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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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nicht so früh.
    »Keine Veränderung«, flüsterte Rose.
    Septimus nickte. Er hatte die Hoffnung, etwas anderes zu hören, längst aufgegeben.
    Hose erhob sich von ihrem Stuhl. Es gehörte zu ihren Pflichten, Besucher in die Entzauberungskammer zu begleiten. Septimus folgte ihr zu der schmalen Tür, die in der Sieben-Uhr-Lücke in die Wand eingelassen war. Die Oberfläche der Tür war veränderlich, was eine typische Folge starker Zaubererturmmagie war. Rose legte kurz die Hand auf die Tür, zog sie sofort wieder zurück und hinterließ einen lila Handabdruck, der sich rasch verflüchtigte. Die Tür schwang auf, und sie trat mit Septimus in den Vorraum. Die Tür fiel hinter ihnen zu, und Rose wiederholte den Vorgang an der nächsten Tür vor ihnen. Auch sie schwang auf, und diesmal ging Septimus alleine weiter. Er gelangte in einen kleinen, fünfeckigen Raum, der in dunkelblaues Licht getaucht war.
    »Ich gehe jetzt«, flüsterte Rose. »Ruf mich, wenn du etwas brauchst... oder, nun ja, wenn eine Veränderung eintritt.«
    Septimus nickte.
    In der Kammer roch es berauschend nach Magie, denn hier durfte sich eine sanfte Entzauberungskraft frei bewegen. Die Kraft kreiste gegen den Uhrzeigersinn, und Septimus spürte ihre Wärme. Sie prickelte auf der Haut wie Salzwasser, wenn man nach einem Bad im Meer in der Sonne trocknet. Er blieb reglos stehen und holte ein paarmal tief Luft, um sein Gleichgewicht wiederzufinden. Für jemanden, der Magie in sich trägt, ist es ein sonderbares Gefühl, der Entzauberungskraft nahe zu kommen, und nicht von ungefähr hatte Septimus bei seinen ersten Besuchen in der Kammer unter starken Schwindelanfällen gelitten. Inzwischen hatte er sich so daran gewöhnt, dass ihm nur noch vorübergehend etwas schwummrig wurde. Woran er sich jedoch nie richtig gewöhnen konnte, war der gespenstische Anblick des Entzauberungskokons, einer hauchdünnen Hängematte aus sehr weicher, ungesponnener Schafswolle, die frei in der Luft zu schweben schien, in Wirklichkeit jedoch an unsichtbaren Forrest-Bändern aufgehängt war, die ein längst verstorbener Außergewöhnlicher Zauberer erfunden hatte.
    Septimus hatte das Gefühl, unter Wasser zu gehen, als er sich langsam dem Kokon näherte und sich dabei durch Entzauberungswirbel zwängte. Eingehüllt in die Wolle war eine Gestalt, die so körperlos wirkte, dass Septimus manchmal befürchtete, sie könnte von einem Augenblick auf den anderen verschwinden. Doch bis jetzt hatte sich Syrah Syara – denn sie war es, die in dem Kokon lag – dem Verschwinden erfolgreich widersetzt, obwohl es ein bekanntes Risiko bei der Entzauberung war, das zudem immer größer wurde, je länger der Vorgang dauerte.
    Septimus betrachtete Syrahs Gesicht, das in dem bläulichen Licht in der Kammer beinahe durchsichtig wirkte. Ihre braunen Haare waren ordentlich geflochten und verliehen ihr ein braves, puppenhaftes Aussehen, das überhaupt nicht zu der wilden, windzerzausten Syrah passte, die er von der Sireneninsel kannte.
    »Hallo, Syrah«, sagte er leise. »Ich bin’s, Septimus.« Syrah reagierte nicht, aber das hieß nicht unbedingt, dass sie ihn nicht hörte. Viele Menschen, die geheilt aus einer Entzauberung hervorgegangen waren, konnten hinterher von Gesprächen berichten, die man mit ihnen in der Kammer geführt hatte.
    »Ich bin heute früh dran«, fuhr Septimus fort. »Die Sonne ist noch gar nicht aufgegangen. Ich wollte dir sagen, dass ich dich in den nächsten Tagen nicht besuchen kommen kann.« Er hielt inne, um festzustellen, ob seine Worte irgendeine Wirkung zeigten. Er konnte keine Reaktion erkennen und war etwas beleidigt. Insgeheim hatte er gehofft, einen Ausdruck der Enttäuschung über Syrahs Gesicht huschen zu sehen.
    »Meine Schwarzkunstwoche steht bevor«, fuhr Septimus fort. »Und ... äh ... ich möchte dir erzählen, was ich vorhabe. Denn du hast es ja selbst mitgemacht und weißt, wie bang einem zumute ist, bevor man sich auf den Weg macht... und mit jemand anders kann ich nicht darüber reden. Ich meine, ich kann nur jemandem davon erzählen, der bei einem Außergewöhnlichen Zauberer in die Lehre gegangen ist. Und das sind nicht viele – nur Marcia und du, um genau zu sein. Natürlich wäre auch Alther infrage gekommen ... aber du weißt ja, was geschehen ist. Oh, natürlich, er ist ein Geist, und es gibt hier viele Geister von Außergewöhnlichen Zauberern und Lehrlingen, aber Alther ist – ich meine war – anders. Manchmal kam es mir so vor, als

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