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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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die Haustür des Alchimisten zusteuern.
    »Da ist er!«, rief sie. Simon warf Spürnase in den Kasten und wollte schon aus dem Zimmer stürzen, da sagte Lucy: »Oh, es ist Marcia.«
    Das zornige Pochen von Marcellus’ Türklopfer drang über die verschneite Helling herüber, und sie beobachteten, wie die Außergewöhnliche Zauberin eine Weile wartete, dann zurücktrat und den Blick über die dunklen Fenster gleiten ließ, genau wie Simon zuvor. Schließlich wirbelte sie herum und kam über die Helling herüber zu ihrem Häuschen. Simon stürmte auf den Flur, hüpfte über einen zusammengerollten Teppich, eine Topfpflanze und eine Bücherkiste und öffnete in dem Moment die Tür, als Marcia klopfen wollte.
    »Oh!«, stieß sie überrascht hervor.
    »Verzeihen Sie«, sagte Simon. »Aber die Tür fällt aus den Angeln, wenn man zu stark klopft.«
    Marcia verschwendete keine Worte. »Haben Sie Marcellus gesehen?«, fragte sie.
    »Nein.«
    »Schade. Heute ist nämlich Septimus’ letzter Tag, und ich erwarte ihn im Zaubererturm zu einem Einstandsessen. Wir nehmen zwei neue Gewöhnliche auf.«
    »Aha.« Dass andere Leute Zauberer wurden, versetzte Simon immer noch einen Stich.
    »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Septimus, sobald er zurückkommt, ausrichten könnten, dass er unverzüglich in den Zaubererturm kommen soll.«
    »Ja, selbstverständlich.«
    »Vielen Dank, Simon.« Damit machte Marcia kehrt und eilte die Schlangenhelling hinauf. Simon schloss die Tür.
    »Was wollte sie denn?«, fragte Lucy.
    »Ich soll für meinen kleinen Bruder den Boten spielen, das ist alles«, sagte Simon verdrießlich. »Und wie es aussieht, werde ich es nie zu mehr bringen.«
    »Sei nicht albern, Simon. Nur weil Marcellus zu spät nach Hause kommt, heißt das doch nicht, dass er seine Meinung geändert hat und dich nicht mehr als Alchimielehrling haben will. Wir werden weiter die Tür im Auge behalten, und sobald er kommt, gehst du zu ihm.«
    »Und all diese neuen Zauberer, Lucy. Das ist ungerecht.«
    »Du willst doch gar kein langweiliger alter Zauberer werden«, erwiderte Lucy. »Alchimie ist viel aufregender.«
    »Vermutlich.«
    »Außerdem«, fügte Lucy mit einem Lächeln hinzu, »steht dir Schwarz wirklich ausgezeichnet.«
    Aber Marcellus kam nicht zurück. Simon saß den ganzen Abend am Fenster in der vorderen Stube und wollte Lucy, sehr zu ihrem Ärger, nicht weiter ihre neuen Vorhänge aufhängen lassen. Lucy hätte gern gesehen, wie die Löcher im Mondschein wirkten, aber Simon blieb unerbittlich – er musste nach Marcellus Ausschau halten. Als Mitternacht nahte, begann er sich Sorgen zu machen.
    »Ich gehe in den Zaubererturm, Lucy«, sagte er. »Da stimmt etwas nicht.«
    Simon hatte noch nicht das Ende der Schlangenhelling erreicht, da sah er die unverwechselbare Gestalt Marcias auf sich zukommen. »Simon! Wie ich sehe, sind Sie auf dem Weg zu mir, um mir Bescheid zu geben. Sie sind also zurück, dem Himmel sei Dank. Was hat sich Marcellus nur dabei gedacht? Es ist wirklich ein Jammer. Septimus muss erschöpft sein und …«
    Simon unterbrach sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit: »Nein Marcia, sie sind nicht zurück.«
    Marcia hielt erschrocken inne. »Nicht zurück?«
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher, Simon?«
    »Ja. Ich habe das Haus den ganzen Abend über nicht aus den Augen gelassen. Es ist immer noch dunkel. Deswegen wollte ich gerade zu Ihnen.«
    Selbst im Mondlicht konnte Simon sehen, dass Marcia bleich geworden war.
    »Da ist etwas passiert«, murmelte sie. »In dieser grässlichen Schachtanlage ist irgendetwas schiefgegangen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hätte niemals meine Zustimmung geben dürfen. Niemals.«
    Sechzig Sekunden später stand Simon allein in der vereisten Schlangenhelling und fühlte sich höchst sonderbar. Soeben hatte er zugesehen, wie sich Marcia mit einem Transportzauber in die Große Kammer der Alchimie und Heilkunst teleportiert hatte. Er hatte ganz vergessen, wie aufregend Zauberei war. Sein Kopf schwirrte ihm von der Magie, als er langsam wieder nach Hause ging. Im Erdgeschoss brannte noch Licht. Lucy kam ihm ängstlich entgegen.
    »Was ist los, Simon?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Lucy. Aber es sieht nicht gut aus.«
     
    Marcias zischende lila Magie war das erste Licht, das die Große Kammer der Alchimie und Heilkunst an diesem Tag zu sehen bekam. Die Außergewöhnliche Zauberin wartete, bis die letzten Reste des Transportzaubers

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