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Septimus Heap - Fyre

Titel: Septimus Heap - Fyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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davon, dass unter der Burg irgendein Feuer brennt.«
    Septimus zuckte überrascht zusammen, und Marcellus warf ihm einen warnenden Blick zu.
    Marcia, mit den Gedanken ganz bei ihrem Traum, bemerkte es nicht. »Ich versuche jedes Mal, das Feuer zu löschen, aber sobald ich denke, ich hätte es geschafft, sehe ich durch den Fußboden im Zaubererturm Flammen schlagen. Es wird immer heißer und heißer, und dann wache ich auf.« Marcia erschauderte. »Es ist schrecklich, auch wenn es sich vielleicht nicht so anhört.«
    »Und dann?«, fragte der Kluge.
    »Nun ja, ich ärgerte mich darüber, dass ich so spät aufgewacht war. Nach dem Aufstehen ging ich gleich hinunter in die Küche. Septimus war gerade vom Dach heruntergekommen, wo er die Hieroglyphen abgepaust hatte, und fragte mich, ob ich Haferbrei wolle, aber ich hatte keinen Hunger. Der Traum ging mir nicht aus dem Sinn. Ich wusste, dass es albern war, aber ich musste hinunter in die Große Halle und nachsehen, ob Flammen durch den Fußboden schlugen.« Sie lachte verlegen. »Natürlich war das nicht der Fall. Und trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte, und so beschloss ich, das Siegel zu kontrollieren, bevor ich wieder nach oben ging. Als ich in die Siegelkammer kam, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmte – Edmund und Ernold hielten Siegelwache.«
    »Was war daran nicht in Ordnung?«, fragte der Kluge.
    »Einiges. Zunächst einmal standen sie gar nicht auf dem Wachplan für den Vormittag. Und dann war Silas nicht bei ihnen, obwohl er eigentlich auf sie aufpassen sollte. Außerdem sahen sie … merkwürdig aus.«
    »Sie sehen immer merkwürdig aus«, sagte Septimus, der seine Onkel nicht mochte.
    »Aber auf andere Art merkwürdig als sonst«, erwiderte Marcia, die genau wusste, was Septimus meinte. »Sie waren von einem grünlichen Licht umhüllt und strahlten irgendwie. Ich fragte sie, was sie hier machten und wo der Zauberer sei, der Siegelwache hatte. Sie lachten und antworteten, eine Siegelwache sei jetzt nicht mehr nötig. Und wisst ihr, was wirklich gruselig war? Sie sprachen beide gleichzeitig. Wie eine Art …«, sie suchte nach dem treffenden Wort, »… Zwillingsmaschine.
    Ich bekam ein mulmiges Gefühl und beschloss, Hilfe zu holen. In der Absicht, sie in der Kammer einzuschließen, ging ich rückwärts zur Tür. Aber so weit kam ich nicht. Sie drehten sich um und sahen mich so bedrohlich an, dass ich instinktiv einen Schutzschild errichtete.« Marcia blieben fast die Worte im Hals stecken. »Ich spürte, dass mich etwas traf. Zwei Mal. Als wäre ich geschlagen worden. Hier.« Sie legte sich die Hand auf den Bauch. »Ich bekam keine Luft mehr, so als müsste ich ersticken. Ich konnte die beiden nur noch beobachten, mehr nicht. Sie kamen auf mich zu. Und sie bewegten sich eigenartig, wie einer dieser Automaten, die Ephaniah baut. Dann schleuderten sie etwas nach mir. Es prallte gegen den Schild und warf mich an die Wand. Dann gingen sie lachend an mir vorbei – ich glaube, sie hielten mich für tot. Als sie an mir vorüberkamen, spürte ich, dass etwas wirklich Grauenerregendes von ihnen ausging.«
    Stille trat ein. Alle, auch Alther, sahen sie entsetzt an. Septimus schielte unbehaglich zur Tür, als könnten jeden Augenblick seine Onkel hereinplatzen.
    »Wo sind sie hin?«, fragte Beetle.
    »Sie sind aus dem Zaubererturm geflüchtet – natürlich kannten sie das Losungswort. Ein paar Zauberer nahmen die Verfolgung auf, aber die beiden waren verschwunden. Ich habe umgehend die Such- und Fahndungsabteilung auf sie angesetzt. Zuletzt wurden sie vor Larrys Übersetzungsladen für tote Sprachen gesehen, danach verliert sich ihre Spur – sie sind wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Ist Hildegard in der Such- und Fahndungsabteilung?«, fragte Alther.
    »Ja, ich habe darauf bestanden.«
    »Und wann haben Sie entdeckt, dass der Ring mit dem Doppelgesicht verschwunden ist?«
    Marcia seufzte. »Ich wusste sofort, dass er nicht mehr da war. Sie hatten ihn bei sich, als sie an mir vorbeigingen. Das war es, was ich gespürt habe. Man spürt die Gegenwart des Ringes, nicht wahr, Septimus?«
    »Ja.«
    »Aber haben Sie nachgesehen?«, fragte Marcellus nervös.
    »Selbstverständlich habe ich nachgesehen. Sie hatten die Tür mit einem falschen Siegel belegt, damit es so aussah, als sei alles in Ordnung, aber als ich die Hand darauf legte, war da gar nichts. Ich gab der Tür einen Aufhebebefehl, um das falsche Siegel außer Kraft zu

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