Setz alles auf Leidenschaft
um den Bildschirm, um zu beobachten, wie die zwei Personen versuchten, in den Tresorraum einzudringen. „Den Alarm haben sie erfolgreich ausgeschaltet“, meinte Brooke. „Eine von ihnen muss ein Elektronikprofisein.“
Ian wusste, dass er nicht zu fragen brauchte, ob sich das Sicherheitspersonal an Ort und Stelle befand. Die beiden Eindringlinge konnten nicht wissen, dass sich die Tür zum Saferaum automatisch hinter ihnen schließen würde.
Ian entfernte sich wieder aus Brookes Nähe, denn ihr Duft verwirrte und erregte ihn. Er ging zu Dare, der aufmerksam dem Geschehen auf dem Monitor folgte.
Zu seinem Leidwesen konnte er in dieser Situation weder Brooke küssen, noch konnte er sich bei Dare bedanken, dass er ihm die Augen geöffnet hatte.
„Schaut mal, die Armbanduhr an der Hand der Blondine“, rief Brooke. Die blonde der Drillinge und ihr Mann unterhielten sich noch immer mit einer Mitarbeiterin des Casinos. „Ich denke, sie empfängt damit Signale von den beiden anderen und kann ihnen auch Nachrichten senden. Wenn etwas schiefgeht, wird sie es als Erste erfahren.“
„Und meine Leute warten nur darauf, zum Einsatz zu kommen“, ergänzte Vance. „Alle konzentrieren sich auf sie. Die Mitarbeiterin, mit der sie sich so angelegentlich unterhält, gibt sich nur als Servicekraft aus und ist in Wahrheit eine meiner besten Leute.“
Anerkennend sagte Ian: „Vance, du hast wirklich an alles gedacht.“
Vance lachte. „Dafür werde ich bezahlt. Ich bin eben mein Geld wert.“
Gespannt beobachteten sie, wie die beiden Diebinnen die Tür zum Tresorraum öffneten. Vance und seine Leute hatten eine Schatulle mit Imitationen hineingelegt, die so groß und schwer war, dass nur beide Frauen zusammen sie hochheben und die vermeintlichen Juwelen in die mitgebrachten schwarzen Taschen stecken konnten. So war sichergestellt, dass sie den Raum zu zweit betraten und die Falle zuschnappen konnte.
Der Plan funktionierte. Kaum befanden sich beide Frauen im Saferaum, als auch schon die Tür hinter ihnen zuschlug. Nun richteten sich aller Augen auf den Monitor mit der Blondine, deren Gesichtsausdruck sofort Panik verriet. Denn wie Brooke vermutet hatte, hatten ihre Schwestern sie sofort angefunkt.
Sie flüsterte ihrem Mann etwas ins Ohr, ohne zu wissen, dass jedes Wort aufgenommen wurde. „Etwas ist schiefgelaufen. Ich habe ein Notsignal von Jodie und Kay bekommen.“ Sofort wandte sich das Paar um, um zu fliehen. Doch sie kamen nicht weit. Das Sicherheitspersonal stand schon bereit, um die beiden gebührend in Empfang zu nehmen.
Vance grinste über das ganze Gesicht. „Die beiden haben wir. Schauen wir jetzt noch nach den anderen zwei.“
Zwei Stunden später wimmelte es vor Vertretern des örtlichen FBI und der Presse. Alle wollten erfahren, wie es Ians Sicherheitspersonal gelungen war, der Waterloo-Bande, der die zuständigen Stellen jahrelang nicht beikommen konnten, das Handwerk zu legen.
„Es ist der Geistesgegenwart einer FBI-Ermittlerin zu verdanken, die zurzeit nicht im Dienst ist, sondern einige Urlaubstage hier im ‚Rolling Cascade‘ verbringt“, sagte Ian ins Mikrofon, das ihm vor das Gesicht gehalten wurde. „Als ihr eine der Frauen verdächtig erschien, setzte sie mich und meinen Sicherheitschef sofort davon in Kenntnis. Ohne sie hätten wir heute Nacht einen großen Verlust erlitten. Ich spreche ihr auch im Namen von Prinz Yasir meinen Dank und meine Anerkennung aus.“
Ian blickte sich nach Brooke um, doch er entdeckte sie nirgends. Vielleicht hatte sie sich nach alldem mit einem wohlverdienten Drink in eine Lounge zurückgezogen. „Ich danke auch meinem Cousin, Sheriff Dare Westmoreland aus Atlanta, der zufällig hier zu Besuch ist und uns sehr geholfen hat, die Wahrheit herauszufinden.“
Anerkennend lächelte Ian Vance zu. „Und ich möchte mich bei den Mitarbeitern meines Sicherheitsteams für ihr beherztes und professionelles Vorgehen bedanken, das es ermöglicht hat, die Bande zu schnappen, und das die notwendigen Beweise geliefert hat, um sie hinter Schloss und Riegel zu bringen. Die Videoaufzeichnungen wurden dem örtlichen FBI übergeben.“
Ian schaute auf die Uhr. Fast zwei Uhr morgens. Mehr als alles auf der Welt wollte er Brooke finden, mit ihr sprechen, sie um Verzeihung bitten, sie küssen, sie lieben …
„Mister Westmoreland, waren Sie überrascht, dass es sich um Drillinge handelt?“
„Ja. Sehr.“ Er wollte jetzt zu Brooke. „Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden
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