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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Schreiber sahen einander an. Was meinte Marcia damit?
    Marcia ließ ihre Worte eine Weile wirken, dann rief sie laut, um das Gemurmel zu übertönen: »Würde bitte der jüngste Schreiber vortreten?«
    Romilly Badger wurde knallrot, als Partridge und Foxy sie nach vorn schoben.
    »Nun mach schon«, flüsterte Partridge. »Sie wird dich schon nicht auffressen.«
    »Romilly Badger«, fuhr Marcia in sehr dienstlichem Ton fort. »Ich fordere Sie als jüngste Schreiberin auf, in die Hermetische Kammer zu gehen und den Topf zu holen.«
    Ein Raunen ging durch den Raum. Normalerweise sollte der jüngste Schreiber den Federhalter holen, der auf dem Tisch lag, nicht den Topf.
    »So lauten die ursprünglichen Worte, wie sie in der Vernichtung der Dunkelmächte niedergelegt sind«, erklärte Marcia den Schreibern. »Und wenn, was ich hoffe, die Wahl wieder in ihrer ursprünglichen Form erfolgt, dann wird nur ein Federhalter in dem Topf liegen, und die anderen werden auf dem Tisch verstreut sein. Der Federhalter im Topf wird Ihrem nächsten Obermagieschreiber gehören. Sollte allerdings nur ein Federhalter auf dem Tisch liegen und die übrigen im Topf, dann müssen wir diese Wahl selbstverständlich anerkennen, wie wir sie auch in der Vergangenheit anerkannt haben, obwohl ich persönlich dieses Verfahren für mangelhaft halte. Sind alle einverstanden?«
    Ein allgemeines Gemurmel folgte und nach einer kurzen Diskussion stimmten alle zu.
    »Also, Romilly«, sagte Marcia, »wenn nur ein Federhalter auf dem Tisch liegt, bringen Sie ihn heraus. Wenn viele dort liegen, bringen Sie den Topf. Verstanden?«
    Romilly nickte.
    Marcia fuhr mit den vorgeschriebenen Worten fort: »Romilly Badger, ich fordere Sie nun auf, zur Tat zu schreiten, damit der neue Obermagieschreiber in rechtmäßiger und ordnungsgemäßer Form gewählt werden kann. Übernehmen Sie die Aufgabe? Ja oder nein?«
    »Ja«, wisperte Romilly.
    »Dann gehen Sie in die Kammer, Schreiberin. Seien Sie redlich und trödeln Sie nicht.«
    Romilly ging verlegen in den Gang mit den sieben Biegungen. Nach einiger Zeit, die den Anwesenden wie eine Stunde vorkam, in Wirklichkeit aber keine Minute dauerte, hörte man ihre Schritte durch den Gang zurückkommen. Ein Beifallssturm empfing sie, als sie mit dem Topf in den Händen erschien.
    Marcia strahlte. Sie hatte ihre Bemerkungen über die Wahl schon bereut, da sie befürchtete, dass der neue Obermagieschreiber nun keine unumschränkte Autorität genießen würde, falls es bei dem alten Verfahren bleiben würde. Nun aber war alles gut. Die Wahl war wieder nach dem korrekten Verfahren erfolgt, und Romilly brauchte jetzt nur noch den Federhalter aus dem Topf zu nehmen.
    »Schreiberin Romilly, stellen Sie den Topf auf den Teppich«, sagte Marcia.
    Mit zitternden Händen setzte Romilly den Topf ab. Er stand aufrecht da, das alte dunkelblaue Email angefressen und stellenweise abgeplatzt.
    »Schreiberin Romilly, fassen Sie in den Topf und nehmen Sie den Federhalter heraus.«
    Romilly holte tief Luft. Eigentlich wollte sie die Hand nicht in den Topf stecken – sie musste daran denken, dass große, behaarte Spinnen darin lauern könnten –, aber tapfer griff sie in das kalte, dunkle Gefäß.
    »Wie viele Federhalter liegen darin?«, flüsterte Marcia.
    »Einer«, flüsterte Romilly zurück.
    Marcia atmete erleichtert auf. Der Topf hatte funktioniert.
    »Schreiberin Romilly, nehmen Sie den Federhalter heraus und zeigen Sie ihn den Schreibern.«
    Romilly brachte einen schönen schwarzen Onyx-Federhalter mit einer schnörkeligen jadegrünen Einlage zum Vorschein.
    »Schreiberin Romilly, lesen Sie den Namen vor, der auf dem Federhalter steht.«
    Romilly sah sich den Federhalter an. Die Schnörkel machten es sehr schwierig, den Namen zu entziffern.
    »Eine Kerze, bitte«, sagte Marcia.
    Partridge nahm die Kerze, die gebracht wurde, und hielt sie so, dass Romilly die Buchstaben lesen konnte. Foxy sah den Federhalter jetzt zum ersten Mal deutlich, und das Blut wich aus seinem Gesicht. Gleich darauf gab es einen dumpfen Schlag. Foxy war in Ohnmacht gefallen.
    Marcia bekam ein ungutes Gefühl. Foxy hatte den Federhalter erkannt – der neue Obermagieschreiber konnte doch unmöglich Foxy sein, oder? Mit Sicherheit nicht.
    Vom vorgeschriebenen Text abweichend, fragte Marcia in dringlichem Ton. »Romilly, wessen Federhalter ist es?«
    »Hier steht...« Romilly kniff die Augen zusammen. »Ah ja, jetzt hab ich’s. Hier steht Beetle!«
    Die Schreiber

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