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Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Titel: Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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Folgendes schreiben:
    Herein kam der Tod
    Herein kam der Tod und nahm eine Katze,
    Streifte knapp meinen Hund.
    Er jagte sie durch das Zimmer
    Über den wollenen Teppich.
    Ich saß gerade dort und ahnte nichts.
    Ich saß gerade dort und sah auch nichts.
    Eine kleine häusliche Tragödie, der Tod einer Katze, aber für mich bedeutete sie die Frage nach der Einzigartigkeit des Lebens und des Wertes von Bewusstsein. Berührte es irgendwen oder irgendetwas, dass eine Katze gestorben war? Nur schon die Frage zu stellen, bereitete mir Schuldgefühle. Wer, bei Verstand, würde in einer Welt, in der die Menschen konstant ihre eigenen Artgenossen hinschlachteten, einen Gedanken an das Bewusstsein einer Katze verschwenden? Aber entweder war alles Leben heilig, oder keines. So brütete ich vor mich hin.
    Und wenn ich um mich schaute, so schien es, dass der Mensch trotz all seiner guten Absichten nur die Irrtümer seines Geschlechts verbreitete; dass jeder Mann oder jede Frau unwissentlich die besonderen Sünden und Schwächen der eigenen Familie weiterführte. Ich schrieb eines meiner pessimistischsten Gedichte:
    Alter Hass
    Alter Hass lauert auf den Knaben,
    Bis aus ihm ein Mann geworden.
    Dann stürzt er sich auf ihn,
    Wenn er des Vaters Mantel umhängt.
    Und senken sich des Vaters Knochen dann ins Grab,
    So scharen sich die Läuse, sobald das Erdreich sich gewendet,
    Und zehren von des Sohnes schuldiger Liebe.
    Kein Mann kann in des Sohnes Antlitz blicken,
    Denn was ihm angetan, das tut auch er ihm an.
    Er trägt den Hass in seinem Blut;
    Geister längst vergangener Zeiten,
    Tragödien, ungesehen, still geschwiegen,
    Im stolzen Fleisch verblasster Zeiten harrend,
    Lassen sich durch nichts abschütteln.
    Und en masse, für das Menschengeschlecht, sah ich nur eine Antwort:
    Die Zeit
    Mit Würde
    Schaufle ich mein Grab.
    Tot sind wir alle.
    Es gibt nichts mehr zu sagen.
    Das Schicksal war ein Spielball.
    Wir schleuderten ihn hoch hinauf,
    Und lachend sahen wir,
    Wie die Raketen in die Lüfte stiegen.
    Unser aschiges Lachen
    Über der Landschaft verstreut.
    Wir haben die Zeit
    Nie begriffen.
    Ich erinnere mich jetzt an jenen Frühling und daran, wie ich an meinem Schreibtisch saß und dichtete, gefangen im Gefühl, dass uns die Natur mit ihrem Versprechen von Hoffnung und Erneuerung alle betrog. Sie war beinahe mechanisch, als ob ein Secondhand-Gott jedes Jahr immer wieder die gleichen Blätter verwendete und wir zu naiv waren, die Täuschung zu durchschauen.
    Doch ich erinnere mich auch, im selben Mai, in welchem ich das pessimistischste meiner Gedichte schrieb, eine Lücke in dieser Stimmung gefühlt zu haben, eine Belebung des Geistes, was sich in zwei Gedichten recht unterschiedlicher Natur widerspiegelte. Das erste schrieb ich an meinem Geburtstag.
    Geburtstag
    Nie werde ich erwachsen,
    Doch weise werd‘ ich sein,
    Gleich einem tollen, heil‘gen Kind,
    Das Geister hat in seinem Kopf.
    Zu Mitternacht ich zu des Flusses Ufer jage.
    Und könnte ich, so würde ich den Mond anbellen.
    Und Fische, Vögel, Himmel, Strand
    Stürzen rauschend in mein Blut.
    Meine Finger sind Blätter, die rascheln und fallen.
    Vögel fliegen durch meines Schädels Augen.
    Wolken ziehen über meinen wirbelnden Kopf,
    Und Sterne verbrennen meiner Zehen Monde.
    Mein Arm wird durchschnitten von Bergen und Hügeln.
    Am Puls strömen Flüsse vorbei,
    Über mein Gerede lachen Generationen von Geistern,
    Während mein Gewebe verbrennt und aufgeht in Rauch.
    Zwei Tage später saß ich an meinem Schreibtisch, betrachtete träge den Sonnenschein auf meinem nackten Arm und staunte plötzlich über das Wunder der Haut. Ich schrieb das folgende Gedicht, das später von Seth als Anzeichen für das innere Wissen erwähnt wird, das schon fast bereit war, ins Bewusstsein hineinzuexplodieren.
    Haut
    Obgleich dies wirre Fleischgeflecht
    Nach Pfirsich schmeckt, wie Flaum sich anfühlt
    Und alles eine wunderbare Mischung aus Gold und Grün und Rot,
    Von Sonne gemacht, Schwindel erregend und köstlich,
    So blickt das Auge dennoch,
    Als ob durch einen Zaun
    Mit schlau verbundenen Drähten,
    Eine Million auf einen Zoll.
    Der Wind auf dem Zweig bläst durch das Haar,
    Und auf dem Grund ein goldenes Mal,
    Ein Fleck wie ein Pfirsich ihn hat,
    Doch das Haar, nach hinten sich wölbend, zeigt ein gähnendes Loch.
    Und jede Unze Fleisch ist ein Zaun,
    Entschieden und passend errichtet
    Um eine heimliche Gegend und Sonnen und Schatten
    Und Pfade mit stachligen

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