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Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition)

Titel: Seth, Träume und Projektionen des Bewusstseins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Roberts
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ausstattet.
    Ich füge ein paar Gedichte als Aufzeichnungen einer subjektiven Autobiographie ein, um zu zeigen, was für Ereignisse diese erste Freisetzung unbewussten Materials meinerseits auslöste und welche Tore zum inneren Universum dadurch geöffnet wurden. Heute glaube ich, dass gewisse persönliche Umstände typische Voraussetzungen für solche Entwicklungen sind, dass die Kanäle intuitiven Wissens entsprechend der Intensität des individuellen Bedürfnisses geöffnet werden. Dieses Bedürfnis wird bewusst vielleicht nicht wahrgenommen, so wie es bei mir der Fall war, aber es muss vorhanden sein.
    Die Gedichte zeigen meine generelle Lebenseinstellung, kurz bevor meine medialen Erfahrungen begannen. Wenn man die Art von Poesie sieht, die ich damals schrieb, versteht man unmittelbar, warum die Gedanken in ,,Gedankenkonstruktion“ so eine Offenbarung waren. Übrigens betrachtete ich die Gedichte als ästhetische Schöpfungen. Ich unternahm zu jenem Zeitpunkt keinen Versuch, meine eigenen subjektiven Zustände zu untersuchen – ich drückte sie einfach so gut aus, wie ich konnte und beurteilte die Gedichte dann auf ihren ästhetischen Wert hin. So wie ich das Leben sah, war das Leben eben! Es kam mir dabei nie in den Sinn, dass meine persönliche Einstellung etwas damit zu tun hatte. Diese Gedichte wurden alle im Frühling und Sommer des Jahres 1963 geschrieben und handeln vom Leben im Allgemeinen:
    Eins und eins
    Eins und eins gibt nichts.
    Arithmetik tilgt uns alle.
    Subtraktion ist die Antwort
    Auf unsre Hypothese.
    Sinn ergibt der Morgen
    Für jedes Tier,
    Und jedes fühlt
    Des Todes Dezimale.
    Wir haben nie gelernt,
    Die Werte aller Zahlen zu addieren.
    Division und Subtraktion
    Summieren sich zum Tod.
    Ich erinnere mich, dieses Gedicht während einer Folge düsterer Nachmittage geschrieben zu haben, an denen es schien, dass das Leben generell nur wenig Sinn hat.
    An diesem trüben Tag
    An diesem trüben, trägen Tag
    Endet plötzlich alles Denken,
    Als ob die graue Luft
    Sich eine Wunde sticht,
    Und Bäume, Häuser, alles, was wir kennen,
    Sanft in sie hineingezogen würde,
    Um so hindurchzustürzen –
    Dann rasch, fast wie ein Holocaust,
    Ein umgestürztes Fass zuletzt –
    Gleiten all unsere Gedanken
    Ins von der Zeit erschaffene Loch.
    Rob war immer von ausgezeichneter Gesundheit, aber 1963 hatte er plötzlich große Rückenprobleme. Natürlich ängstigte mich das und war wahrscheinlich teilweise für jene Gefühle verantwortlich, die ich im folgenden Gedicht ausdrückte – Gefühle, die, so glaube ich, im frühen Erwachsenenalter ziemlich häufig sind:
    Magie war
    Magie war einst mein zweiter Name
    Ich war so groß und tapfer.
    Niemand wusste, wer ich war,
    Am wenigsten ich selbst.
    Von Schmerz und Liebe unberührt
    War ich vor Jahren noch.
    Die Welt berührt‘ mich oder nicht.
    Mich ließ das ungerührt.
    Doch dann erkannte sich das Fleisch als Fleisch,
    Und beklagte seine Niederlage,
    Und für das Leben war ich aufgeflammt
    Durch die Verwundbarkeit.
    Das nächste Gedicht ist in ästhetischer Hinsicht als Gedicht nicht so gut wie die anderen, aber ich schrieb es für Rob, und es zeigt deutlich das wachsende Gefühl der Panik, mit der ich die vorbei eilenden Jahre betrachtete. Ich erinnere mich noch, wie ich es schrieb – halb in Tränen.
    Für Rob
    Reißen wir uns los, Du und dich,
    Und jagen wir wie Narren unterm Himmel her,
    Und folgen wir dem toll tauchenden Mond
    Durch geheime Städte wie weinende Clowns.
    Sieh, wie sich der große Weltenzirkus
    Auf der Erde heiligem Grund erstreckt.
    Die Masken fallen in der Nacht,
    Die großen Steingesichter starren.
    Strände leuchten unter Sternen.
    Eine Million Jahre werden sie bestehen.
    Meere strömen ein in Endloswellen,
    Weit kürzere Leben leben wir.
    Reißen wir uns los, Du und ich,
    Bevor wir alt und furchtsam sind,
    Zum Atmen und Blinzeln zu scheu und zu ängstlich,
    Zu sehr auf der Hut, um eine Straße zu queren.
    Keine Magie wird unser Blut dann bewegen
    Noch Mondlicht durch die spröden Knochen fegen.
    So lass uns tauchen, solange noch Zeit,
    Durch Welten, auf die wir zurückblicken zu zweit.
    Mit anderen Worten: Meine Poesie enthüllte mir letztlich meinen Seelenzustand vor ,,Gedankenkonstruktion“ und Seth. Indem ich sie als Führer benutzte, kamen mir nach und nach weitere Erinnerungen in den Sinn – alle trivial, verglichen mit wahren Tragödien, aber für mich zutiefst deprimierend. Der Tod eines Kätzchens in jenem Jahr ließ mich

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