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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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froh, wieder den alten Beetle zu sehen. »Einen Moment lang dachte ich schon, du hättest dich in Jillie Djinn verwandelt.«
    »Nein. Jedenfalls noch nicht.«
    »Äh … und wie geht es dir so? Wir haben uns ja eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Seit … du meine Güte, seit Simons Hochzeit. Hast du viel zu tun? Na, vermutlich schon.«
    Der alte Beetle verschwand, und der Obermagieschreiber blickte wieder auf die Uhr. »Tut mir leid, Jenna. Ich muss wirklich weiter. Ich habe allerhand zu erledigen.«
    Jenna sah ihm an, dass es ihn fortzog. Sie kam sich vor wie eine Nervensäge, und das war nicht schön. Wahrscheinlich hatte sich Beetle früher von ihr genauso behandelt gefühlt wie sie sich jetzt von ihm.
    »Aber klar«, sagte sie. »Na dann. Bis demnächst. Einen schönen Tag.«
    »Dir auch.«
    Damit enteilte der Obermagieschreiber, und seine lange blaue Robe schleifte über den Boden und hinterließ eine breite Spur im Schnee. Jenna sah ihm wehmütig nach, bis er in den Schatten des mit Lapislazuli ausgekleideten Großen Bogens eintauchte und in seiner neuen, unbekannten Welt verschwand. Dann holte sie tief Luft und steuerte auf die Lücke zwischen den letzten beiden Häusern der Zaubererallee zu. Dort angekommen, bog sie links in die Gasse ein, die zur Burgmauer führte. Sie musste durch dreißig Zentimeter tiefen Schnee stapfen und kam nur langsam voran. Aber sie hatte es ohnehin nicht eilig.
    Bald erreichte sie eine Steintreppe, die zu dem Weg hinaufführte, der oben auf der Burgmauer direkt hinter den Zinnen verlief. Mit den Füßen den Schnee wegschiebend, damit sie die Stufen sehen konnte, stieg sie nach oben und gelangte auf einen breiten, schneebedeckten Weg. Auf der obersten Stufe blieb sie stehen und blickte in die Runde. Sie liebte diesen Teil der Burg. Nur wenige Bewohner benutzten den Weg auf der Mauer. Unter der Herrschaft der Wächter, in der sogenannten »schlechten alten Zeit«, war er gesperrt gewesen, und viele glaubten noch immer, dass ihn nur die Außergewöhnliche Zauberin und die Prinzessin betreten durften. Jenna war darüber nicht unglücklich. Der Weg gehörte zu den Orten in der Burg, wo sie spazieren gehen konnte, ohne sich wie Allgemeingut vorzukommen.
    Die Zinnen waren an dieser Stelle so niedrig, dass sie die Aussicht nicht behinderten. Jenna blickte über den vereisten Burggraben hinweg zu den hohen Bäumen am jenseitigen Ufer, den Ausläufern des Waldes. Ihre Äste waren schneebeladen und bildeten einen starken Kontrast zur schwarzen Rinde ihrer Stämme. Jenna musste an ihre vier Brüder denken, die normalerweise im Wald lebten. Sie war so froh, dass Sarah die Jungs überredet hatte, in der Burg zu bleiben, bis die große Kälte vorüber war. Obwohl sie Pelze trugen und in ihrem Lager Tag und Nacht ein Lagerfeuer am Brennen hielten, hätten sie im Wald jetzt bestimmt fürchterlich gefroren.
    Jenna zog ihren Mantel enger und ging auf den halb überschneiten Spuren, die sie gestern und vorgestern hinterlassen hatte, langsam weiter. Der Mauerweg folgte der Krümmung des Burggrabens, der wie der große Python in den Marram-Marschen einen leichten Rechtsdrall hatte. Auf der Innenseite wurde der Weg durch die dunklen Wände hoher, schmaler Häuser begrenzt, zwischen denen sich in regelmäßigen Abständen Lücken auftaten, durch die ein unachtsamer Spaziergänger leicht in eine sieben Meter tiefer liegende Gasse stürzen konnte. An solchen Stellen hielt sich Jenna dicht an den Zinnen und vermied es, nach unten zu schauen.
    Leise – und ohne sich dessen bewusst sein – überquerte sie die alte Schenke Loch in der Mauer , einen beliebten, in die Ringmauer hineingebauten Treffpunkt für Geister. Dann machte der Weg eine Biegung, und unter ihr kam Jannit Maartens Bootswerft in Sicht, die jetzt nur aus einer Ansammlung von Schneehaufen bestand, deren Form an Boote erinnerte. Jenna folgte weiter ihren alten Fußstapfen, bis die Mauer sich verbreiterte und nach allen Seiten öffnete wie eine Plattform. Hier endete ihre Spur in einem Kreis festgetretenen Schnees. Sie blieb einen Augenblick stehen und sah sich um. Der Platz lag verlassen da wie immer. Und doch hatte sie, als sie langsam weiterging, das Gefühl, sich durch eine Menge zu drängen.
    Und das tat sie auch – eine Geisterschar von Königinnen, Prinzessinnen und Prinzessinnen im Wartestand erwartete sie gespannt. Bei jedem Schritt, den sie tat, wichen die Geister ihrer Großmütter, Urgroßmütter, Tanten und Großtanten zur

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