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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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benutzen.«
    »Als Köder!«, stieß Alther hervor.
    »Um den Ring zurückzubekommen.«
    »Du lieber Himmel!«
    »Habe ich ins Schwarze getroffen?«, fragte Nursie.
    »Aber nein!« Alther opferte seine Grundsätze kurzerhand dem Wohle des großen Ganzen. »An so etwas würden wir nicht im Traum denken. Also wirklich!«
    »Und in der Burg ist er sicher?«
    »So sicher wie nur möglich, Madam.«
    »Na schön«, befand Nursie. »Unter einer Bedingung.«
    »Und die wäre, Madam?«
    »Ich bringe ihn selbst hin. Ich lasse meinen Merrin nie wieder aus den Augen.«
    Alther wusste, wann er einlenken musste. Abgesehen von einer gewaltsamen Entführung – deren Erfolgsaussichten er in Nursies Gegenwart als gering einschätzte –, war das noch die beste Lösung.
    »Wie Sie wünschen, Madam. Ich bitte um die Ehre, Sie begleiten zu dürfen.«
    »Um sicherzugehen, dass wir nicht fliehen?«, fragte Nursie.
    »Aber nein, Madam, ganz und gar nicht. Um Sie vor den Dunkelzauberern zu schützen.« Und diesmal sagte Alther tatsächlich die Wahrheit.
     
    Sie erwischten gerade noch die Abendfähre zur Burg. Merrin und Nursie gesellten sich zu den beiden einzigen anderen Fahrgästen – zwei leicht reizbaren Frauen, die beabsichtigten, am nächsten Morgen eine Zauberführung durch die Burg mitzumachen. Sie nahmen ihre überdachten Plätze ein und wickelten sich in die rauen Decken, die bei Nachtfahrten an Bord bereitlagen. Alther schwebte über dem Boot und hielt nach Verdächtigem Ausschau. Aber abgesehen von dem Wind und dem einsetzenden Regen war alles ruhig. Es schien, als wäre ganz Port früh zu Bett gegangen.
    Septimus, Simon und Jim Knee sahen zu, wie die Fähre vom Kai ablegte und in das aufgewühlte Wasser des Flusses hinaussteuerte. Der Wind blähte das große weiße Segel, und das Boot pflügte sich rasch durch die Gischt in Richtung Burg. Bald war es flussaufwärts in der Nacht verschwunden.
    »Bei dem Wind werden sie nicht lange brauchen«, sagte Simon. »Er trägt sie förmlich.«
    Septimus und Simon verließen die Fähranlegestelle und machten sich auf den Weg durch das Gewirr der Gassen zurück zum Hafenplatz, von wo sie sich gefahrlos zurück in die Burg teleportieren konnten. Jim Knee folgte ihnen, hin und her überlegend, ob er um die Erlaubnis bitten sollte, als Eule zurückzufliegen. Er war so hungrig, dass ihm der Gedanke an eine frische Maus recht verlockend erschien. Doch als er sich den dazugehörigen Mäuseschwanz vorstellte, änderte er seine Meinung wieder.
    Septimus war mit dem Gang der Ereignisse zufrieden. »Der Köder wäre ausgelegt«, sagte er. »Jetzt brauchen wir nur noch darauf zu warten, dass Edmund und Ernold anbeißen.«
    Simon hingegen war beim Anblick von Merrin, wie er zitternd auf der Fähre saß und in die Nacht fuhr – wo ihn wer weiß welche Gefahren erwarteten –, nachdenklich geworden. »Armer Merrin«, sagte er.
    Septimus empfand kein Mitleid mit Merrin. »Das alles wäre nicht geschehen, wenn er nicht den Ring gestohlen hätte.«
    »Schon wahr«, stimmte Simon zu. »Aber dasselbe könnte man über vieles andere sagen. Das alles wäre nicht passiert, wenn DomDaniel nicht ihn, sondern dich entführt hätte. Vielleicht solltest du Merrin dafür dankbar sei, dass er deinen Platz eingenommen hat.«
    Septimus verfiel in die Rolle des kleinen Bruders: »Wenn es mich getroffen hätte, wäre ich bestimmt nicht so ein Ekel geworden wie er.«
    Simon lächelte wehmütig. »Das kannst du nicht mit Sicherheit sagen. Erst wenn du denselben Weg in denselben Schuhen gegangen bist.«
    »Aber meine Füße sind anders als seine«, entgegnete Septimus.
    »Jetzt ja. Aber Babyfüße sind weich. Man muss aufpassen, dass sie nicht zerquetscht werden.« Simon grinste Septimus an. »Sagt jedenfalls Lucy.«
    Die Gasse wurde schmaler, und Septimus ging hinter Simon. Im Gänsemarsch eilten sie durch den Dickmannsweg und den Wieselrutsch und erreichten bald den verlassenen Hafenplatz.
    »Startbereit?«, fragte Septimus Simon.
    Simon nickte.
    Septimus beschloss, Jim Knee die Wahl zu überlassen, in welchen Vogel er sich verwandeln wollte – der Dschinn hatte sich wacker geschlagen. »Wir müssen los, Jim Knee. Wir sehen uns dann in der Burg – am Landungssteg der Porter Fähre. Wir haben dort eine Verabredung. Verwandle dich!«
    Ein gelber Blitz, ein leiser Knall, und vor Septimus stand ein Albatros. Septimus höre, wie Simon scharf die Luft einsog.
    »Oh, nein.«
    »Schon in Ordnung. Ich habe ihm die Wahl

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