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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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dir?«
    Marcellus lächelte. »Ich lebe«, antwortete er knapp.
    Mehrere Zauberer, die in der Nähe den Boden wischten, zuckten zusammen. Es galt als sehr grob und unhöflich, im Gespräch mit einem Geist darauf hinzuweisen, dass man selbst noch am Leben war. Doch gute Manieren waren das Letzte, was Marcellus im Moment interessierte.
    »Julius, du falscher Kerl! Ich habe fast fünfhundert Jahre gebraucht, um dahinterzukommen, aber jetzt weiß ich endlich, was die Große Alchimiekatastrophe verursacht hat.«
    »Prima«, sagte Julius ein wenig ungeduldig.
    »Allerdings. Und ich weiß nicht nur, was sie verursacht hat, sondern auch wer – du !«
    »Ich?« Julius klang schockiert.
    »Jawohl, du , du Lügenmaul. Du arroganter alter …«
    »Marcellus!« Marcia war herbeigeeilt, um dazwischenzugehen. »Ich weiß, dass Sie einen heftigen Schlag auf den Kopf bekommen haben, aber ich muss Sie ersuchen, die im Zaubererturm geltenden Verhaltensregeln einzuhalten. Die Geister Außergewöhnlicher Zauberer sind unsere Gäste und mit Höflichkeit und Respekt zu behandeln.«
    »Entschuldigen Sie, Marcia«, sagte Marcellus, in dem es vor Wut brodelte, »aber ich muss jetzt meine Meinung sagen. Ich habe lange genug darauf gewartet.«
    »Sie dürfen Ihre Meinung sagen, Marcellus, aber Sie dürfen unseren Gast nicht beleidigen.«
    »Ich danke Ihnen, Außergewöhnliche«, sagte Julius. »Aber nun muss ich gehen.«
    »Nicht so eilig, Julius!«, rief Marcellus. »Wärst du bitte so freundlich zuzuhören, wenn ich dir etwas zu sagen habe.«
    »Es ist spät, Marcellus. Ein andermal. Entschuldige mich.«
    »Ich werde dich nicht entschuldigen. Und Marcia wird es auch nicht, wenn sie erfährt, was du getan hast.«
    »Marcellus, worum geht es hier überhaupt?«, fragte Marcia.
    Marcellus sprach langsam und sah Julius Pike dabei die ganze Zeit in die Augen. »Es geht darum, dass ein Mann – den ich jahrelang als meinen besten Freund und meinen Vertrauten ansah – dass dieser Mann mein Lebenswerk zerstört hat und die Arbeit aller Alchimisten vor mir. Und als hätte ihm das noch nicht genügt, hat er auch noch in voller Absicht meinen guten Ruf ruiniert.«
    »Wie das, Marcellus?«, fragte Marcia.
    »Wie das? Das werde ich Ihnen sagen. Dieser …«, Marcellus kostete es große Anstrengung, sich zu beherrschen, »… dieser Mensch da ist, um irgendeinen dahergelaufenen Zauberer zu beeindrucken, in meine Feuerkammer eingedrungen – ja, Marcia, wie Sie bereits erraten haben, existiert sie, und ich entschuldige mich dafür, dass ich es Ihnen verheimlicht habe – und hat in hinterlistiger, heimtückischer und rücksichtsloser Weise den gefährlichsten Gegenstand in den Feuerkessel geworfen, den man überhaupt hineinwerfen kann – den Ring mit dem Doppelgesicht!«
    Marcia sah ihn verwundert an. »Was ist daran denn falsch? Genau das haben wir doch auch vor, wenn wir den Einsperrzauber gesprochen haben.«
    Julius Pike glaubte, jemand gefunden zu haben, der ihm unwissentlich aus der Patsche half. »Eben, Außergewöhnliche. Bei der ganzen Aufregung geht es doch nur um die Etikette. Ich gebe ja zu, dass ich nicht um Erlaubnis gefragt habe, Marcellus, und dafür entschuldige ich mich. Aber das hat doch nichts mit der Großen Alchimiekatastrophe zu tun. Die hat sich Wochen später ereignet.«
    »Julius, es hat eine ganze Menge damit zu tun. Wenn man etwas im Feuer denaturieren möchte, wirft man es nicht einfach hinein wie ein altes Bonbonpapier. Der Feuerkessel ist kein Mülleimer. Eine Denaturierung im alchimistischen Feuer ist eine heikle Angelegenheit. Der Gegenstand muss viele Tage lang genau in der Mitte des Feuers hängen, und eines darf er unter gar keinen Umständen: Er darf niemals die Kesselwand berühren.«
    Der Geist Julius Pikes begann zu verschwinden. Das kam bei Marcia nicht gut an.
    »Bitte, Mr. Pike, tun Sie uns den Gefallen und bleiben Sie sichtbar.«
    »Danke, Marcia«, sagte Marcellus und fuhr, an Julius gewandt, fort: »Als du den Ring mit dem Doppelgesicht in das Feuer geworfen hast, ist er zwischen den Feuerstäben nach unten gefallen und auf dem Kesselboden liegen geblieben. Dort ist er in den folgenden drei Wochen gewandert und hat sich durch die Kesselwand gebohrt. Kaum war ein Loch entstanden, bekam der Kessel einen Sprung, das Wasser lief aus, und die Feuerstäbe heizten sich auf, was sie bei plötzlichem Wasserverlust immer tun. Meine Trommlinge dämmten das Feuer ein, indem sie unsere spezielle Kännelkohle

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