Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
bewahren. Um das zu tun, muss es zwischen Aktionen wählen.
Aber unterhalb der ausgeklügelten Gestalt liegen die einfacheren Grundlagen seines Seins und tatsächlich die eigentliche Akzeptanz aller Stimuli, ohne welche Identität nicht möglich wäre. Ohne dieses Einverständnis würde sich die physische Struktur nie selbst aufrechterhalten, denn die Atome und Moleküle in ihr akzeptieren beständig schmerzhafte Stimuli und nehmen sogar ihre eigene Zerstörung hin. Sie sind sich ihrer eigenen Gesondertheit innerhalb der Aktion und ihrer Realität innerhalb aller Aktion bewusst.
Nun versteht ihr den Grund, weshalb sogar eine behindernde Aktion von der Persönlichkeit buchstäblich als Teil des Selbst akzeptiert wird und warum daher Anstrengungen unternommen werden müssen, die Persönlichkeit dazu zu bringen, einen Teil von sich selbst aufzugeben, wenn ein Fortschritt erzielt werden soll.
Wir werden auch von verschiedenen Charakteristika der Persönlichkeit unterstützt, da sie sich ständig verändert und ihre Flexibilität von Vorteil ist. Wir wollen nur die Richtung, in die sie sich bewegt, verändern, oder eher die Richtung, in der ein Teil ihrer Energie sich bewegt. Die Persönlichkeit muss erkennen können, dass die behindernde Aktion eine Belastung für die ganze Struktur ist und dass dieser spezielle Teil des Selbst nicht zur Grundausstattung der ursprünglichen Persönlichkeitsstruktur gehört. Je länger die behindernde Aktion als Teil des Selbst akzeptiert wird, umso ernsthafter wird das Problem.
Aber kann Krankheit jemals eine gute Absicht haben? Gemäß Seth ist das der Fall:
Der ganze Fokus einer Persönlichkeit kann sich von konstruktiven Bereichen zu einer Konzentration der Hauptenergien in den Bereich der Krankheit verschieben. In einem solchen Fall kann die Krankheit oft ein neues vereinigendes System darstellen. Wenn das alte vereinigende System der Persönlichkeit zusammengebrochen ist, kann die Krankheit, die als behelfsmäßige, vorübergehende Notmaßnahme dient, die Integrität der Persönlichkeit so lange intakt halten, bis ein neues, konstruktives, vereinigendes Prinzip das anfängliche ersetzt.
In diesem Fall könnte die Krankheit nicht als behindernde Aktion bezeichnet werden, außer sie bliebe lange über ihren Zweck hinaus bestehen… Aber sogar dann könnt ihr euch, ohne nicht alle die Persönlichkeit betreffenden Tatsachen zu kennen, kein Urteil darüber bilden, denn die Krankheit könnte immer noch dazu dienen, der Persönlichkeit ein Gefühl der Sicherheit zu geben, sie sozusagen als stets gegenwärtiges Notfallwerkzeug bei der Hand zu haben, falls das neue vereinigende Prinzip versagen sollte.
Vereinigende Prinzipien sind Aktionsgruppen, um die herum sich die Gesamtpersönlichkeit zu einem gegebenen Zeitpunkt formt. Diese vereinigenden Prinzipien können sich normalerweise relativ reibungslos verändern, und sie verändern sich auch, wenn Aktion unbehindert fließen kann. Wenn der Aktion nicht erlaubt wird, unbehindert zu fließen und den von der Persönlichkeit entwickelten Mustern oder Kanälen für ihren Ausdruck zu folgen, entstehen Energieblockaden.
Diese dürfen nicht als etwas von der Persönlichkeit Separates betrachtet werden, sondern als Teil der sich verändernden Persönlichkeit. Oft weisen sie auf das Vorhandensein innerer Probleme hin. Oft üben sie vorübergehende Funktionen aus und führen die Persönlichkeit aus anderen bedrohlichen Bereichen heraus. Ich sage hier nicht, dass Krankheiten gut sind. Ich sage, dass Krankheit ein Teil der Aktion ist, aus der sich jede Persönlichkeit zusammensetzt und daher einem Zweck dient und nicht als eine fremde Macht betrachtet werden kann, welche die Persönlichkeit von außen her angreift.
In der vorliegenden Sitzung beschreibt Seth Krankheit also als Teil der Aktion, aber wie er hier auch deutlich macht, ist damit keine Negierung psychologischer oder seelischer Werte gemeint. Die Natur von Aktion ist aber wichtig, denn Seth sagt:
Die Persönlichkeit ist eine simultane Aktion, die sich aus Aktionen innerhalb von Aktionen zusammensetzt. Einige Teile davon sind sich bewusst, dass sie ein Teil der Aktion sind und andere Teile versuchen, abseits der Aktion zu stehen. Dieser Versuch formt das Ego und ist selbst auch Aktion.
Wenn Krankheit der Aktion oder der Persönlichkeit von außen her aufgedrängt würde, wäre die Persönlichkeit äußeren Einwirkungen ausgeliefert, aber das ist sie nicht. Die Persönlichkeit wird von
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