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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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um nicht zu stürzen. Simon stieß sie weg, und die Hexenmutter krachte gegen das Geländer, dass es schepperte.
    Die Sache drohte in eine handfeste Prügelei auszuarten. Alther war entsetzt und beschloss, sich zu zeigen und so undurchsichtig wie möglich zu machen, denn er war sich sicher, dass Nursie zu den Lebenden gehörte, die unter normalen Umständen nie einen Geist sahen.
    »Madam«, sagte er.
    »Was ist?«, fragte Nursie ungerührt.
    »Hier scheint ein Missverständnis vorzuliegen.«
    »Von einem Missverständnis kann keine Rede sein. Dieser grässliche alte Mistkerl …«, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, stach Nursie mit dem Finger in Jim Knees Nase.
    »Autsch!«
    »… hat meinen Jungen entführt, als er noch ein Baby war, und jetzt besitzt er die Frechheit, wiederzukommen und es noch einmal zu probieren. Das werde ich nicht zulassen. Diesmal nicht.«
    »Madam«, entgegnete Alther, »bitte lassen Sie mich erklären. Wir sind gekommen, um Ihrem Sohn zu helfen. Ihm droht große Gefahr von …«
    »Dem da!« Wieder stach Nursie in Jim Knees Nase.
    »Autsch!«
    »Und er kann von Glück sagen, dass ich nichts Schlimmeres tue und ihn nur …«
    »Autsch!«
    »… in …«
    »Autsch!«
    »… die …«
    »Autsch!«
    »… Nase …«
    »Autsch!«
    »… pikse.«
    »Autsch, Autsch, Autsch!«
    Die Hexenmutter beobachtete verwundert, wie Nursie mit DomDaniel umsprang. In ihr erwuchs ein ganz neuer Respekt vor der Nachbarin. »Äh … Nursie«, wagte sie zu sagen.
    »Was ist denn nun schon wieder?«, fragte Nursie.
    »Ich bitte Sie inständig um Verzeihung, falls Ihnen der Zirkel in der Vergangenheit Unannehmlichkeiten bereitet haben sollte, und darf Ihnen versichern, dass wir künftig alles in unserer Macht Stehende tun werden, um Ihnen in jeder Weise behilflich zu sein, in jeder nur erdenklichen Weise.« Die Hexenmutter vollführte vor Nursie eine unbeholfene Verbeugung.
    Nursie hatte offenbar eine Glückssträhne. Ihre Feinde fielen wie die Fliegen, und das wollte sie nach Kräften ausnutzen. »Und du, du stinkende alte Fledermaus, kannst dich auch gleich vom Acker machen«, fuhr sie die Hexenmutter an.
    Unter hektischen Verbeugungen entfernte sich die Hexenmutter im Rückwärtsgang. »Ja, vielen Dank. Ich werde Ihren freundlichen Rat beherzigen und mich vom Acker machen.«
    Die bunte Versammlung an der Puppenhaustür sah zu, wie die Hexenmutter nach nebenan schwankte, den Dunkelkröten-Türklopfer hob und gegen die Tür knallen ließ. Die Tür ging auf, und die Hexenmutter taumelte ins Haus. Kaum war die Tür des Porter Hexenzirkels wieder zu, befahl Septimus Jim Knee, sich zurückzuverwandeln. Es gab einen gelben Blitz, und DomDaniel war verschwunden. An seiner Stelle stand auf der Schwelle nun ein fremdländisch aussehender Mann in einem gelben Anzug, der sich die rot geschwollene Nase hielt.
    Nursie sah ihre Besucher fragend an. Ein paar Wochen zuvor hatte sie von Marcia einen Brief erhalten, in dem ihr die Außergewöhnliche Zauberin erklärt hatte, was mit Merrin geschehen war und dass er ihr Sohn war. Nachdem sie all die Jahre verzweifelt nach ihrem Sohn gesucht hatte, hatte sie endlich Zeit gefunden, um nachzudenken. Und je länger sie nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass sie Merrin nie wieder aus den Augen lassen würde. Sie sah die beiden Lehrlinge, den seltsam aussehenden Mann mit dem Donuts-Hut und den Geist forschend an. Da ihr der Geist noch am vertrauenswürdigsten erschien, wandte sie sich an ihn.
    »Ist mein Merrin wirklich in Gefahr?«, fragte sie Alther.
    »Leider ja, Madam.«
    »Warum?«, wollte sie wissen – was in Althers Augen nur zu verständlich war.
    »Das hängt mit dem schwarzmagischen Ring zusammen, den er früher getragen hat, Madam.«
    »Aber er trägt ihn doch nicht mehr. Sehen Sie selbst. Zeig es Ihnen, Merrin.«
    Merrin hob kleinlaut die verbundene Hand.
    »Gewiss, Madam. Aber die beiden Dunkelzauberer, die in dem Ring eingeschlossen waren, sind entwichen. Das bringt Ihren Sohn in große Gefahr. Deshalb würden wir ihn gern in den Zaubererturm bringen, zu seinem eigenen Schutz.«
    Nursie wurde misstrauisch. »Warum machen Sie sich plötzlich Sorgen um ihn? Das haben Sie noch nie getan.«
    »Das hängt mit dem Ring zusammen, Madam«, antwortete Alther, der sich bemühte, niemals zu lügen.
    Nursie musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. »Wären Sie nicht so ein netter, ehrlich aussehender Herr, würde ich sagen, Sie wollen meinen Merrin als Köder

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