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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Septimus doch nicht mit diesem grässlichen alten Schwarzkünstler in einen Topf werfen!«
    »Natürlich nicht. Aber der Zaubererturm könnte es tun.«
    Silas vergrub das Gesicht in den Händen. Was hatten seine Brüder getan?
    »Du sollst wissen«, sagte Marcia, »dass ich dich nur Septimus zuliebe nicht aus dem Turm aussperre.«
    Silas setzte sich auf. »Du sperrst mich nicht aus?«
    »Nein. Ich gebe dir mein Wort. Daher schlage ich vor, du versuchst, die Sache so schnell wie möglich wieder in Ordnung zu bringen.«
    Silas war wie vor den Kopf geschlagen. »Welche Sache denn?«, fragte er.
    »Komm schon, Silas. Jetzt, wo du mein Wort hast, dass ich dich nicht aussperren werde – und ich halte mein Wort –, kannst du offen zu mir sein. Du hast gewusst, was Ernold und Edmund vorhatten. Du bist ihr Bruder. Ihr habt zusammen gewohnt, zusammen gearbeitet – natürlich hast du es gewusst. Sag mir einfach, wo sie sind und was sie mit ihm getan haben, dann renkt sich alles wieder ein.«
    Silas sprang auf. »Wer hat womit was getan? Marcia, wovon redest du? Was haben die beiden Idioten angestellt?«
    Jetzt war Marcia endgültig davon überzeugt, dass Silas mit seinen Brüdern nicht unter einer Decke steckte.
    Sie stand auf und sah ihm in die Augen. »Edmund und Ernold haben den Ring mit dem Doppelgesicht gestohlen.«

 
    * 26 *
    EIN SCHLECHTER ZEITPUNKT
     
     
     
    Die Tür zu dem versiegelten Tunnel im Zaubererturm schwang hin und her wie ein zerbrochenes Fenster im Sturm, als die letzten magischen Wirbel entwichen. Mehrere ältere Zauberer standen betroffen davor und warteten, bis sich die Tür wieder schließen lassen würde. Vor einer erneuten Versiegelung musste der Tunnel von jeder schwarzmagischen Verunreinigung befreit werden, also war eine Dekontaminierung nötig.
    Marcia hatte Septimus aus der Pyramidenbibliothek holen lassen. Sie hatte zu ihm gesagt, er müsse unbedingt sehen, wie eine Dekontaminierung richtig durchgeführt werde. Dann war sie ins Fremdenzimmer geeilt, in dem, wie Septimus vermutete, der Täter eingesperrt war.
    Bernard Bernard – ein Bär von einem Mann mit sanften Gesichtszügen und strubbeligem Haar – erschien. »Braucht jemand eine Pause?«, erkundigte er sich und fügte, als er Septimus erblickte, teilnahmsvoll hinzu: »Ach, hallo, mein Junge. Du musst dir keine Sorgen mehr machen. Der wird schon wieder.«
    »Wer wird schon wieder?«, fragte Septimus.
    Da begriff Bernard Bernard, dass Septimus gar nicht wusste, dass Silas im Fremdenzimmer saß. Er wurde ganz verlegen. »Also, ich wollte sagen, das wird schon wieder. Das alles.«
    »Dann hat ihn Marcia gefunden, den, du weißt schon was?«, erkundigte sich jemand. (Einige abergläubische Zauberer waren davon überzeugt, dass es Unglück brachte, wenn man den Namen des Rings mit dem Doppelgesicht aussprach.)
    »Wir müssen … äh … zuversichtlich bleiben«, antwortete Bernard Bernard ausweichend.
    »Dann also nicht«, bemerkte der Zauberer. Ein Seufzen ging durch die Runde.
    »Aber im Fremdenzimmer sind jetzt die beiden trotteligen Heaps?«, fragte ein anderer und warf dann Septimus einen entschuldigenden Blick zu. »Tut mir leid, Lehrling, ich vergaß.«
    »Schon in Ordnung«, antwortete Septimus. Er wünschte, er könnte sie vergessen.
    »Ich weiß nicht, wie viele genau«, antwortete Bernard Bernard verlegen. »Ich muss jetzt gehen.« Und fort war er.
    Betretenes Schweigen trat ein, nur unterbrochen vom traurigen Quietschen der Tür zum versiegelten Tunnel.
     
    Marcia hatte Anweisung gegeben, Besuchern gegenüber so zu tun, als gehe im Zaubererturm alles seinen gewohnten Gang. Septimus hatte die Aufgabe, sie zu vertreten, solange sie im Fremdenzimmer weilte, und als Hildegard kam und meldete, dass Marcia wichtigen Besuch habe, war er froh, dass er die Gruppe der Siegelwächter allein lassen konnte.
    Auf der Besucherbank neben der Tür zum Fremdenzimmer saßen Marcellus und Simon – und Septimus war sofort klar, weswegen sie gekommen waren.
    Marcellus kam direkt zur Sache. »Septimus, du weißt, dass ich unter normalen Umständen sehr gern mit dir vorliebnehmen würde. Aber du wirst sicherlich verstehen, dass ich in dieser besonderen Angelegenheit mit der Außergewöhnlichen Zauberin persönlich sprechen muss. Ist sie abkömmlich?«
    Septimus fühlte sich sehr unbehaglich. Am liebsten hätte er zu Marcellus gesagt: Nein, sie ist in heller Aufregung, jemand hat den Ring gestohlen. Aber natürlich durfte er das nicht. »Nun ja …

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