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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Flexi-Cuffs um die Handgelenke des bewusstlosen Wächters und lud sich den Mann auf die Schulter, um mit dieser Last zum U-Boot-Bunker zurückzutraben.
    Als Cabrillo die Tür hinter sich schloss, sah er, dass Eddie den Techniker gefesselt und geknebelt hatte. Er schleifte ihn gerade zu einer abgelegenen Nische der Eingangshalle, wo er die beiden betäubten Wächter bereits versteckt hatte. Juan lud seine Last neben ihnen ab.
    »Das hat mich sicher einige Monate meines Lebens gekostet«, keuchte er.
    »Ist es möglich, dass dich jemand gesehen hat?«, fragte Eddie Seng.
    »Wenn du gleich Alarmsirenen heulen hörst, kennst du die Antwort. Gab es oben Probleme mit den anderen?«
    »Einer griff nach seiner Waffe. Linc hat seine Blutung gestoppt, und wenn er innerhalb der nächsten zwei Stunden in ein Krankenhaus kommt, kann er es schaffen. Wir trugen Gesichtsmasken, und ich gab meine Befehle in Mandarin, wie wir es geplant hatten. Und wenn sich diese Typen mit ihren Waffen auskennen, dürften sie den Typ 95, der ja in China hergestellt wird, auf Anhieb erkennen.«
    »Zusammen mit der tschechischen Munition, die wir verwenden, dürfte ihnen das einige Rätsel aufgeben.«
    Max Hanley kam herübergeschlendert, ein sarkastisches Grinsen um die Lippen. »Ihr musstet das Ganze noch schwieriger machen, als es ohnehin schon ist, nicht wahr?«
    »Komm schon, Max, wenn wir das Risiko nicht vergrößert hätten, würden wir doch auch nicht diese exorbitanten Honorare einstreichen, an die wir uns alle so sehr gewöhnt haben.«
    »Das nächste Mal verzichte ich auf einen Teil meines Bonus.«
    »Gab es Probleme mit deinem Knaben?«
    »Sein Schläfchen dürfte bis morgen dauern. Und jetzt, falls du nichts dagegen hast, sollten wir endlich mal diese Torpedos suchen.«
    In den ersten beiden großen Räumen unter der erhöhten Plattform fanden sie eine Anzahl TEST-71-Torpedos aus russischer Produktion, die gleichen, wie sie auch die
Oregon
mitführte. Erst im zweiten Raum, nachdem Linc das Türschloss zerschossen hatte, fanden sie die neueste und tödlichste Waffe Irans. Der Raum wurde im Wesentlichen von Werkbänken, Diagnosecomputern und allen Arten von elektronischen Geräten eingenommen. In der Mitte des Raumes aber befanden sich zwei mit Tüchern verhüllte Objekte, die ein wenig an Leichname in einem Leichenschauhaus erinnerten. Max ging zu ihnen hinüber und zog das Laken weg. Auf den ersten Blick glich der Torpedo, der auf einer Art Bahre lag, den TEST-71ern, nur dass er nicht über eine Antriebsschraube verfügte. Er betrachtete die acht Meter lange Unterwasserrakete und achtete besonders auf ihre ungewöhnlich geformte Spitze. Es war diese Konstruktion, die einen Mantel aus Luftbläschen um den Torpedo herum erzeugte und ihm gestattete, praktisch reibungsfrei durchs Wasser zu gleiten.
    »Was hältst du davon?«, fragte Juan, während er neben seinen stellvertretenden Direktor trat.
    »Es sieht genauso aus wie die Bilder von den russischen
Shkvals,
die ich bisher gesehen habe«, erklärte der Ingenieur. »Die äußere Form unterwirft sich bei so einem Gerät der Funktion, was heißt, dass es eigentlich nur ein oder zwei Designs gibt, die die gewünschte Superkavitation auslösen. Aber dieses Ding ist eindeutig mit dem russischen Fisch identisch.«
    »Demnach helfen sie den Iranern?«
    »Ohne Zweifel.« Max richtete sich auf. »Die Beweise stecken sicherlich in der Konstruktion des Raketenantriebs, aber wenn du mich fragst, würde ich sagen, wir haben sie auf frischer Tat ertappt.«
    »Okay, gut. Du und Eddie, ihr sammelt alles ein, was ihr finden könnt.« Eddie saß bereits an einem Computer und stöpselte eine externe Festplatte ein, die alles speichern würde, was sich in diesem System befand. Linc blätterte die Logbücher und Aktenordner auf der Suche nach wichtigen Angaben durch. Cabrillo wandte sich an Franklin Lincoln. »Bist du bereit, Großer?«
    »Klar.«
    Max hielt Juan davon ab, den Raum zu verlassen, indem er ihm eine Hand auf den Arm legte. »Eins oder zwei?«
    Juan betrachtete die beiden Torpedos. »Wenn schon, denn schon. Wir nehmen beide mit.«
    »Du weißt, dass sie höchstwahrscheinlich scharf und aufgetankt sind.«
    Cabrillo grinste. »Umso vorsichtiger müssen wir damit umgehen.«
    Während Linc auf der oberen Plattform nach dem Mechanismus suchte, mit dem sich die Außentore öffnen ließen, stieg Juan eine Leiter hinauf, die an eine Wand des Trockendockgebäudes angeschweißt war, und ging über einen

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