende kommt.«
    »Nur Übung führt zur Meisterschaft, und ein Narr ist, wer glaubt, dass er’s anders schafft«, erwiderte Tertius.
    »Aber ich habe alles getan, was drin steht, und es hat funktioniert. Ich habe sogar das Gespenst gekriegt. Massig Gespenster, um genau zu sein.«
    »Massig? Was soll das heißen?«
    »Massenweise, jede Menge ... äh ... viele.«
    »Viele? Wieviele?«
    »Keine Ahnung. Ungefähr zwanzig, vielleicht auch mehr.«
    »Zwanzig Gespenster? So bist du dümmer noch, als ich gedacht. An deine Sohlen werden sie sich heften, Tag und Nacht.«
    »Nein, werden sie nicht. Ich habe sie nämlich eingesperrt. Sie können mir nicht nachkommen.«
    »Tatsächlich? Dann werden sie gar gräulich toben, wenn sie dich Wiedersehen da oben.«
    »Sprechen Sie immer in Reimen?«
    »Ja. Also, was willst du, Junge? Dieses Geplapper ermüdet mich.«
    »Ich wollte Sie fragen, wie das ist mit diesem Verdunklungs-Dingsbums.«
    »Dingsbums ?«
    »Ich meine das, bei dem man einen anderen mit einem Fluch belegt. Ich habe es schon an jemandem ausprobiert, aber ich glaube nicht, dass es funktioniert hat. Bis jetzt ist ihm jedenfalls nichts zugestoßen, das hätte ich ganz bestimmt erfahren.«
    Tertius Fume klang belustigt und ein wenig spöttisch. »Dann hast du also versucht, mithilfe der Schwarzen Magie das Schicksal eines anderen zu verdunkeln?«, fragte er. »Wie kommt ein junger Heimtücker wie du dazu, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen, hm? Als ich in deinem Alter war, habe ich zuerst mit einem scharfen Messer mein Glück versucht. Das ist viel amüsanter.« Der Geist kicherte, als durchlebe er noch einmal lieb gewordene Erinnerungen.
    Der neue Schreiber schien bestürzt. »Ich mache mir eigentlich nichts aus Messern«, sagte er kleinlaut.
    »So so, dann ist es dir wohl lieber, wenn andere die Arbeit für dich erledigen, wie? Du greifst lieber zu einer kleinen List, einer kleinen Täuschung, was? Leute deines Schlags kenne ich. Du willst der Puppenspieler sein, der die Fäden zieht. Aber sei gewarnt: Wer mit der Dunkelmagie spielt, kann leicht selbst zur Marionette werden.«
    »Oh ...«, sagte der Junge mit stockender Stimme, und hätte Beetle einen zweiten Blick riskiert, so hätte er gesehen, dass er nervös mit dem Ring an seinem linken Daumen spielte. »Aber ich dachte, dass ... naja, wie Sie in diesem Buch geschrieben haben – und ich finde, es ist ein richtig gutes Buch, überhaupt das beste, das ich je gelesen habe, und ...«
    »Spar dir deine Worte«, raunzte Tertius Fume, »und versuche nicht, mir zu schmeicheln, Junge. Es schert mich einen Kehricht, ob dir mein Buch gefällt oder nicht. Sag mir klipp und klar, was du von mir willst. Los, raus mit der Sprache.«
    »Ich möchte, dass Sie mir bei einer Verdunklung helfen. Eine ganz große Sache.«
    »Und warum sollte ich dir helfen, Junge? Was habe ich davon?«
    »Ich könnte auch Ihnen helfen. Wir könnten zusammenarbeiten.«
    Tertius Fume schnaubte verächtlich. »Ich mit dir zusammenarbeiten? Ich, der allererste Obergeheimschreiber, soll mit einem aufgeblasenen Würstchen wie dir zusammenarbeiten? Nenne mir einen Grund, warum um alles in der Welt ich das tun sollte.«
    Für einen Augenblick wurde es still, dann hörten Jenna und Beetle so klar wie eine Glocke: »Weil ich lebe und weil Sie tot sind.«
    Beetle hob die Augenbrauen und sah Jenna an. Dieser Daniel Jäger hatte vielleicht Nerven.
    »Vorsicht, Junge«, knurrte Tertius Fume. »Dieser Zustand lässt sich leicht ändern.«
    »Oh, so habe ich das nicht gemeint ...« Die Stimme des

Weitere Kostenlose Bücher