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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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gelassen.«
    »Aber wieder dieser dämliche Albatros. Oh, sieh mal. Da drüben! «
    Erschrocken schaute Septimus in die Richtung, in die Simon zeigte. Er erwartete, zwei wilde Heap-Onkel in ihre Richtung stürmen zu sehen. Doch aus der Dunkelheit eilte ein ganz anderes Mitglied der Familie Heap auf sie zu.
    »Das gibt’s doch nicht«, rief er. »Das … das ist Jenna. «

 
    * 30 *
    DER PORTER PALAST
     
     
     
    »Ach, Sep, ich freue mich so, dich zu sehen!« Jenna fiel Septimus um den Hals und drückte ihn fest. »Und dich auch, Simon.«
    »Was machst du hier?«, fragte Septimus flüsternd.
    »Du würdest es nicht glauben, Sep. Aber sie ist einfach absolut unmöglich.«
    »Wer?«
    »Die Königin – meine Mutter. Sie muss immer ihren Willen durchsetzen. Mum würde sich nie so aufführen.«
    Septimus kannte den Ausdruck in Jennas Augen. »Soll das heißen, du hast dich mit der Königin gestritten?«
    »Und wie!«
    »Donnerwetter.«
    »Ich habe alles geduldig ertragen, bis ich es keine Sekunde mehr ausgehalten habe, Sep. Ich musste einfach nach Hause.«
    »Du bist ausgebüxt?«, fragte Septimus verblüfft.
    »Ja. Aber ich war so wütend, dass ich nicht auf den Weg geachtet habe, und so bin ich hier gelandet. Auf dem Königinnenweg gibt es anscheinend auch Kreuzungen.« Sie grinste Septimus an. »Ich bin wirklich froh, dass ich abgehauen bin.« Sie trat einen Schritt zurück und strich sich die Haare aus den Augen.
    Jetzt erst fiel ihr auf, wie merkwürdig sich ihre Brüder verhielten. Sie standen ganz dicht bei ihr – wie zwei Leibwächter –, aber keiner von beiden schaute sie an. Sie ließen ihre Blicke über den leeren Hafenplatz schweifen, als rechneten sie jeden Augenblick damit, dass jemand auftauchte.
    »He, ihr scheint euch aber nicht besonders zu freuen, mich zu sehen«, sagte sie.
    »Nein«, erwiderte Simon schroff.
    »Na, vielen Dank, Simon Heap. Vielen Dank.«
    »So hat er das nicht gemeint«, flüsterte Septimus.
    »Und wie hat er es gemeint?«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, erwiderte Simon, ebenfalls im Flüsterton. »Zuerst müssen wir uns in Sicherheit bringen.«
    Jetzt bekam es Jenna mit der Angst. Sie schaute sich um. Zum ersten Mal fiel ihr auf, wie gespenstisch ein leerer Hafenplatz sein konnte.
    »Sind wir hier denn nicht sicher?«
    »Nein.«
    »Unheimlich ist es hier wirklich. Aber ich will sowieso weiter, ich muss unbedingt nach Hause zu Mum. Ich werde die letzte Fähre zur Burg nehmen.«
    »Die hast du gerade verpasst«, sagte Septimus.
    Eine Windböe peitschte über den leeren Platz und pfiff durch die Takelage der Boote. Ein Donnergrollen wälzte sich vom Meer dahinter heran. Jenna fröstelte. Dort, wo sie herkam, war es heiß gewesen. Jetzt fror sie, war müde und verängstigt. »Na schön«, seufzte sie. »Dann gehen wir eben in den Porter Palast.«
    »Wo soll der sein?«, fragte Simon. Er kannte sich in Port gut aus, aber von einem Palast hatte er noch nie gehört.
    Jenna deutete hinüber zum Zollhaus, einem großen Gebäude am Rand des Hafenplatzes, in dem Simon bis vor Kurzem eine Dachkammer gemietet hatte. »In einer Gasse da hinten.«
    »Da ist keine Gasse«, sagte Simon.
    »Doch«, widersprach Jenna. »Du kannst sie nur nicht sehen – außer wenn du mit mir zusammen bist. Also, sollen wir? Ja oder nein?«
    Septimus bemerkte einen Lichtschein neben dem Pastetenladen. »Ja, sofort«, antwortete er, begleitet von einem lauten Klatschen, da Maureen mit dem Besen zwei Ratten vor die Tür scheuchte, die sie schlafend hinter dem warmen Pastetenofen ertappt hatte.
    »Gut.« Jenna überquerte den Hafenplatz. Flankiert von ihren Wächtern und gefolgt von einem watschelnden Albatros, der liebend gern die Flügel gespreizt und sich in die Lüfte erhoben hätte, tauchte sie in den Schatten einer alten Backsteinmauer neben dem Zollhaus ein.
    »Gehört der zu euch?«, fragte sie ihre Brüder und deutete auf den Albatros.
    »Ja«, seufzte Septimus.
    Jenna grinste. »Du kannst deinen … äh … Vogel ruhig mitnehmen, Sep. Dort gibt es sogar eine Voliere.«
    Der Albatros stieß einen heiseren Protestschrei aus und pickte Septimus in den Fuß.
    »Autsch!«, rief der. »Schon gut, Jim Knee. Ich erlaube dir, dich zu verwandeln.«
    Erneut ein Knall, ein gelber Blitz, und Jim Knee hatte seine menschliche Gestalt wieder. Er schlotterte im kalten Wind – das Albatrosgefieder hatte wohlig warm gehalten.
    »Ich habe mir schon gedacht, dass Sie es sind«, sagte Jenna mit einem Grinsen. »Der

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