Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
Seither wurden die Beschwerden immer schlimmer, bis ich schließlich während des letzten Monats oder so meine rechte Hand nicht mehr in meine Jeanstasche stecken, meine Haare nicht mehr bürsten oder sonst nichts tun konnte, ohne starke Schmerzen in meinem rechten Schulterblatt und der rechten Hand bis zu den Fingern zu verspüren.
Yoga und Psy-Zeit halfen, die Symptome kurzzeitig zu lindern, aber letzte Woche war ich so steif, dass meine ganze Schulter wie eingeklemmtes Schmirgelpapier knirschte. Ich schrie sogar das Baby an, und danach fühlte ich mich furchtbar. Dann hatte ich am 25. April folgenden Traum:
Ich kam in Robs und Janes Wohnung und platzte in eine Seth-Sitzung. Ich saß neben Rob, der wie üblich Notizen machte. Seth (als Jane) wandte sich plötzlich zu mir. Seine Stimme war beinahe wütend, aber nicht ohne Mitgefühl. ‚Also, ich sage dir, was du tun musst‘, sagte er, ‚aber ich werde nicht mit dem Teil von dir kommunizieren, der Wörter gebraucht.‘
Er begann mit einer langen Abhandlung über Möglichkeiten, um mit Aggressionen umzugehen und sie auf akzeptable Weise auszudrücken. An diesem Punkt löste sich mein kritisches Selbst von meinem Traumselbst, das den Vortrag erhielt. [Anders gesagt, wurde Sue sich ihrer und des Traumselbst bewusst.] Mein kritisches Selbst fühlte sich sogleich verdrängt, da es den Vortrag weder verstehen noch übersetzen konnte. Es schien jedoch eine ganz bestimmte Funktion zu haben, vielleicht im Zusammenhang mit dem physischen Körper. Beide Selbst waren gleichermaßen bewusst.
Dann setzte sich Seth vor mein Traumselbst und fütterte es mit etwas, das wie Müsli aussah. Darüber regte sich mein kritisches Selbst auf, weil es beinahe fühlte, dass der Traum wertlos sei. Dann sagte Seth zum kritischen Selbst: ‚Das ist Symbolismus … Nahrung oder Gedanken … viel komplizierter, als du weißt und jenseits von allem, das ein Teil von dir verstehen könnte.‘ Plötzlich wurde das Traumselbst ganz ruhig, beinahe auf hypnotische Weise. Das kritische Selbst dachte derweil weiter, dass dies in einem Traum nicht passieren könnte.
Dann machte Seth mit seinem Vortrag weiter, und mein kritisches Selbst begann zu verblassen. Als es das tat, fragte ich: ‚Seth, werde ich das je verstehen?‘ Die Antwort ging verloren, außer dass ich fühlte, dass das ‚Wissen‘, das ich während des Vortrags erhalten hatte und nicht hören konnte, mich heilte und dass ich als Frau und Mutter freier als jemals zuvor war.
Als ich aufwachte, waren Schulter, Arm und Hand völlig frei und locker. Die Knoten – von meinem Arzt als Kalziumknoten bezeichnet – fanden sich noch immer unter der Haut, aber ich konnte meine Schulter zum ersten Mal seit Monaten problemlos bewegen. Ich konnte auch zu meinen Jeanstaschen langen. Ich hatte auch einige Probleme mit meiner Gesichtshaut, aber auch das wurde besser, einhergehend mit einer dreiwöchigen Phase mit Krämpfen.
Abschließend schrieb Sue: „Natürlich war der Traum selbst nur der Auslöser. Mein inneres Selbst wusste die ganze Zeit, was zu tun war. Vielleicht hatte es nur vergessen, wie es Ordnung halten kann!“
Ob Sue im Traum wirklich mit Seth gesprochen hat oder nicht, tut hier nichts zur Sache. Wirklich wichtig ist, dass die Symptome als Resultat des Traumes verschwanden. Sie hatte sich um ihren Zustand gesorgt und beim inneren Selbst um Hilfe gebeten; der Traum war ihre Antwort. Natürlich ist es möglich, dass Sues Unterbewusstsein die Gestalt einer Autoritätsfigur benutzte, um die Informationen über Aggression mit größerer Kraft durchzubringen, mit Seth als Strohmann. (Wenn man glauben möchte, dass Seth eine unbewusste Schöpfung von mir ist, dann muss man zugeben, dass er sich sehr geschickt für die unbewussten Zwecke anderer Leute zur Verfügung stellt und über eine Realität verfügt, die völlig unabhängig von seiner Beziehung mit mir ist. Spätere Beispiele werden das verdeutlichen.)
Seth würde Sues Traum als therapeutisch bezeichnen, und er hat viele Sitzungen Träumen und Gesundheit und deren Beziehung zueinander gewidmet. Bevor wir aber auf therapeutische Träume eingehen, ist es notwendig, die Gründe zu verstehen, warum wir Symptome annehmen. Gibt es eindeutige Gründe für Krankheiten? Gemäß Seth lautet die Antwort „ja“.
„Über Krankheit und Aktion“
(Auszüge aus Sitzung 164, 29. September 1965)
Krankheiten können als behindernde Aktionen gesehen werden, als eigentliche Energieblockaden, als
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