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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Alchimielehrling.
    »Allerdings«, erwiderte Marcellus.
    Alther hatte genug gehört. Offensichtlich hatte Marcellus mit dem Diebstahl des Rings nichts zu tun. Der Geist vollführte einen schnellen Rückwärtssalto und verstieß dann, zurück am Turm, gegen die Regeln Nummer zwei und fünf im Handbuch zum Nachleben Außergewöhnlicher Zauberer. Denen zufolgeist es Geistern weder gestattet, das Losungswort für die Eingangstür zu benutzen, noch die öffentlichen Bereiche des Zaubererturms aufzusuchen. Alther tat zuerst das eine und dann das andere. Und anschließend verletzte er gleich noch ein paar weitere Regeln. Er fiel Marcia ins Wort (Regel zwölf: Nichtachtung der gegenwärtigen Amtsinhaberin). Rügte sie dafür, dass sie Marcellus und Simon fortgeschickt hatte (Regel acht: Versuchte Einflussnahme auf die Amtsinhaberin und/oder Kritik an ihren Entscheidungen). Und bestand darauf, dass sie Septimus losschickte, um die beiden zurückzuholen (Regel sechs: Einmischung in die Amtsführung der Amtsinhaberin). Beinahe hätte er auch gegen Regel Nummer eins verstoßen, die den Gebrauch von Kraftausdrücken untersagte, aber Marcia lenkte gerade noch rechtzeitig ein.
     
    Beetle, der soeben eine neue Mitarbeiterin in der Führung des Terminkalenders unterwies, sah vom Kundenraum des Manuskriptoriums aus, wie Marcellus und Simon wütend draußen vorbeistapften. Ein paar Minuten später flitzte Septimus die Zaubererallee hinunter. Abermals einige Minuten später eilten Marcellus und Simon zusammen mit Septimus die Allee wieder herauf. Im nächsten Moment flog die Tür zum Manuskriptorium auf, und Septimus trat atemlos in den Kundenraum.
    »Beetle!«, rief er, schlug aber, als er sah, dass eine Schreiberin bei Beetle war, sofort einen dienstlicheren Ton an. »Obermagieschreiber. Die Außergewöhnliche Zauberin wünscht Sie zu sehen. Sofort.«
    Beetle sah ihn überrascht an. »Ja, selbstverständlich. Eine Sekunde noch.« Er wandte sich an die neue Schreiberin, Moira Mole. »Moira, wann habe ich meinen nächsten Termin?«
    Moira sah im Terminkalender nach. »Erst um halb drei, Chef. Mit Mr. Larry.«
    Beetles ehemaliger Dienstherr hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, mit ihm Termine zu vereinbaren, um über Feinheiten des Übersetzens zu sprechen. Beetle war auf das Treffen nicht sonderlich erpicht. »Moira, ich muss in den Zaubererturm. Falls ich nicht rechtzeitig zurück bin, entschuldigen Sie mich bitte bei Larry.«
    »In Ordnung, Chef.« Moira lächelte.
    »Wenn es Probleme gibt, wenden Sie sich an Foxy.«
    »Wird gemacht.«
    Moira Mole, eine mollige junge Frau mit kurzen dunklen Locken und einer kleinen, dicken Brille, sah sich nervös im Kundenraum um, nachdem Beetle und Septimus gegangen waren. Hoffentlich kam niemand.
    Doch um zwei Uhr erschien Marissa. Marissa machte Moira Angst. Sie erinnerte Moira an die großen Mädchen in der Schule, die sie immer gekniffen hatten, wenn gerade niemand hersah. Aber Moira erinnerte sich selbst daran, dass sie nicht mehr zur Schule ging und dass, was noch beruhigender war, ein großer Ladentisch sie und Marissa trennte.
    Sie fragte Marissa, was sie wünsche, doch die antwortete nur: »Ich wollte Beetle etwas fragen.« Moira erklärte ihr, dass sie nicht wisse, wann er wiederkomme, doch zu ihrem Schrecken erwiderte Marissa, dass sie warten werde.
    Um Viertel nach zwei klopften zwei Ratten ans Fenster des Manuskriptoriums. In der einen erkannte Moira Stanley, den Leiter des Rattenamts. Die andere, die etwas kleiner und viel dünner war, kannte sie nicht. Sie ließ die beiden herein, und die Ratten hüpften auf den Terminkalender, der auf dem Ladentisch lag. Moira konnte nur hoffen, dass sie sich die Füße abgetreten hatten.
    Moiras Selbstvertrauen wuchs. Marissa saß auf einem wackeligen Hocker und tat so, als lese sie interessiert in einer alten Broschüre. Sie hingegen hatte den bequemen Stuhl und wichtige Dinge zu tun. Und nun auch noch Besuch von einer Botenratte.
    »Sprich, Rattus Rattus.« Die Selbstverständlichkeit, mit der Moira diese Worte sagte, hätte niemanden vermuten lassen, dass es ihr erstes Mal war.
    Stanley stupste die kleinere Ratte an. »Los, Florence. Tu, was die Schreiberin sagt.«
    Die kleine Ratte quiekte nervös.
    »Weiter«, drängte Stanley. »Kein Grund zur Schüchternheit. Als Botenratte darfst du nicht schüchtern sein, Florence.« Stanley blickte entschuldigend zu Moira. »Verzeihen Sie«, sagte er. »Sie ist noch in der Ausbildung.«
    »Verstehe«,

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