Setz alles auf Leidenschaft
möglich“, antwortete Brooke. „Beide tragen auf den Videos Armbänder an der rechten Hand. Aber als ich einmal eine von ihnen getroffen habe, war ihr Armreif links.“ Gleich darauf sagte sie: „Bob, bitte ein kleines Stück zurück und in Zeitlupe. Ja. Anhalten, bitte. Die Frau mit den dunkelbraunen Locken bitte in Nahaufnahme.“
Bob tat wie ihm geheißen. Ein Vergleich der Profile ergab, dass es sich eindeutig um drei verschiedene Frauen mit identischen Gesichtszügen handelte. Alle drei waren von Natur aus blond. Drillinge.
„Unglaublich“, rief Vance. „Wir haben es mit Drillingen zu tun! Kein Wunder, dass sie bei ihren Raubzügen so erfolgreich sind. Wer weiß, wer noch alles in die Sache verwickelt ist.“
Ian fragte Vance: „Meinst du, jemand von unseren Leuten arbeitet für sie?“
„Meistens ist es so.“ Vance wandte sich wieder Bob zu. „Schauen wir alle Aufzeichnungen der letzten eineinhalb Wochen durch, und konzentrieren wir uns dabei auf diese drei Frauen. Ich möchte herausfinden, ob und wann sie Kontakt mit jemandem von unserem Personal hatten, egal wie zufällig es auf den ersten Blick erscheint.“
Drei Stunden später hatten sie die Antwort. Die Frau, die die Perücke mit den dunkelbraunen Locken trug, hatte sich zweimal mit Cassie getroffen, die bei Ian im Büro arbeitete. Auf einer Aufnahme gab Cassie der Frau sogar einen Umschlag.
„Wir haben genug gesehen, oder?“, meinte Ian ungehalten.
„Ja“, antwortete Vance kopfschüttelnd. „Fürs Erste. Holen wir Cassie und fragen sie selbst. Sie ist erst dreiundzwanzig und wird kaum Lust haben, wegen Beihilfe zu schwerem Diebstahl eingesperrt zu werden. Bestimmt zieht sie es vor, mit uns zusammenzuarbeiten.“
„Und dann?“ Kopfschüttelnd dachte Ian daran, wie Cassie ab und zu versucht hatte, ihm näherzukommen.
Vance lächelte, während sein Verstand offensichtlich auf Hochtouren arbeitete. Im Geiste spielte er bereits zahlreiche Möglichkeiten durch. „Dann stellen wir der Waterloo-Bande eine Falle und ziehen sie endgültig aus dem Verkehr.“
Vance sollte recht behalten. Aus Angst vor einer Haftstrafe erzählte Cassie ihnen, was sie wusste.
Eines Tages war sie einem Briten namens Mark Saints begegnet, der sich im Casino amüsieren wollte. Sie ging mit ihm auf sein Zimmer, wo er sie ohne ihr Wissen unter Drogen setzte, sodass sie ohnmächtig wurde. Als sie bewusstlos war, machte er einige kompromittierende Aufnahmen von ihr, mit denen er sie dann erpresste. Notgedrungen war sie seinen Forderungen nachgekommen und hatte ihm Informationen über die Diamanten und einen Lageplan des Safebereichs verschafft.
Einzelheiten des geplanten Verbrechens waren Cassie nicht bekannt. Sie erwähnte nur noch, dass sich Mark und eine Frau, angeblich seine Schwester, ganz besonders für das Überwachungssystem und die Anordnung der Videokameras interessiert hatten.
Es war später Nachmittag, als Brooke den Überwachungsraum verließ, weil sie Ians Verachtung nicht mehr ertragen konnte. Sie ging gerade durch das Casino, als sie hörte, wie ihr Name gerufen wurde. Sie drehte sich um und sah Tara und Shelly mit einer Frau, die sie noch nicht kannte.
Sie wurden einander vorgestellt. Es war Dana, die Frau von Ians Bruder Jared, die sie freundlich anlächelte. Brooke fand sie auf Anhieb sympathisch.
„Wollen wir zusammen zu Abend essen?“, fragte Shelly. „Es scheint, dass unsere Männer uns im Stich lassen. Sie wollen pokern und danach noch mit Ian in sein Penthouse gehen – wer weiß, was sie da noch anstellen.“
Brooke freute sich. „Klar. Ich bin dabei.“ Die letzten Tage hatte sie mit Ian gegessen, aber nach allem, was vorgefallen war, würde sich das weder heute noch an irgendeinem anderen Tag wiederholen. Sie sah sich um. „Ist Delaney schon da?“
Tara lachte. „Ja, seit heute Mittag.“
„Und ihr habt wirklich gar keine Angst, dass sie jemandem begegnet?“
Tara grinste vielsagend. „Nein. Wir haben Jamal eingeschärft, seine Frau die nächsten Tage zu beschäftigen, damit sie keinen Augenblick zu früh aus ihrem Zimmer kommt. Wie ich ihn kenne, wird ihm dazu allerhand einfallen, wenn du weißt, was ich meine …“
Als Brooke erfasste, worauf Tara hinauswollte, grinste sie ebenfalls. „Aber sie ist doch schwanger, oder?“
Tara nickte. „Ja, aber glaub mir, das hat damit nichts zu tun. Auch nach fünf Jahren Ehe ist die Anziehungskraft zwischen Delaney und ihrem Wüstenscheich noch genauso stark wie ganz am
Weitere Kostenlose Bücher