Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
mehr ab als nur von der Freiheit des Egos. Wäre es dem Ego erlaubt, alle Entscheidungen zu treffen, ohne dass es auf anderen Schichten des Selbst die Möglichkeit eines Vetos gäbe, wärt ihr alle wirklich in einer traurigen Lage.
Der Begriff „wahrscheinliches Universum“ war für uns noch ziemlich neu, so dass Rob fragte: „Wirst du uns noch mehr über das wahrscheinliche System und seine Verbindungen hier sagen?“ Seth antwortete:
Das Feld der Wahrscheinlichkeiten ist genauso real wie das physische Universum. Die Erfahrungen, denen dort von anderen Anteilen des Selbst begegnet wird, werden vom Gesamtselbst genutzt. Das dort gewonnene Wissen ist unschätzbar, nicht nur im Sinne einer allgemeinen Erfahrung, sondern auch als eine Möglichkeit, damit sich das Ego und das Unterbewusstsein darin üben können, sich zwischen verschiedenen Aktivitäten zu entscheiden.
Alle diese Informationen sind augenblicklich verfügbar, und nur das Ego ist sich dieses Realitätsfeldes nicht gewahr. Es würde völlig erdrückt werden. Aus diesem Feld von Wahrscheinlichkeiten wählt ihr jene Muster, die ihr in die physische Materie eures Universums hineinweben werdet. Das träumende Selbst sieht beide Felder und agiert in beiden. Es sollte klar sein, dass auch das wahrscheinliche Selbst eigene Träume hat.
Dieses wahrscheinliche Feld bringt außer eurem physischen System noch viele andere hervor. Es baut sich aus Gedankenbildern auf, die in eurem Sinne nicht physisch materialisiert sind, aber lebendige Energielagerhäuser darstellen. Hier lagert das Material, aus welchem alle Vergangenheiten und Gegenwarten und Zukünfte gemacht werden. Es ist alles andere als ein abgeschlossenes System. Es nährt nicht nur das physische Universum, sondern in ihm erlangen viele Aspekte eurer eigenen Träume Realität. Träumt ihr von einem Apfel? Der Apfel erscheint im Feld der Wahrscheinlichkeiten.
„Über Präkognition und Assoziation“
(Auszüge aus Sitzung 239, 7. März 1966)
Assoziationen werden noch nicht richtig begriffen, weil die Psychologen gegenwärtig ganz einfach noch glauben, dass Assoziationen nur in Verbindung mit vergangenen Geschehnissen möglich sind. Auch unterschätzen sie Traumereignisse, denn viele Assoziationen in eurer Gegenwart sind das Ergebnis von Ereignissen, die sich im Traumzustand abspielen … wo der Geist mit seinen assoziativen Prozessen fortfährt.
Jede persönliche Assoziation kann ihren Ursprung entweder in einem Traumereignis oder in einem vergangenen Ereignis im Wachzustand haben. Im Allgemeinen akzeptieren die Psychologen die jüngsten Theorien eurer eigenen Physiker aber noch nicht. Nach wie vor betrachten sie die Zeit als eine Serie von Momenten, wobei einer dem anderen folgt. Das invertierte Zeitsystem erkennt jedoch die wahre Natur der Zeit. In diesem System gibt es genügend Raum für eine fast vollständige Erklärung über die assoziativen Prozesse des Geistes. Im Gegensatz zum Gehirn nimmt der Geist die Zeit im Sinne einer geräumigen Gegenwart wahr. Es stimmt, dass der Geist aufgrund assoziativer Prinzipien arbeitet. Daher stammen diese Assoziationen nicht nur aus der Vergangenheit, sondern auch aus der Zukunft.
Machen wir hier ein Beispiel: Frederick Y. wird immer krank, wenn er ein bestimmtes Parfüm riecht. Den Grund dafür kennt er nicht. Ein Psychologe würde diese Reaktion mit der Annahme erklären, dass sich in der Vergangenheit irgendein unangenehmer Vorfall ereignet hat. Ein Vorfall, der mit seinem sinnlichen Wahrnehmen dieses speziellen Parfüms verbunden war. Diese Erklärung ist durchaus möglich. Aber es ist die einzige, die euer Psychologe in Betracht ziehen würde.
Frederick reagiert aber vielleicht auf einen unangenehmen Vorfall, den er im Traumzustand erlebt hat, wobei die unangenehme Situation vom Duft eines bestimmten Parfüms begleitet wurde. Frederick könnte aber auch auf ein solches Ereignis reagieren, das für seine Wahrnehmung noch nicht stattgefunden hat – also auf ein Ereignis in der Zukunft. Denn der Geist teilt die Zeit nicht in eine Serie von Momenten auf. Das geschieht mittels des physischen Gehirns und der physischen Sinne.
In der Regel ist sich das Ego dieser ausgedehnteren Erfahrung der Zeit nicht bewusst. Das Unterbewusstsein ist sich ihrer jedoch gewahr, und die assoziativen Prozesse des Geistes können auf ein zukünftiges Ereignis reagieren und tun das auch. Daher ist es in diesem Jahr möglich, dass Frederick beim Duft eines bestimmten Parfüms
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