Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)
Dimension, und der Mensch führte dies noch weiter. Die Erinnerung flackerte nun nicht länger nur mehr für einen Augenblick auf und verschwand dann, indem sie ihn wieder mit Dunkelheit umhüllte. Jetzt erstreckte sie sich hell leuchtend hinter ihm und auch vor ihm – eine Straße, auf der er immer sein sich wandelndes Abbild sah.
Er lernte die Kontinuität kennen. Und mit der fokussierten Erinnerung, über die er nun verfügte, war das Ego des Menschen geboren, das seiner eigenen Identität durch das Labyrinth aufleuchtender Impulse folgen konnte, die auf ihn eindrangen, und er konnte sich durch das Muster kontinuierlicher Konstruktionen selbst erkennen und sich von seinen Aktionen in der physischen Welt unterscheiden. Hier findet sich auch die Geburt von Subjekt und Objekt, des ICH BIN, das der Macher oder Konstrukteur ist, und der Konstruktion selbst.
Diese neue Dimension ermöglichte es der Spezies, ihre eigenen Konstruktionen zu manipulieren und als solche zu erkennen und erlaubte ihr auch, größere Energien in die Projektion bestimmter Gedanken vor anderen zu fokussieren. Mit anderen Worten: Die bewusste Absicht wurde physisch möglich. Irgendwo auf diesem Weg begann der Mensch, sich beinahe vollständig und künstlich von seinen eigenen Konstruktionen abzutrennen. Das ist auch die Ursache für sein Suchen, sein Gefühl der Entfremdung von der Natur, seine Suche nach dem Grund oder Schöpfer einer Schöpfung, die er nicht länger als seine eigene erkannte.
Es ist unmöglich, den Eindruck zu beschreiben, den dieses Manuskript auf mich ausübte, oder die Erfahrungen in Worten auszudrücken, die es begleiteten. Alle diese Gedanken waren völlig neu für mich und standen sehr im Gegensatz zu meinen eigenen Überzeugungen. Ich hatte nie zuvor etwas Ähnliches geschrieben. Rob war zu jenem Zeitpunkt gerade in seinem Studio und malte. Als er herauskam, war ich so aufgeregt und erstaunt, dass ich kaum sprechen konnte.
Wir blieben am Abend lange auf und redeten. Ich versuchte zu erklären, was passiert war und realisierte zum ersten Mal die große Kluft zwischen Worten und subjektiven Gefühlen. Daher zeigte ich Rob das Manuskript. Ohne es wäre ich außerdem ohne jeglichen fassbaren Beweis gewesen. Aber als alles vorbei war, war mein Intellekt wieder der alte. Was bedeutete die ganze Sache? Über jeden Zweifel hinweg wusste ich, dass die Gedanken, die ich empfangen hatte, wahr waren, aber intellektuell schockierten sie mich völlig.
Nun, sieben Jahre später, erkenne ich, dass dies ein ausgezeichnetes Beispiel für die Möglichkeiten ist, mit denen das innere Selbst urplötzlich die Persönlichkeit regenerieren und revitalisieren kann, indem es neue Wahrnehmungsmethoden ermöglicht, Schranken niederreißt und die Persönlichkeit mit Energie flutet, die es so ausrichtet, dass es sie in bedeutungsvollere Richtungen lenkt. Es ist eine zweite Geburt. Solche Geschehnisse sind wie Geysire, die plötzlich ausbrechen, indem sie uns nahe ans Zentrum unseres Seins bringen. Sie stammen eher aus einer subjektiven als aus einer objektiven Realität, und werden, wenigstens in meinem Fall, objektiviert, indem sie von ihrer Kraft in die physische Realität katapultiert werden.
KAPITEL 2
Ein paar Worte zu meinem persönlichen Hintergrund
Der Impuls hinter unbewussten Einflüssen
Aber was hatte die „Gedankenkonstruktion“-Erfahrung in Gang gesetzt? Auch als ich Das Seth-Material schrieb, verstand ich nicht ganz, was sie ausgelöst hatte oder wie ich sie mit meinem früheren Leben oder Glaubenssystem hätte in Verbindung bringen können. Sie schien sich einfach hineingedrängt zu haben. Dieses Buch, das Träumen und der subjektiven Erfahrung gewidmet ist, führte mich zu einer vertieften Selbstbetrachtung. Während der Vorbereitungsphase las ich nochmals meine Aufzeichnungen und Gedichte. Die Gedichte liefern einen klaren Bericht subjektiver Gedanken und Gefühle. Und durch das Lesen dieser alten Gedichte fand ich Hinweise auf die Verbindungspunkte zwischen meinem Leben vor und nach meiner medialen Initiation.
Zurückblickend ist es offensichtlich, dass ich unbemerkt an einer Entwicklungskrise angelangt war – eine Krise, die auf jeden im frühen Erwachsenenalter zukommt. Der Rest unseres Lebens hängt dann davon ab, was passiert. Entweder wachsen wir zu einem neuen Verständnis über die Bedeutung des Lebens hin, oder wir verlieren viel von der Kraft und der Zielgerichtetheit, mit der uns unsere Jugend für gewöhnlich
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