Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
Aktion, die in Kanäle geleitet wird, die nicht dem Wohl der Gesamtpersönlichkeit dienen. Die Energien treten konzentriert und nach innen gewendet auf und beeinflussen so das ganze System. Es sind Ableger, die wiederum nicht unbedingt an sich schädlich sind, sondern nur vom Standpunkt der anderen Aktionen aus gesehen, die das Bezugssystem der Persönlichkeit bilden…
Eine gewisse Menge der Energie, die der Persönlichkeit praktisch zur Verfügung steht, wird dann für die Aufrechterhaltung dieser behindernden Aktion verbraucht. Es ist offensichtlich, dass der Persönlichkeit weniger Energie für Aktionen zur Verfügung steht, die dem Persönlichkeitssystem als Ganzem nützlicher wären.
Diese Situation kann unterschiedlich gravierend sein, je nach Kraft und Intensität der zugrundeliegenden Ursache hinter der Krankheit. Wenn die treibende Kraft sehr stark ist, wird die behindernde Aktion gravierender sein und große Energiereserven für ihre eigenen Zwecke blockieren. Sie wird offensichtlich zu einem Teil der psychologischen Struktur der Persönlichkeit, der physischen, der elektrischen und chemischen Strukturen und dringt zu einem gewissen Maß sogar ins Traumsystem ein.
Und hier erklärt Seth etwas, worüber sich viele Leute oft Gedanken machen: Wenn Krankheit schädlich ist und wir das ja wissen, warum bleibt ein schlechter Gesundheitszustand dann manchmal bestehen?
Manchmal wird die Krankheit vorübergehend von der Persönlichkeit als Teil des Selbst akzeptiert, und hier liegt auch ihre Gefahr. Sie wird nicht nur symbolisch akzeptiert, und ich spreche hier nicht in symbolischer Weise. Die Krankheit wird von der Persönlichkeitsstruktur und allen damit zusammenhängenden Systemen buchstäblich und gänzlich als Teil des Selbst akzeptiert. Wenn es einmal so weit ist, entwickelt sich sofort ein Konflikt. Das Selbst will keinen Teil von sich aufgeben, auch wenn dieser Teil schmerzhaft oder nachteilig ist…
Das hat ernsthafte Folgen. Offensichtlich ist es am einfachsten, eine Krankheit zu heilen, bevor sie als Teil des Selbst-Bildes akzeptiert wurde. Seth fährt in dieser Sitzung fort, indem er einige der anderen tieferliegenden Gründe für das Fortbestehen von Symptomen erklärt und warum wir diese akzeptieren.
Einerseits ist Schmerz eine, wenn auch unangenehme, Methode, um das Selbst mit der Feinheit eines beschleunigten Bewusstseins vertrauter zu machen. Jedes verstärkte Gefühl, sei es angenehm oder unangenehm, hat in einem bestimmten Maß eine stimulierende Wirkung auf das Bewusstsein. Es ist eine starke Bewusstheit von Aktivität und Leben. Auch wenn der Stimulus äußerst ärgerlich und sogar entwürdigend unangenehm sein kann, wird er von gewissen Teilen des psychologischen Bezugssystems völlig unkritisch akzeptiert, weil er ein Gefühl, ein sehr lebendiges Gefühl, ist. Diese Zustimmung zu selbst schmerzhaften Stimuli ist ein grundlegender und notwendiger Bestandteil der Natur des Bewusstseins.
Sogar eine schnelle und automatische Zurückweisung eines Stimulus oder der Rückzug vor einem solchen ist selbst schon eine Art, durch die sich Bewusstsein selbst erkennt. Das Ego mag versuchen, solchen Erfahrungen zu entgehen, aber die grundlegende Natur von Aktion besteht darin, sich selbst in allen Aspekten zu erkennen; und auf eine grundlegende Art macht Aktion keinen Unterschied zwischen angenehmen, schmerzhaften oder schönen Aktionen.
Diese Unterscheidungen kommen erst später auf einer anderen Entwicklungsebene. Weil sich aber die Persönlichkeit aus Aktion aufbaut, enthält sie in sich alle Charakteristika von Aktion.
Seth fährt fort, die Möglichkeiten zu beschreiben, wie die verschiedenen Bewusstseinsarten auf schmerzhafte Stimuli reagieren und endet mit der Aussage, dass auf den tiefsten Zellebenen alle Gefühle und Stimuli unmittelbar, automatisch und freudig akzeptiert werden, ungeachtet ihrer Natur. Auf dieser Ebene sind Bedrohungen unbekannt. Die „Ich“-Spezialisierung ist nicht bestimmt genug, um Zerstörung fürchten zu können.
Hier haben wir Aktion, die sich selbst und ihre grundsätzliche Unzerstörbarkeit kennt. Sie hat keine Angst vor Zerstörung, denn sie ist auch ein Teil der Zerstörung, aus der neue Aktionen entstehen.
Der komplizierte Organismus der menschlichen Persönlichkeit mit seinen physischen Strukturen hat ein höchst differenziertes ‚Ich‘-Bewusstsein entwickelt, dessen Natur so geartet ist, dass es versucht, die scheinbaren Schranken der Identität zu
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