Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
schien ungeheuer verstärkt zu sein und hatte eine neue Dimension, als ob Raum aufgerissen würde, als ob die Ecken des Raums in der Küche zerknittert würden. Später sagte mir Rob dann, er habe nicht gehört, dass ich ihm etwas gesagt hatte und fragte, ob ich wirklich gesprochen hätte. Natürlich glaubte ich, dass ich das getan hatte.
Zur gleichen Zeit bekamen die Leute in der Wohnung unter uns Besuch. Lachend und stampfend kamen sie direkt unterhalb meines Fensters die Treppe herauf. Plötzlich störte mich auch der Verkehrslärm. Einen Moment zuvor hatte ich ihn noch gar nicht bemerkt. Jetzt brausten die Autos durch den Regen. Alle diese Geräusche vermischten und verstärkten sich, während jedes seine einzigartigen Eigenschaften beibehielt.
Ich wollte weinen, und für einen Augenblick tat ich es fast auch – dass ich so gestört werden sollte! Rob stopfte noch immer den Abfall in die Tüten. Es schien jetzt, als ob wir durch eine große Distanz, die nichts mit Raum zu tun hatte, voneinander getrennt wären. In jenem Moment schaffte ich es einfach nicht zu erklären, was gerade passierte, oder ihn zu bitten, damit aufzuhören. Er ging hinaus, und nachdem er den Abfall geleert hatte, kam er zurück. Die Kinder unten auf der Veranda hatte großen Spaß und schrien aus Leibeskräften. Schließlich wurde es aber ruhiger. Ich wartete.
Fast drei Seiten weiteren Diktats folgten, und sie kamen so wie vorher. Aufgrund der Natur des Materials dachte ich, dass mir vielleicht gezeigt würde, wie ich vom gegenwärtigen Moment in einen wahrscheinlichen überwechseln könnte. Erste Anleitungen wurden übermittelt, doch nur als Einleitung, aber ich war bereit, ihnen zu folgen. Jetzt richtete sich der Sprecher an mich, während die früheren Monologe unpersönlich gewesen waren. Leider kamen an diesem Punkt unsere Gäste an. Ich war wirklich enttäuscht, aber ich schüttelte mich, um mein Bewusstsein wieder auf Alltagsdinge zu lenken, und nach nur einem Augenblick der Umorientierung widmete ich mich meinen Gästen.
Hier folgt eine exakte Kopie jenes Materials, das am 9. Oktober 1970 zwischen 20.00 Uhr und 21.30 Uhr übermittelt wurde und das sich auf Lebendige Zeit von Nicoll bezieht.
So großartig diese Dinge auch sind, so gibt es doch ein allumfassendes Erfahren und Fühlen, das sie alle einschließt, einen Strudel, der diese unendlichen Teile enthält und transformiert. Ich kenne das, wovon ich spreche. Doch jedes winzige Ereignis vergrößert nicht nur sich selbst unermesslich, sondern auch alle anderen Ereignisse, und durch seine eigene Verwirklichung bringt es eine Unendlichkeit neuer Aktionen und Ereignisse hervor, eine Entfaltung oder Multidimensionalisierung seiner selbst, den Beginn einer Dimensionalisierung. Denn alle Versionen und Möglichkeiten eines jeden Ereignisses müssen in der grenzenlosen Vermehrung der Kreativität verwirklicht werden.
Und nach außen wölben sich von jeder Tat eine Million Öffnungen, Straßen, die von der Seele bereist und erfahren werden, indem sie auf natürliche Weise und spontan ihren Eigenschaften folgt.
So ist also jeder Moment in der physischen Zeit eine Wölbung, die sich auf jene anderen Wirklichkeitsdimensionen hin öffnet, und jeder Moment kann als ein Gang oder eine Brücke benutzt werden. Die Tat des Überquerens wird in einer Million anderer Welten reflektiert, aber diese Reflexionen werden selbst auch lebendig sein, und die Tat, sich selbst wahrzunehmen, wird noch einen weiteren Strudel der Verwirklichung erschaffen.
Die Aufmerksamkeit kann von jedem physischen Moment auf jeden wahrscheinlichen Moment verschoben werden, durch einen seitlichen, parallelen, imaginären Stoß – ein seitliches Abgleiten des –
An dieser Stelle kam die erste Unterbrechung … Rob kam in die Küche. Das Diktat stoppte, oder eher: Es war noch im Gang, aber ich konnte es nicht mehr auffangen. Nach der Unterbrechung ging es weiter:
Jedes wahrscheinliche Ereignis wird durch jedes andere wahrscheinliche Ereignis verändert. Es gibt eine kontinuierliche simultane Interaktion. Diese ‚separaten‘ wahrscheinlichen Systeme agieren also nicht isoliert voneinander, sondern sind aufs Engste miteinander verbunden. Alle Systeme sind offen. Der physische Moment ist transparent, obwohl ihr ihm eine Festigkeit der Zeit gebt. Ihr seht ihn als undurchsichtig.
Zusammen mit dem letzten Satz sah ich ein schwierig zu erklärendes Bild. Es war ein rechteckiges Objekt, das mich sowohl an ein Gerät
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