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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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großen Reinigungszauber durchgeführt und ihn gesucht, aber er war nicht da, und da dachte ich, alles sei in Ordnung. Obwohl ... manchmal habe ich mich schon gefragt, ob der Ring möglicherweise deshalb verschwunden war, weil er sich mit dessen Hilfe wieder zusammengesetzt hat und geflüchtet ist.«
    »Aber er war doch nur noch eine Schleimpfütze«, sagte Septimus. »Überall auf dem Boden verteilt. Wie soll er sich danach wieder zusammengesetzt haben?«
    »Tja ... man kann nie wissen. Der Ring ist sehr mächtig. Er hatte ihn auch wieder zusammengesetzt, nachdem ihn die Braunlinge gefressen hatten. Auf jeden Fall habe ich darauf geachtet, ob er vorhin mit hereingekommen ist, aber von hier hinten habe ich ihn nicht entdecken können. Sie sehen alle gleich aus.«
    »Er nicht.«
    »Nein, du hast recht. Dieser grässliche alte Hut – den würde er doch bestimmt tragen, nicht?«
    Septimus grinste. »Ich glaube schon.«
    Mit beschwingtem Schritt kehrte Marcia zu Tertius Fume zurück. »Ich brauche keine Erlaubnis, wenn ich mit meinem Lehrling sprechen will«, beschied sie dem Geist.
    Tertius Fume lächelte. »Da täuschen Sie sich, Miss Overstrand. Denn Sie sind nicht länger Herrin über Ihr Reich.«
    »Ach, wirklich?«, erwiderte Marcia und hob die Augenbrauen, als erheitere sie, was der Geist zu sagen hatte.
    »Ja, Miss Overstrand. So lauten die Regeln. Sobald die Versammlung im Zaubererturm ist, sind wir alle gleich, wie Sie ganz richtig bemerkt haben.«
    »Ich kenne die Regeln sehr genau, Mr. Fume. Nur Sie scheinen sie nicht richtig zu kennen. Von einer Versammlung kann keine Rede sein. Als jemand, der es mit der Einhaltung der Vorschriften peinlich genau nimmt, wissen Sie sicher auch, dass eine Versammlung vollzählig sein muss. Diese hier ist es nicht.«
    »Selbstverständlich ist sie vollzählig«
    »Nein.«
    »Beweisen Sie es!«
    »Ein gewisser DomDaniel ist nicht hier.«
    Zaghafter Jubel regte sich dort, wo die Gewöhnlichen Zauberer standen. Tertius Fume blickte erbost.
    »Und er wird auch nicht mehr kommen, Mr. Fume. Ich habe ihn letztes Jahr mit einem Reinigungszauber beseitigt. Die Versammlung ist nicht vollzählig, und sie kann es niemals werden. Deshalb, Mr. Fume, schlage ich vor, dass Sie und all diese reizenden Außergewöhnlichen Zauberer – die zu sehen mir eine große Freude war, haben Sie vielen Dank, dass Sie uns bei dem ungastlichen Wetter beehrt haben – in ihre gewohnten Gefilde zurückkehren und sich den Rest des Abends interessanteren Dingen widmen. Gute Nacht, allerseits.«
    Draußen vor dem Zaubererturm stand, im Schatten des alten Drachenzwingers und halbwegs vor dem Regen geschützt, ein hagerer Bursche in einer nagelneuen Schreiberuniform. Er hielt eine schöne, mit goldenen Bändern verzierte Urne aus Lapislazuli in den Armen. Die Urne war fast so groß wie er selbst. Außerdem war sie sehr schwer, und die Muskeln an seinen Armen brannten wie Feuer, doch er wagte es nicht, die Urne abzusetzen, denn er war sich nicht sicher, ob er sie wieder würde hochheben können. Er fühlte sich elend und war mehr als nur ein bisschen verärgert – so hatte er sich das nicht vorgestellt, als Tertius Fume ihm eine »tragende« Rolle bei der Verdunkelung von Septimus Heaps Schicksal versprochen hatte.
    Als der Regen aus seinen Haaren tropfte und an seiner Nase hinunterlief, wusste Merrin, dass er das schwere Ding nicht länger halten konnte – er beschloss, es oben auf die Treppe hinzustellen und dann zu verschwinden. Die Urne in den Armen, taumelte er über den Hof, als eine schrecklich vertraute Stimme plötzlich rief: »Geh mir aus dem Weg, Lehrling. Wie oft muss ich dir das noch sagen, Junge?«
    Vor Schreck ließ er die Urne fallen. Sie landete auf seinen Zehen. »Autsch!«, jaulte er, hielt sich den Fuß und schaute sich panisch um. Wo war die Stimme aus der Vergangenheit hergekommen? Wo steckte er? Und ganz langsam erschien ihm der Besitzer der körperlosen Stimme. Merrin stieß einen gellenden Schrei aus. Er traute seinen Augen nicht – der spitz zulaufende schwarze Hut ... die schwarzen Schweinsaugen. Ein Schwindel befiel ihn, sein schlimmster Albtraum wurde wahr. DomDaniel war zurückgekommen, um ihn zu quälen.
    Er schob hastig die Hände in die Taschen. Er wollte nicht, dass sein alter Meister den doppelköpfigen Ring sah.
    »Nimm die Hände aus den Taschen und steh gerade«, knurrte der Geist. »Du bist ein Nichtsnutz.« Damit setzte der Geist DomDaniels zu Merrins Erleichterung

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