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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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flüsterte er. »Es ist bewehrt.«
    »Bewehrt?«
    »Pst. Hörst du nicht das Summen?«
    »Warum flüsterst du denn?«, zischte Jenna.
    »Weil Marcia keine Bewehrten Siegel benutzt. Sie findet das nicht richtig.«
    Jenna sah ihn erschrocken an. »Du glaubst doch nicht etwa, dass die Ringzauberer … da drin sind ?«
    »Unter Garantie nicht«, mischte sich Marcellus ein. »Duglius würde das niemals zulassen.«
    »Duglius?« Jenna und Septimus tauschten einen besorgten Blick. Marcellus war mit seinen Gedanken offensichtlich woanders.
    »Sie müssen furchtbare Schmerzen haben, Marcellus«, sagte Jenna tröstend zu ihm. »Sie haben da eine Riesenbeule am Kopf.« Eine Welle spritzte herauf, und sie senkte den Blick. Das Wasser bedeckte jetzt die beiden untersten Stufen. »Sep«, flüsterte sie, »das Wasser steigt!«
    Noch während sie sprach, schoss eine mächtige Welle durch den Tunnel, und die lila Röhrebockte wie ein scheuendes Pferd. Der Anker riss sich los, die Röhre wurde von der Strömung erfasst und jagte, fröhlich hüpfend und an der Tunneldecke entlangschrappend, davon.
    Das Scheinwerferlicht wurde rasch schwächer, und bald legte sich Dunkelheit über Jenna, Septimus und Marcellus. Septimus wartete darauf, dass sein Drachenring zu leuchten begann, bis ihm einfiel, dass der Ring jetzt wieder an Hotep-Ras Finger steckte.
    Sie waren auf sich allein gestellt.
    So standen sie im Dunkeln, und das kalte Wasser umspülte ihre Knöchel. Septimus spürte, wie etwas gegen seinen Fuß stieß, und sah nach unten. Es war sein schöner Zaubererturmschlitten. Er hatte ihn hier angebunden, nachdem er mit Beetle eine Fahrt durch die Eistunnel unternommen hatte, um dessen Beförderung zum Obermagieschreiber zu feiern. Septimus löste die azurblaue Leine des Schlittens und hielt sich an ihr fest, als hätte er einen Freund gefunden.
    Jenna drückte das nasse und immer schwerer werdende rosa Kaninchen an sich. Langsam fragte sie sich, ob alles, was sie durchgemacht hatten, um an den vollständigen Einsperrzauber zu kommen, womöglich umsonst gewesen war.
    Eine Welle schwappte an ihr herauf. Jetzt reichte ihr das Wasser schon bis zu den Knien.
    »Lehrling«, sagte Marcellus, »du könntest auf die altmodische Art herauszufinden versuchen, wer auf der anderen Seite ist. Du könntest rufen.«
    Eine weitere Welle, die ihnen das Wasser bis zur Taille steigen ließ, überzeugte Septimus davon, dass er nichts zu verlieren hatte. »Marcia!«, rief er, und seine Stimme hallte durch den gewölbten Tunnel. »Ich bin’s – Septimus!«
    Es kam keine Antwort.
     
    Auf der anderen Seite des Bewehrten Siegels wurde gerade im Flüsterton beraten.
    »Das ist ein Trick«, sagte Julius. »Ihr Lehrling kann unmöglich schon zurück sein.«
    »Das ist kein Trick«, widersprach Marcia. »Es ist Septimus. Ich spüre es.«
    Milo pflichtete ihr bei. »Sie sollten auf Ihre Gefühle hören.«
    »Gefühle!«, schnaubte Julius. »Ha! So ein Unsinn!«
     
    Nah der nächsten Welle stand ihnen das Wasser bis zur Brust. Marcellus hob den Arm, um festzustellen, wie viel Kopffreiheit sie noch hatten. Es war ausreichend für zwei Wellen, schätzte er. Mehr nicht.
    »Legen Sie das Kaninchen weg«, riet er Jenna. »Sie werden bald beide Hände brauchen.«
    »Aber darin ist doch die Pyramide«, erwiderte Jenna. »Und sie ist der Schlüssel für den Einsperrzauber, mit dem wir die Zauberer wieder in den Ring sperren können.«
    Marcellus erinnerte sich. »Dann geben Sie es mir. Ich werde es nicht loslassen, das verspreche ich Ihnen.«
    Jenna gab ihm das schwere, durchnässte Kaninchen. Er packte es an den Ohren, war über sein Gewicht jedoch so überrascht, dass er es beinahe fallen ließ. Aber Marcellus war es gewohnt, einen Batzen Gold mit sich herumzuschleppen, und steckte das Stofftier kurzerhand in die große Ledertasche, die er verborgen unter dem Mantel trug. Dort leistete Pookie, das Kaninchen, einer Sammlung Goldmünzen und Goldklumpen Gesellschaft.
    Befreit von ihrer Last, schrie Jenna mit voller Kraft: »Marcia! Lassen Sie uns hinein!«
     
    Auf der anderen Seite des Schilds stöhnte Milo laut auf. »Ich kann Jenna hören!«
    »Ich auch«, sagte Beetle.
    »Das ist ein alter Schwarzkünstlertrick«, warnte der Geist von Julius Pike. »Man hört Menschen, nach denen man sich sehnt. Auf diese Weise breitet sich ein Dunkelfeld aus.«
    Beetle zögerte. Der Geist hatte recht – er wusste das nur zu gut.
    Auch Marcia wurde unsicher. Sie blickte zu Milo. »Er

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