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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dass er sein Büro lebendig verließ.
    »Was hat Mr. Severance Ihnen über die Operation erzählt?«, fragte Kovac.
    Sorge dafür, dass er weiterredet,
dachte Martell hektisch. Unter seinem Schreibtisch befand sich ein Knopf, mit dem er seine Sekretärin im Vorzimmer rufen konnte. Kovac würde bestimmt nichts tun, wenn Zeugen anwesend waren.
    »Er, äh, informierte mich, dass unsere Wissenschaftler auf den Philippinen ein Virus geschaffen hätten, das schwere Entzündungen der Fortpflanzungsorgane bei Männern und Frauen auslöst. Drei von zehn Personen, das diesem Virus ausgesetzt sind und davon infiziert werden, sind am Ende unfruchtbar und nicht mehr in der Lage, Nachwuchs zu zeugen, selbst wenn sie es mit künstlicher Befruchtung versuchen sollten. Der Plan sieht vor, das Virus auf einigen Kreuzfahrtschiffen freizusetzen, auf denen praktisch alle isoliert sind, so dass auch alle befallen werden.«
    »Das ist aber nur ein Teil der Geschichte«, sagte Kovac.
    »Und wie verhält es sich in Wirklichkeit?«
Wo bleibt diese verdammte Frau!
    »Alles, was Sie über die Wirkung des Virus gesagt haben, trifft zu, nur ist da noch etwas, das Sie nicht wissen.« Kovac grinste triumphierend. »Sehen Sie, das Virus ist nach der Infektion eines Wirts für etwa vier Monate hochgradig ansteckend, obgleich keinerlei Symptome festzustellen sind. Und von einer Handvoll Kreuzfahrtschiffe verbreitet es sich um den Globus und infiziert Millionen und Abermillionen Menschen, bis jeder Mann, jede Frau und jedes Kind auf dem Planeten davon befallen wird. Diese Unfruchtbarkeitsrate von drei zu zehn beläuft sich eher auf fünf von zehn Befallenen, die keine Kinder mehr haben können, nachdem sie infiziert wurden. Es geht nicht um ein paar tausend Passagiere und Mannschaftsangehörige, die keinen Nachwuchs mehr zeugen sollen. Es geht vielmehr darum, die halbe Welt unfruchtbar zu machen.«
    Gil sank in seinen Sessel. Sein Mund formte zwar Worte, aber kein Laut drang über seine Lippen. Die letzten drei Minuten waren für ihn zu viel gewesen. Die
Golden Dawn.
Er kannte an die hundert Leute auf diesem Schiff, wahrscheinlich sogar zweihundert. Und jetzt dies. Dieses Monster erzählte ihm fröhlich, dass er seit zwei Jahren einen Plan entwickelte, drei Milliarden Menschen absichtlich zu sterilisieren.
    Die Sterilisation von ein paar tausend Schiffspassagieren würde ihn keine Minute seines Schlafs kosten. Sie würden mit ihrem Schicksal hadern und unter Depressionen leiden, aber das Leben ginge weiter. Und sozusagen als Bonus könnten einige Waisenhäuser geschlossen werden.
    Er hätte aber erkennen müssen, dass es weit über das hinausging. Wie hatte Dr. Cooper in seinem Buch
Wir vermehren uns zu Tode
geschrieben:
    Der in der Geschichte der Menschheit
wohl bedeutendste Transfer von Vermögen fand statt, als die Pest Europa heimsuchte und ein Drittel seiner Bevölkerung den Tod fand. Ländereien wurden zusammengelegt, was einen erhöhten Lebensstandard nicht nur für die Eigentümer, sondern auch für die
dort beschäftigten Arbeitskräfte zur Folge hatte.
    Dieses Ereignis
mit all seinen sozialen und demographischen Auswirkungen schuf die Grundlagen für das Aufleben der Renaissance und verhalf Europa zu seiner beherrschenden Rolle in der Welt.
    »Wir haben Dr. Coopers Worte in die Tat umgesetzt«, sagte Kovac und verlieh dem Grauen, das Martells Seele zu einem unergründlichen schwarzen Loch machte, schreckliche Realität.
    Martell glaubte, vorerst hinter seinem Schreibtisch in Sicherheit zu sein, aber er hatte nicht mit der Kraft des Mannes gerechnet. Als sei der Schreibtisch nicht mehr als ein Pappkarton, rammte Kovac ihn gegen Gil und nagelte den Mann mitsamt seinem Sessel an der Wand hinter ihm fest. Martell öffnete den Mund, um nach seiner Sekretärin zu rufen. Kovac war nicht sonderlich schnell, und der Chef des Responsivisten-Zentrums brachte ein heiseres Krächzen zustande, ehe seine Kehle durch einen brutalen Hieb gegen seinen Adamsapfel geschlossen wurde. Seine Augen quollen aus den Höhlen, während er nach Luft rang, die seine Lungen jedoch niemals erreichen würde.
    Kovac schaute sich im Büro um. Da war nichts, was diese Tat wie einen Selbstmord hätte aussehen lassen können, bis sein Blick auf die Bilder an der Wand fiel. Er betrachtete die Porträts und wusste sofort, welches er benutzen würde. Während Martell weiterhin verzweifelt nach Luft rang, trat Kovac zu einem Foto von Donna Sky.
    Für seinen Geschmack war die

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