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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Summen ihres revolutionären Antriebs und das Strömen des Wassers durch die Antriebsröhren deutlich hören.
    Linda bremste das Nomad ein wenig, so dass es innerhalb des Moon Pools ein winziges Stück rückwärts trieb. Dabei waren die Heckflosse und die Schrauben keine dreißig Zentimeter vom Rand der Öffnung entfernt. »Und jetzt Achtung«, sagte Linda und warf den restlichen harten Ballast ab, eine halbe Tonne Eisenkugeln, die sich in einer Kippvorrichtung befanden.
    Das Nomad sprang regelrecht hoch und durchbrach die Wasseroberfläche. Obwohl schäumend wie in einem Kessel, weil die
Oregon
drei Knoten Fahrt machte, war das Wasser im Verhältnis zum Tauchboot ruhig. Das Boot schob sich vorwärts. Linda schaltete sofort auf Rückwärtsfahrt, während es das Becken, das kaum doppelt so lang war wie das Boot, durchquerte. Ein aufblasbarer Fender, der die Breite des Beckens überspannte, war vorsichtshalber ins Wasser abgesenkt worden. Das Tauchboot stieß so sacht dagegen, dass der Wulst kaum eingedrückt wurde.
    Schritte erklangen auf dem Rumpf des Nomad, als Techniker Hebeleinen an den dafür vorgesehenen Ösen des Bootes befestigten. Unter dem Boot schlossen sich bereits die Rumpftore des Moon Pools. Linda atmete erleichtert aus und schüttelte die Hände, um ihre Verkrampfung zu lockern.
    Juan klopfte ihr auf die Schulter. Er konnte die Anstrengung der letzten Minuten in ihren Augen erkennen. »Ich hätte es selbst nicht besser machen können.«
    »Danke«, sagte sie müde. Sie reckte den Kopf, als lauschte sie einer fernen Stimme. »Ich glaube, meine Badewanne ruft nach mir.«
    »Geh ruhig«, sagte Juan, erhob sich aus einem Sessel und hinterließ auf dem dunklen Vinyl eine Wasserpfütze. »Du hast es dir mehr als redlich verdient.«
    Das Team wartete unter der Luke, während das Nomad in sein Hängegerüst abgesenkt und die äußere Luke geöffnet wurde. Obgleich er immer noch den rutschsicheren Boden volltropfte, ließ Juan seinem Team beim Aussteigen aus dem Mini-U-Boot den Vortritt. Ein Techniker reichte ihm ungefragt ein Headset. »Eric, bist du da?«
    »Allzeit bereit, großer Meister«, antwortete Eric Stone von seinem Platz im Operationszentrum aus.
    »Sobald die Rumpftore geschlossen sind, geh auf achtzehn Knoten. Wie lange dauert es noch, bis wir die Straße verlassen?«
    »Ungefähr zweieinhalb Stunden, und es sind noch weitere fünfzehn Stunden bis zu den Rendezvous-Koordinaten.«
    Cabrillo wollte die Torpedos und sämtliche technischen Informationen, die Eddie aus dem Computer im Trockendock geholt hatte, so schnell wie möglich vom Schiff haben. Aber das Treffen mit der USS
Talahassee,
einem schnellen U-Boot der Los-Angeles-Klasse, musste sorgfältig koordiniert werden, um Spionagesatelliten zu entgehen und nicht von einem Schiff in der Nähe beobachtet zu werden.
    »Okay, danke. Sag Hali, er soll weiter auf militärischen Funkverkehr aus Bandar Abbas achten. Wenn er in dieser Richtung irgendetwas auffängt, weckt mich in meiner Kabine.«
    »Wird gemacht, Juan.«
    Max beaufsichtigte die Bergung der Torpedos aus ihrer Transporthalterung unter dem Nomad und bediente sogar selbst einen der Kettenflaschenzüge, um sie auf motorgetriebene Karren zu laden. Eddie hatte bereits das Computerlaufwerk, das mit Informationen vollgeladen war, in einem wasserdichten Behälter verstaut.
    Juan schlug mit der flachen Hand auf eine der Waffen. »Fünf Millionen pro Stück sowie eine weitere Million für die Daten aus dem Computer. Nicht schlecht für einen Arbeitstag.«
    »Du solltest Overholt anrufen, damit er weiß, dass wir zwei dieser Babys geschnappt haben, und damit er keinen Herzinfarkt bekommt, wenn unsere Rechnung auf seinem Tisch landet.«
    »Erst eine Dusche«, sagte Juan. »Dann rufe ich ihn an. Machst du Schluss?«
    Max warf einen Blick auf die Uhr. »Es ist fast halb fünf. Ich denke, ich bleibe auf und helfe mit, das Schiff wieder in Ordnung zu bringen. Vielleicht gönne ich mir auch noch ein Frühstück im ersten Sonnenschein.«
    »Wie du willst. Gute Nacht.«
    Der Begriff »posh« entstand in der Zeit der englischen Raj in Indien, als Passagiere, die Schiffsreisen zu ihren Auslandsdienstposten in Bombay oder Delhi buchten, um Backbordkabinen auf der Hinreise nach Indien und Steuerbordkabinen auf der Rückreise baten. Auf diese Art und Weise befanden sich ihre Räumlichkeiten stets auf der schattigen Seite des Schiffes. Reiseagenten verkürzten »Port on, Starboard Home« zu POSH, und ein neues

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