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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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»Abergläubischer Unsinn. Das ist eine Maschine.«
    »Ich weiß«, antwortete Septimus, »aber so hat sie es mir erklärt. Und es hat mir eingeleuchtet. Sie hat gesagt, dass das Leben der Kammer erlischt, wenn ihre – wie hat sie sich noch mal ausgedrückt? – wenn ihre Kräfte nicht aufgefrischt werden.«
    Marcellus blickte ihn skeptisch an. »Septimus, vergiss nicht, dass Syrah besessen war. Sie hat alles nur nachgeplappert wie ein … wie heißen noch mal diese bunten Vögel?«
    »Papageien. Aber Syrah hat nicht alles nur nachgeplappert wie ein Papagei«, entgegnete Septimus verärgert.
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Marcellus beschwichtigend. »Nicht die richtige Syrah. Doch ich kann dir versichern, dass diese Kammer nicht lebt.«
    Septimus hatte das Gefühl, dass es falsch wäre, jetzt einen Rückzieher zu machen. Neben der Tür war eine abgegriffene Stelle, und er legte die Hand darauf. Ein rotes Licht erglühte unter seiner Handfläche, und lautlos fuhr die Tür wieder zu. An der Wand gegenüber erschien ein kleiner orangefarbener Pfeil, der nach unten zeigte. Septimus ging hin und hob widerstrebend die Hand. »Sind Sie sich wirklich sicher?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete Marcellus, »selbstverständlich.«
    Septimus holte tief Luft, legte die Hand auf den Pfeil und drückte. Es gab einen Ruck, und sein Magen tat einen Hüpfer, als die Kammer abwärtssauste. Septimus hatte ganz vergessen, wie beängstigend das war. In der Kammer auf der Sireneninsel war Syrah bei ihm gewesen, und sie hatte gewusst, was sie tat. Jetzt war Marcellus bei ihm, und der hatte offensichtlich ebenso große Angst wie er selbst. Septimus beobachtete, wie der orangefarbene Pfeil an der Wand nach unten fiel wie ein Vogel, den ein Stein getroffen hatte.
    Wir fallen zu schnell, dachte er. Wir fallen zu schnell.
    Plötzlich endete die Fahrt mit einem dumpfen Schlag, der ihnen die Knochen durchrüttelte und ihre Zähne klappern ließ. Marcellus taumelte rückwärts, hielt sich an Septimus fest und riss ihn mit sich zu Boden. Der Boden war glatt und leicht geneigt, und so schlitterten sie quer durch die Kammer, knallten gegen die Wand und blieben ineinander verschränkt liegen.
    »Ahhh«, stöhnte Marcellus.
    Septimus, der sich in Marcellus’ Schuhspitzen verheddert hatte, befreite sich, rappelte sich zitternd auf und schüttelte den Kopf, der ihm von dem Aufprall brummte.
    »Glaubst du, wir sind gut unten angekommen?«, fragte Marcellus flüsternd vom Boden her.
    Septimus glaubte es nicht, aber es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden – sie mussten die Tür öffnen. Er sah eine abgegriffene Stelle an der Wand gegenüber, wo sie eben noch gestanden hatten. Vorsichtig ging er über den schrägen Fußboden, legte die Hand an die Wand und wartete darauf, dass das grüne Licht aufleuchten und das Aufgleiten der Tür anzeigen würde. Doch er sah unter seiner Handfläche nur ein kurzes grünes Glimmen hervorleuchten, das sogleich wieder erlosch. Er wischte sich die Hand am Kittel ab, um etwaigen Staub zu entfernen, legte sie wieder auf die Stelle und drückte mit aller Kraft dagegen.
    Nichts geschah. Kein grünes Licht. Kein Aufgleiten der Tür. Nichts.
    Marcellus sog scharf die Luft ein. »Versuch es noch einmal, Lehrling«, drängte er.
    Septimus tat es. Nichts geschah.
    »Vielleicht dort?«, fragte Marcellus und deutete auf eine andere Stelle.
    Septimus versuchte es da. Nichts. Er zwang sich zur Ruhe.
    »Vielleicht dort«, meinte Marcellus und deutete auf eine etwas weniger glänzende Stelle, die aber nicht annähernd an der Stelle war, wo Septimus die Tür vermutete.
    Nichts.
    »Lehrling«, sagte Marcellus, »wir sollten wieder nach oben fahren.«
    Septimus war derselben Meinung. Er legte die Hand auf den orangefarbenen Pfeil, der immer noch abwärts zeigte, und drehte sie nach oben. Eigentlich hätte sich der Pfeil mitdrehen und dann nach oben zeigen müssen, doch er verharrte in der bisherigen Position. Septimus versuchte es noch einmal, doch der Pfeil rührte sich nicht. Und die Kammer auch nicht.
    »Du machst etwas falsch«, sagte Marcellus.
    »Dann probieren Sie es doch einmal«, erwiderte Septimus gereizt.
    Aber auch Marcellus – dessen Hand zitterte, wie Septimus bemerkte – hatte kein Glück. Der Pfeil blieb, wo er war, und zeigte unerschütterlich nach unten.
    »Scheibenkleister«, knurrte Marcellus.
    »Vielleicht muss er zuerst noch ein Stück nach unten«, schlug Septimus vor und schob die Hand über dem Pfeil

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