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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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lustig, Silas. Du hast mir deine beiden Brüder als tollpatschige Gaukler vorgestellt, die von uns lernen wollten. Dabei gehören sie, wie ich zu meinem Leidwesen sagen muss, zu den begabtesten Zauberern, die mir jemals untergekommen sind.«
    »Das gibt’s doch nicht.«
    »Das gibt es sehr wohl.«
    »Dann müssen sie mich gehörig zum Narren gehalten haben«, brummelte Silas.
    »Dazu gehört nicht viel«, zischte Marcia.
    Silas wollte schon erwidern, dass die Brüder dann auch sie, Marcia, zum Narren gehalten hätten, verkniff es sich aber. Mit Schrecken bemerkte er, dass ihre Finger ungeduldig auf den Hebel trommelten.
    »Marcia …«
    »Ja?«, erwiderte sie, offenbar in Erwartung eines Geständnisses.
    »Der Hebel, er ist sehr empfindlich.«
    Marcia sah ihn überrascht an. Sie hatte nicht gewusst, dass Silas die Geheimnisse des Fremdenzimmers kannte. Aber sie stellte das Fingertrommeln ein, ließ die Hand jedoch am Hebel.
    »Ich nehme die Hand erst weg, wenn du mich davon überzeugt hast, dass du mit der Sache nichts zu tun hast.«
    »Mit welcher Sache denn?«
    »Einer Verschwörung, mit dem Ziel, zwei Schwarzkünstler in den Zaubererturm einzuschleusen und einen Einbruchdiebstahl schwerster Art zu begehen. Du stehst im Verdacht, den erwähnten beiden Zauberern bei der Ausführung ihrer Pläne und der Flucht aus der Burg geholfen zu haben.«
    Silas brauchte ein paar Sekunden, bis er begriff, was sie soeben gesagt hatte. Aber sein Gehirn war im Zustand der Panik, alles, was er herausbrachte, war: »Marcia, bitte. Ich verstehe kein Wort. Was haben sie denn getan? «
    Marcia antwortete nicht. Aber in ihren Augen lag ein seltsamer Ausdruck, der ihn beunruhigte. Silas hatte es in seiner Lehrzeit nie so weit gebracht, dass er einen Gedankenschirm hätte errichten können, deshalb merkte er nicht, dass Marcia in diesem Augenblick – ohne Zuhilfenahme von Magie – versuchte, einen Blick auf seine Gedanken zu erhaschen.
    Es gelang ihr so einigermaßen. Sie spürte seine Panik, seinen Zorn auf seine Brüder, aber stärker als alles andere war seine Verwirrung. Und diese Verwirrung war echt. Marcia nahm die Hand von dem Hebel und setzte sich Silas gegenüber auf das Sofa. Der stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und sank in die Kissen zurück. Marcia glaubte ihm.
    Und in der Tat sagte sie: »Silas Heap, ich glaube dir, dass du dich nicht gegen den Zaubererturm verschworen hast.«
    »Dem Himmel sei Dank«, stieß er hervor.
    Sie hob die Hand. »Aber …«
    »Oh«, murmelte er.
    »Du hast deine Pflichten als Gewöhnlicher Zauberer vernachlässigt. Bei deiner Zaubererweihe vor vielen Jahren hast du geschworen, den Zaubererturm jederzeit zu schützen. Und du hast geschworen, stets dein Wort zu halten. Irgendwann in den vergangenen zwölf Stunden hast du beide Schwüre gebrochen, mit verheerenden Folgen.«
    »Nein, habe ich nicht!«
    »Doch, hast du. Du hast versprochen, deinen Brüdern im Zaubererturm nicht von der Seite zu weichen.«
    »Aber das habe ich auch nicht getan.«
    »Wenn das stimmt, verschlimmert sich deine Lage nur noch.«
    »Aber …«
    Marcia schnitt ihm das Wort ab: »Wenn du die ganze Zeit mit ihnen zusammen warst, dann macht dich das zu ihrem Komplizen, oder etwa nicht?«
    Silas konnte nur den Kopf schütteln.
    »Ist dir klar, dass ein Verstoß gegen den Zauberereid einen dauerhaften Ausschluss aus dem Zaubererturm nach sich ziehen kann?«
    Silas nickte bekümmert.
    »Und vermutlich ist dir auch bekannt, dass der Ausschluss eines Zauberers auch den seiner nächsten Angehörigen zur Folge hat?«
    Silas starrte sie entsetzt an. »Nein! Du kannst doch nicht Septimus für meine Dummheit büßen lassen.«
    »Ich habe die Regeln nicht gemacht, Silas. Wenn du ausgeschlossen wirst, dann dürfte Septimus der Zugang zu den innersten Geheimnissen höchstwahrscheinlich verwehrt bleiben. Das würde bedeuten, dass er, falls er es überhaupt wünscht – wovon ich im Moment wenig überzeugt bin –, niemals Außergewöhnlicher Zauberer werden kann. Er wird deinetwegen mit einem Makel behaftet sein.«
    Silas stöhnte.
    »Das ist nicht gerecht, aber so ist es nun mal. Das weißt du. Und ich könnte daran nichts ändern. Der Turm hat seinen eigenen Willen und gewährt nicht jedem Zugang zu seiner geheimsten Magie. Warum, glaubst du, haben wir überhaupt noch einen Zaubererturm, obwohl DomDaniel darin gewohnt hat? Weil er nie bis in das Herz des Turms vorgedrungen ist. Niemals.«
    Silas war fassungslos. »Du kannst

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