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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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äh …«, begann er, »Marcia ist im Moment beschäftigt.« Er wollte Zeit gewinnen. »Darf ich Sie nach oben in ihre Gemächer bringen?«
    Marcellus war bestürzt. Er spürte, dass Septimus ihm etwas verheimlichte. Seine Hoffnungen auf ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Zaubererturm und Alchimie gerieten ins Wanken. Er hatte Septimus’ Angebot gerade zähneknirschend angenommen, da flog die Tür zum Fremdenzimmer auf und die Außergewöhnliche Zauberin stürmte heraus.
    »Marcia!«, rief er und sprang auf. »Da sind Sie ja!«
    Marcia zuckte zusammen. »Huch!«
    Silas trat zögernd hinter der Tür hervor.
    »Dad!«, entfuhr es Septimus und Simon gleichzeitig.
    »Oh«, machte Silas, der sich wie auf frischer Tat ertappt vorkam.
    Marcellus war der panische Ausdruck, der bei seinem Anblick über Marcias Gesicht gehuscht war, nicht entgangen. »Marcia«, sagte er, »ich hätte eigentlich erwartet, dass Sie sich freuen, mich zu sehen. Das Feuer brennt. Alles ist bereit für die Denaturierung des Rings mit dem Doppelgesicht.«
    »Prima«, erwiderte Marcia.
    »Ich wollte Marcellus und Simon gerade nach oben bringen«, sagte Septimus zu Marcia, »damit Sie ungestört mit ihnen sprechen können.«
    Aber Marcia konnte den Gedanken nicht ertragen, Marcellus sagen zu müssen, dass der Ring verschwunden war. »Morgen«, erklärte sie.
    »Morgen?«, riefen Marcellus und Simon im Chor, der eine entrüstet, der andere betroffen.
    »Morgen«, wiederholte Marcia. »Und jetzt entschuldigen Sie mich, Marcellus, Simon. Ich muss wirklich fort.« Leise sprach sie das Losungswort, und die Tür des Zaubererturms schwang auf. Kühle Luft strömte von draußen herein.
    Marcellus sah Marcia fest in die Augen. »Um mir einen weiteren nutzlosen Gang zu ersparen, wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie jemanden mit dem Ring schicken könnten, sobald Sie …« Er machte eine bedeutungsvolle Pause.
    »Sobald ich was?«, fragte Marcia in herausforderndem Ton.
    »Sobald Sie die Zeit dazu finden. Auf Wiedersehen, Marcia.«
    »Wiedersehen«, sagte Septimus entschuldigend, als Marcellus und Simon über die Schwelle nach draußen traten und sich die Tür geräuschlos wieder schloss.
    »Also so was!«, rief Marcellus.
    Alchimist und Lehrling eilten über den Hof und verschwanden unter dem Großen Bogen. Ein Windstoß fegte die Zaubererallee herauf, und Marcellus hob seinen Mantel hoch, um sich vor der Kälte zu schützen – und vor Lauschern.
    Doch dies half nicht gegen einen Lauscher. Nicht weit über Marcellus flog der unsichtbare Geist Alther Mellas, der soeben von einem ergebnislosen Suchflug durch die Burg zurückkehrte. Wie alle Zauberer misstrauisch gegen Alchimisten, fragte sich Alther, ob Marcellus möglicherweise in den Diebstahl des Rings verwickelt war. Und hier bot sich eine Gelegenheit, das herauszufinden. Immer noch unsichtbar, ging er etwas tiefer und folgte Marcellus und Simon, indem er nur ein, zwei Meter über ihren Köpfen schwebte.
    »Sie ist völlig durcheinander«, hörte er Marcellus mit leiser Stimme sagen.
    »Mir kam sie eigentlich ziemlich ruhig vor«, erwiderte Simon. »Ich habe sie schon viel schlimmer erlebt.« Nicht ganz erfolgreich unterdrückte Alther ein Lachen. Simon schaute nach oben. »Hier in der Gegend gibt es schon sonderbare Vögel«, bemerkte er verwirrt.
    Marcellus bedachte seinen Lehrling mit einem strengen Blick. »Simon, wir haben jetzt weitaus Wichtigeres zu tun, als über die Tierwelt zu sinnieren. Was ich sagen wollte, ist …« Marcellus blieb stehen, schaute sich um und flüsterte: »Ich glaube, unsere Außergewöhnliche Zauberin hat ihn verloren .«
    Simon blieb wie angewurzelt stehen. »Nein! Doch nicht …«, auch er schaute sich um und senkte die Stimme, »… den Ring? Ausgeschlossen!«
    »Sie war in Panik. Das habe ich ihr angesehen. Sie konnte uns gar nicht schnell genug loswerden. Septimus wollte es uns sagen, durfte aber nicht. Und der Zaubererturm war in Aufruhr. Ist Ihnen das nicht aufgefallen?«
    »Doch, schon. Es kam mir alles etwas … hektisch vor.«
    »Hektisch? Es war, als hätte man in ein Wespennest gestochen.«
    »Ja, das stimmt wohl.«
    »Das ist eine Katastrophe«, stieß Marcellus zornig hervor. »Marcia verliert den Ring mit dem Doppelgesicht – und sie hat nicht einmal den Anstand, es uns zu sagen.«
    Alther sah, wie sich ein Ausdruck des Entsetzens auf Simons Gesicht legte, als der begriff, dass Marcellus recht hatte. »Du lieber Himmel«, murmelte der

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