Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
April 1968. Als ich mich am 12. April in Psy-Zeit begab, erhielt ich einen starken Eindruck darüber, dass Prentice mir einen Vertrag geben würde, wenn ich das Buch ziemlich drastisch überarbeiten würde. Am 19. April erhielt ich vom Assistenzredakteur Tam Mossman einen Brief, in dem stand, dass die Firma an einem Buch über Seth interessiert sein könnte, für welches Teile des Traumbuch-Manuskripts verwendet werden könnten. Ich schrieb zurück um herauszufinden, was genau sie sich vorstellten.
Nach ein paar Wochen hatte ich noch immer nichts gehört. Am 29. April legte ich mich hin, sagte mir, dass ich einen Traum haben würde, der mir ein paar Informationen geben und mich wissen lassen sollte, ob ein Vertrag unterzeichnet würde oder nicht. Es war acht Uhr vormittags, und ich stellte den Alarm auf neun Uhr. Ich schlief sofort ein. Zuerst hatte ich einen lebhaften Traum, in welchem Rob und ich in einer Kleinstadt im Staat New York waren. Dann erlebte ich ein unechtes Aufwachen: Ich dachte, ich sei wach und gerade im Begriff, den Traum aufzuschreiben. Das Telefon läutete. Ich sprang aus dem Bett und eilte ins Wohnzimmer. Aber als ich das Telefon erreichte, hörte es zu läuten auf. Gleichzeitig hatte ich ein seltsames Gefühl. Bevor ich ins Bett gegangen war, war es hell und wolkenlos gewesen; jetzt war der Himmel viel zu dunkel. Das Zimmer war von einer drückenden Atmosphäre erfüllt, und vor den Fenstern lag alles in einem matten Licht, als ob plötzlich die Zeit der Dämmerung hereingebrochen wäre.
Dann erinnerte ich mich an meine früheren Erfahrungen mit Traumzuständen und wusste, dass ich nicht so normal wach war, wie ich gedacht hatte, sondern in einem außerkörperlichen Zustand im Wohnzimmer umherging und halluzinierte. Das Telefon hatte nie geläutet. Mein Körper lag noch immer im Bett. Die Dunkelheit wurde durch meinen Bewusstseinszustand verursacht. Da ich nun schon die Gelegenheit dazu hatte, beschloss ich, noch ein bisschen mehr zu experimentieren, ging durch die Tür der Eingangshalle nach unten und nach draußen.
Zu diesem Zeitpunkt läutete der Alarm. Ich wachte sofort in meinem Körper im Bett auf. Wütend, dass ich das Experiment unterbrochen hatte, döste ich aber wieder ein, mir erneut die Suggestion gebend, dass ich erfahren würde, was bei Prentice-Hall los war.
Ich erlebte mehrere normale Träume. Dann sah ich einen Brief über mein Buch von Prentice. Er war auf normalem Schreibpapier und verlangte zuerst noch weitere Arbeit am Buch – entweder einen Entwurf für ein geplantes Buch, das Teile aus dem Traum-Manuskript enthalten, aber Seth hervorheben sollte, oder ein paar Beispielkapitel – bevor ein Vertrag unterschrieben würde. Ein Satz lautete: „Oder schicken sie uns noch besser ein paar Notizen aus dem originalen Seth-Material, und vielleicht können wir das als Vorarbeit für einen Vertrag nehmen.“
Am 5. Mai erhielt ich einen Brief, in welchem in einer Übersicht Seths Ansichten zu verschiedenen Themen erbeten wurden, wobei kein Zweifel bestand, dass dies als Grundlage für einen Vertrag betrachtet wurde. Ich verstand den Brief so, dass ich vierzig Notizbücher oder so mit Seth-Material, die wir damals bereits hatten, durchgehen und Stellen heraussuchen müsste, die verschiedene Themen behandelten. Aber das bedeutete eine Arbeit, die ich nicht machen wollte, bevor ich das vorgeschlagene Buch nicht wirklich zu schreiben anfing.
Am 14. Mai träumte ich, dass ich irgendetwas bei der Übersicht falsch machte. Der Traum beunruhigte mich so sehr, dass ich Prentice anrief und so erfuhr, dass ich den Brief falsch verstanden hatte. Alles, was ich zu tun brauchte, war eine Übersicht und einen Entwurf zusammenzustellen. Ohne den Traum hätte ich sehr viel Zeit für das Zusammensuchen der Informationen verbraucht, bevor ich es überhaupt brauchte. Ich fühlte mich daher viel besser und schickte das ganze Paket am 17. Mai ab.
Zehn Tage vergingen ohne ein einziges Wort. Dann hatte ich einen weiteren Traum, der mich sehr beunruhigte. Darin waren Rob und ich nach unten gegangen, um die Post zu holen. Ein Brief von Prentice war dabei. Rob öffnete ihn und begann, ihn zu lesen.
„Um Himmels Willen!“, rief ich. „Beeil dich! Ich glaube, das ist ein Traum, und du musst mir sagen, was im Brief steht, bevor ich aufwache.“
„Es ist kein Traum“, versicherte mir Rob. „Du bist in deinem normalen Bewusstseinszustand.“
„Nein, ich träume. Nimm mich nicht auf den Arm! Gib mir
Weitere Kostenlose Bücher