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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Overstrand mit den beiden einzigen Menschen – Septimus und Beetle – und dem einzigen Geist in der Burg, denen sie blindlings vertraute. Und mit zwei weiteren Menschen, die sie auf dringendes Anraten Althers hinzugebeten hatte, obwohl sie ihnen nicht blindlings vertraute.
    »Wir haben ein Problem«, erklärte sie. »Und es könnte ein großes werden.«
    Die Kerze flackerte in der Zugluft, die in der Bibliothek zirkulierte und durch kleine Lüftungslöcher im goldenen Dach hereinströmte. Ein besorgter Ausdruck lag in Marcias grünen Augen, die im Kerzenschein funkelten. »Zwei Punkte verstehe ich nicht. Erstens: Wie ist es diesen trotteligen Heaps gelungen, das Siegel aufzubrechen? Zweitens: Sie hatten um halb eins in der Nacht Siegelwache. Was ist in der Zeit danach geschehen, bis ich entdeckt habe, dass der Ring fehlt? Und warum können wir sie nicht finden? Die Such- und Fahndungsabteilung müsste sie längst aufgespürt haben. Ich verstehe das einfach nicht.«
    »Das sind drei Punkte, Marcia«, bemerkte Alther.
    »Was?«
    »Nichts. Das war ein wenig pedantisch, Verzeihung.«
    »Alther, könnten Sie sich zumindest bemühen, etwas Nützliches beizutragen?« Marcia grollte dem Geist noch immer, weil er darauf bestanden hatte, Marcellus und Simon hinzuzuziehen.
    Alther schwebte um das Tischende herum und ließ sich auf einem leeren Regal nieder. »Ich war neulich bei einer Veranstaltung im Kleinen Theater in den Anwanden. Dort wird jede Woche eine Rätselgeschichte vorgelesen.«
    Marcia sah ihn verständnislos an. Hätte Alther noch unter den Lebenden geweilt, hätte sie angenommen, dass er etwas wunderlich wurde, doch einem Geist konnte so etwas nicht passieren. Ein Geist blieb immer so normal – oder so verrückt – wie an dem Tag, an dem er zum Geist geworden war. Und an jenem Tag hatte sich Alther bester geistiger Gesundheit erfreut.
    Marcia klopfte mit dem Bleistiftende ungeduldig auf den Tisch. »Es freut mich, dass Sie viel erleben, Alther. Aber wenn ich jetzt bitten dürfte. Wir müssen weiterkommen.«
    »Eben deshalb. Jede Lesung beginnt nämlich damit, dass dem Publikum eine Rätselgeschichte vorgetragen wird …«
    »Alther, Schluss jetzt!«
    »Haben Sie Geduld, Marcia. Ich will es Ihnen erklären. Die Person auf der Bühne erzählt eine Geschichte. Dann treten zwei weitere Personen auf. Die eine ist klug, und die andere ist … na ja, sagen wir mal nicht ganz so klug. Die nicht ganz so kluge Person ist in einer bestimmten Weise in die Geschichte verwickelt, kann sich aber auf das, was sie weiß oder gesehen hat, keinen Reim machen. Dann lässt sich die kluge Person von der nicht ganz so klugen Person in allen Einzelheiten schildern, was vorgefallen ist. Und am Ende findet die kluge Person nur anhand dessen, was ihr die nicht ganz so kluge Person erzählt hat, die Lösung. Oder sie hilft der nicht ganz so klugen Person auf die Sprünge, damit sie selbst die Lösung findet. Das ist hochinteressant.«
    Marcia sah ihn ungehalten an. »Ich denke, ich weiß, worauf Sie hinauswollen.«
    Alther hatte das deutliche Gefühl, dass er die Sache noch nicht so erklärt hatte, wie er gekonnt hätte, fuhr aber fort: »Marcia, wenn Sie uns also alles erzählen, was heute geschehen ist, ganz gleich, wie belanglos es Ihnen auch erscheinen mag …«
    »Als die nicht ganz so kluge Person.«
    »Aber nein! Du lieber Himmel, so habe ich das nicht gemeint, Marcia.«
    »Die Rolle scheint aber gut zu mir zu passen. Damit wären Sie, Alther, die kluge Person und folglich bald imstande, uns zu sagen, wo der Ring mit dem Doppelgesicht abgeblieben ist. Richtig?«
    »Nicht unbedingt. Aber das Ganze könnte uns beim Nachdenken helfen. Im Übrigen muss Beetle erfahren, was geschehen ist. Und Marcellus und Simon müssen es auch.«
    »Warum sagen Sie das nicht gleich? Das hätte uns viel Herumgerede erspart. Für Beetlegehe ich gern alles noch einmal durch.«
    »Ausgezeichnet, Marcia. Ich schlage vor, Sie beginnen mit dem Anfang. Als Sie heute Morgen aufgewacht sind.«
    Marcia holte tief Luft. Der Morgen erschien ihr schon sehr weit weg. »Ich bin spät aufgewacht. Ich hatte miserabel geschlafen, weil ich immer wieder meinen üblichen Albtraum hatte.«
    »Erzählen Sie uns den Traum«, forderte Alther sie auf.
    »Nein, Alther. Das ist Hexenkram. Träume sind unwichtig.«
    »Alles ist wichtig«, beharrte Alther.
    »Na schön. Es war der übliche grässliche Traum. Er verfolgt mich, seit wir diese Pfützen entdeckt haben. Er handelt

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