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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Beseitigungszauber sprechen«, erbot sie sich. »Ich sehe keine andere Möglichkeit, die Schutzwand zu entfernen. Sie ist viel zu schwer.«
    »Ja, Marcia. Danke.«
    Marcellus und Septimus traten zurück, und Marcia schleuderte einen lila Zauberblitz gegen die Eisenplatte. Sie wartete eine Weile, bis sich die flimmernde Wolke gesetzt hatte, dann winkte sie die Platte von dem Torbogen weg.
    Die Platte geriet in Bewegung, und auf einmal bekam Marcellus ein ungutes Gefühl – da war doch noch etwas, worauf er achtgeben musste. Aber was war es nur?
    »Septimus«, sagte er rasch, »pass auf. Geh in Deckung.«
    Septimus hörte den warnenden Ton in der Stimme des Alchimisten und schlüpfte in den Eingang zum Labyrinth, spähte aber um die Ecke, um zu verfolgen, was weiter geschah. Marcia war vollkommen konzentriert und merkte nicht, dass Marcellus jetzt nervös herumhüpfte.
    »Marcia!«, rief der Alchimist. » Marcia. Könnten Sie einen Schutzzauber wirken?«
    »Was?«
    »Sie müssen ein Schutzdings errichten.«
    Marcia warf ihm einen erbosten Blick zu. Was sollte das? War ihm denn nicht klar, dass er sie in der Konzentration störte? Wenn er so weiterplapperte, konnte er von Glück sagen, wenn sie die Eisenplatte nicht auf seine albernen Schuhe fallen ließ. »Ein Schutzdings?«, fuhr sie ihn an.
    »Na, irgendeinen Zauber. Was weiß ich, wie Sie das nennen.«
    »Ich bin gerade beschäftigt«, erwiderte Marcia. »Ich kann nicht zwei Dinge gleichzeitig tun. Seien Sie still, damit ich mich konzentrieren kann.«
    Marcellus biss sich auf die Unterlippe. Die Platte verschob sich, und er sah, wie die Lücke zwischen dem Stein des Torbogens und dem Eisen größer wurde. Gleich würde die Sperre aus dem Weg geräumt sein. Er wusste, dass dies der gefährliche Teil war. Aber warum?
    Plötzlich schwebte die Platte in der Luft, und Marcia dirigierte sie quer durch den Raum wie ein erfahrener Bauarbeiter eine schwere Last, die an einer Kette schwang. Marcellus atmete erleichtert auf. Es war nichts passiert.
    »Alles in Ordnung, Septimus«, sagte er, »du kannst wieder rauskommen.«
    Marcia bugsierte die dicke schwarze Platte, die auf der Innenseite noch glatt war und glänzte, zur gegenüberliegenden Wand und ließ sie dort zu Boden sinken. Nun trennte sie nur noch ein dunkler Raum von der Großen Kammer der Alchimie und Heilkunst.
    Marcellus schluckte. »Ich gehe zuerst hinein«, sagte er.
    »Wir gehen zusammen «, erwiderte Marcia.
    Marcellus nickte. Manchmal war ihm Marcia richtig sympathisch. Er hielt die Kerze hoch und sah etwas vor sich schimmern. Da war jemand, weit hinten im Dunkeln. Er hielt eine Kerze in der Hand – und sah ihn an. Wer war das? Wer war in der Großen Alchimiekammer und erwartete ihn?
    Marcellus lief ein Schauer über den Rücken. Die Gestalt sah verzweifelt aus und hatte die Augen so weit aufgerissen, dass das Weiße der Augäpfel im Kerzenlicht glitzerte. Tapfer tat Marcellus einen Schritt nach vorn, dann noch einen und – »Autsch!«.
    Marcia streckte die Hand aus. »Hab ich mir’s doch gedacht«, sagte sie. »Glas.«
    »Glas?« Marcellus fuhr mit der Hand über die glatte, aber gewellte Fläche.
    »Ja. Eine zweite Sperre aus Glas. Aber auch die kann ich entfernen.«
    Da ging Marcellus endlich ein Licht auf. »Halt!«, schrie er.
    Marcia sprang zurück.
    »Sand«, sagte Marcellus.
    »Sand?«
    »Die Feuersperre. Sand. Wir hatten über der Kammer einen riesigen Behälter mit Sand. So konnten wir, falls alles außer Kontrolle geriet, den Sand ablassen und die Kammer damit füllen. Zu ihrem Schutz. Wir hatten nämlich alle möglichen Sicherungsvorrichtungen für Störfälle, müssen Sie wissen. Wir waren sehr vorsichtig, auch wenn manche Leute das Gegenteil behaupteten.«
    »Aber offensichtlich nicht vorsichtig genug«, erwiderte Marcia spitz. Was sie bisher gesehen hatte, schockierte sie.
    Marcellus ließ sich gegen die Wand sacken. Er wirkte am Boden zerstört. »Der Sand ist in der Hitze zu Glas geschmolzen.«
    Septimus war fasziniert. Er drückte die Nase gegen das Glas und versuchte, etwas zu erkennen. »Sie meinen, die Kammer ist jetzt mit festem Glas gefüllt? Wie diese Briefbeschwerer, die es auf dem Händlermarkt zu kaufen gibt?«
    »Ja«, antwortete Marcellus. »Das Ganze ist …« Er suchte nach Worten, aber ihm fielen nur hässliche Ausdrücke ein. Schließlich entlehnte er einen, den Septimus in letzter Zeit häufiger gebrauchte: »… ein Mordsreinfall.«
    Marcia sah ihn entsetzt an. »Aber

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