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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Tür.« Cabrillo schaute auf die Uhr. Es war ein Uhr morgens. Die Möglichkeit, dass die Wächter noch vor Tagesanbruch abgelöst würden, war äußerst gering. »Wir haben eine Stunde Zeit, um zum Nomad zurückzukehren, wenn wir unseren Drei-Uhr-Termin einhalten wollen. Daher sollten wir uns beeilen, oder?«
    Die Männer ließen sich wieder unter Wasser sinken und schwammen durch das Trockendock. Max hielt ungefähr dort an, wo der eine Wächter lag und schlief, und hielt sich dicht hinter der Kante des Piers im dunklen Schatten des U-Boot-Rumpfes. Eddie und Linc schwammen weiter an der linken Seite des Piers entlang, so dass sie unter eine Stahltreppe gelangten, die sich zur Plattform im ersten Stock hochschwang. Was Juan betraf, so stieg er hinter einem Kistenstapel aus dem Wasser, gut hundert Meter von dem ausreichend beleuchteten Vorraum entfernt, wo ein Wächterpaar vor einer verriegelten Tür Posten bezogen hatte.
    Er legte seine Tauchausrüstung und seinen Trockentauchanzug lautlos ab. Darunter trug er die Uniform eines Hauptmanns der Syrischen Marine inklusive authentischer Krawatte und Ordensspangen. Das Einzige, was nicht in diesen Rahmen passte, waren die Tauchschuhe aus Gummi, die er an den Füßen trug. Aber daran war nichts zu ändern. Er schnallte sich seinen Pistolengurt um und setzte eine Mütze auf, um sein blondes Haar zu verbergen. Dann wartete er eine weitere Minute, bis sich seine Männer in Position befanden, ehe er entschlossen hinter den Containern hervortrat und ganz offen auf die Männer zuging.
    Er war bis auf sechs, sieben Meter an sie herangekommen, ehe einer von ihnen seine Anwesenheit bemerkte. Der Mann sprang auf, schaute sich einen Augenblick lang verwirrt um, ehe ihm wieder einfiel, dass er sein AK-47 auf den Fußboden neben den Tisch gestellt hatte, den er mit seinem Partner teilte. Juan ging weiter, während der Mann nach der Waffe griff und damit direkt auf Cabrillos Brust zielte. Er knurrte eine Warnung, während auch sein Gefährte hochkam, in den Händen ebenfalls ein Sturmgewehr. Allerdings hatte sich dessen Riemen um seine Hände gewickelt.
    »Was hat diese Drohung zu bedeuten?«, fragte Juan in überheblichem Tonfall in perfektem Arabisch. »Ich bin Hauptmann Hanzi Hourani von der Syrischen Marine und ein Gast Ihres Standortkommandanten, Admiral Ramazani.«
    Die beiden Wächter starrten ihn verwirrt blinzelnd an, ehe einer in holprigem Arabisch fragte: »Wer sind Sie?«
    »Hauptmann Hourani«, schnappte Cabrillo ungehalten. »Bei der Liebe des Propheten, ich bin während der vergangenen Woche ein Dutzend Mal in diesem Gebäude aus und ein gegangen. Sicherlich wissen Sie, dass ich hier bin, um einer Vorführung Ihrer neuen Wunderwaffe beizuwohnen, dieser Torpedos, die die Crusaders ein für alle Mal aus unseren Gewässern vertreiben werden.«
    Juan wusste, dass der Iraner, der ausschließlich Farsi beherrschte, nur jedes dritte oder vierte Wort seines Redeschwalls verstand, aber es war auch eher sein Auftreten, das von Bedeutung war. Er musste sie davon überzeugen, dass er jedes Recht hatte, an diesem Ort zu sein, auch trotz der späten Stunde. Neben einem überquellenden Aschenbecher befanden sich ein Walkie-Talkie, Teller mit kalten Essensresten und ein unordentlicher Stapel Zeitungen auf dem Tisch. Wenn sie den Sicherheitsdienst der Basis alarmierten, war das Spiel aus.
    »Ich habe während der Besichtigung des U-Boots wohl ein wenig die Zeit aus dem Blick verloren«, fuhr Juan fort, dann zeigte er den Anflug eines verlegenen Lächelns. »Das stimmt gar nicht. Ich bin in der Kapitänskabine eingeschlafen und habe geträumt, ich sei es, der den ersten Schlag gegen die amerikanischen Imperialisten führt.«
    In den Augen der Wächter lag noch immer ein misstrauischer Ausdruck, aber das Geständnis, dass ein höherer Offizier den gleichen Fantasien nachhängen konnte wie sie selbst, beruhigte den Wächter ein wenig. Er übersetzte seinem Partner, was Cabrillo gerade gesagt hatte.
    Es schien aber keinen großen Eindruck auf ihn zu machen. Er bellte den ersten Wächter an und fuchtelte mit dem Lauf des AK-47 herum. Der Mann, der Arabisch sprechen konnte, wollte Juans Ausweis sehen.
    Juan holte seine Brieftasche hervor und reichte sie dem ranghöheren der beiden Soldaten. Während der Wächter die Brieftasche untersuchte, angelte Juan eine Schachtel Zigaretten aus seiner Brusttasche und zündete sich eine an. Es waren Dunhill-Zigaretten, eine um einiges bessere Marke als die

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