Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
Materie, vom Atom im Kopf eines Menschen bis zur kleinsten Veränderung in der Aktion einer Mikrobe.
Alle Materie ist ineinander verwobene Gedankenkonstruktion; jede Konstruktion ist individuell und doch für das Ganze zusammenhaltend. Das kleinste Teilchen ist für das Ganze notwendig, indem es einen Teil des Designs der Materie erschafft.
Das Universum als physischer Körper
(siehe Diagramm)
Die Materie des Universums kann als physischer Körper verstanden werden, als Organismus mit individuellen Zellen (Objekten), zusammengehalten von einem Bindegewebe (die Chemikalien und Elemente der Luft). Dieses Bindegewebe ist auch lebendig und überträgt elektrische Impulse. In ihm wie auch im Bindegewebe des menschlichen Körpers findet sich eine gewisse Elastizität, eine gewisse Regenerationsfähigkeit und findet ein kontinuierlicher Austausch von Atomen und Molekülen statt, die es aufbauen. Während das Ganze seine Form beibehält, wird das Material selbst beständig geboren und ersetzt.
Das Diagramm ,,kam“ zusammen mit dem obigen Material. Es soll die Energie der Wesenheit darstellen, so wie sie durch das Unterbewusstsein nach außen hin zum Bewusstsein fließt, um das physische Abbild und die Umgebung als Antwort auf die Vorstellung des Selbst darüber, was es ist, zu erschaffen.
Ich war in die ,,reine“ Erfahrung hinter dem Diagramm und die Wörter verwoben, mit denen ich zurückblieb. Die Erkenntnis war, dass es für das Selbst keine wirklichen Grenzen gibt; die Haut trennt uns nicht von anderen, sondern verbindet uns in einem Energiegeflecht; was wir als Selbst und Nicht-Selbst betrachten, steht in wechselseitiger Beziehung. Die Erkenntnis war auch, dass – wenigstens in diesem Leben – Gedanken kontinuierlich in Materie transformiert werden.
Hier folgen noch einige weitere Auszüge aus ,,Gedankenkonstruktion“.
Die Fähigkeit der Wesenheit, Energie in einen Gedanken zu transformieren und ihn dann physisch zu erschaffen, bestimmte den Platz der Wesenheit auf der physischen Ebene der Evolution. Einfache Organismen können weniger Kommunikationen „auffangen“. Ihre Reichweite ist geringer, aber die Vitalität und Gültigkeit ihrer Konstruktionen sind ausgezeichnet. In einfachen Organismen, wie etwa dem Pantoffeltierchen und der Amöbe, werden die wenigen scharfen Gedanken beinahe simultan erschaffen, ohne Reflexion. Der Organismus braucht keine anderen Mechanismen, um Gedanken zu übersetzen. Was er hat, ist ausreichend.
Kompliziertere Organismen – zum Beispiel Säugetiere – bedürfen weiterer Mechanismen, um Gedanken zu erschaffen, weil sie fähig sind, mehr davon zu empfangen. Hier ist die Erinnerung ein Element. So hat der Organismus ein eingebautes Geistbild vergangener Konstruktionen, mit dem er neue perfektionieren und testen kann. Eine Art von Reflexion tritt ins Bild, und mit ihr kann der Organismus mehr machen. Langsam und innerhalb der Reichweite seiner Wahrnehmungen erhält er bei der eigentlichen Konstruktion von Gedanken in physische Realität einen gewissen Spielraum an Wahlmöglichkeiten.
Die Reflexion ist kurz, aber einen Moment lang wird das Tier einer neuen Dimension teilhaftig. Der Schatten der Zeit flackert in seinen Augen, wenn die noch immer unperfekte Erinnerung an vergangene Konstruktionen in seinem Bewusstsein nachklingt. Der Erinnerungsspeicher ist noch klein, aber nun ist die unmittelbare Konstruktion in unserem Sinne nicht länger unmittelbar. Es gibt eine Pause: Der Organismus – Hund oder Tiger – kann wählen, ob er angreifen möchte oder nicht. Die Amöbe muss ihre kleine Welt ohne Reflexion und ohne Zeit, wie wir sie kennen, erschaffen.
Wesenheiten mit noch größerer Reichweite brauchen eine kompliziertere Struktur. Der Bereich ihrer Aufnahmefähigkeit ist so groß, dass das einfache autonome Nervensystem nicht ausreicht. Die Amöbe konstruiert jeden Gedanken, den sie empfängt, weil sie fähig ist, nur sehr wenige aufzunehmen. Um das Überleben zu sichern, müssen alle Gedanken von ihr konstruiert werden. Beim Menschen ist das Gegenteil wahr. Er hat einen so großen Aufnahmebereich, dass es für ihn unmöglich ist, alle seine Gedanken physisch zu erschaffen. Als seine Reichweite wuchs, wurde ein Mechanismus notwendig, der es ihm ermöglichte zu wählen. Selbstbewusstsein und Verstand waren die Antwort.
Plötzlich erblühte wie eine seltsame Blume die Zeit in seinem Kopf. Davor war er in der Gegenwart verankert. Aber die Erinnerung erzeugte im Tier eine neue
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