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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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oder Düsenjägerangriff, wenn man sie mit dem Diebstahl in Verbindung bringen sollte. Ein schneller Blick auf die Kamerabilder zeigte ihm, dass die
Oregon
wieder genauso aussah wie sonst: sie hatte einen Schornstein, und das Deck war frei von Containern. Sie trug wieder ihren alten Namen, obwohl, wie er feststellen konnte, die panamesische Flagge immer noch am Mast flatterte. Eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme, da die Iraner keine Erlaubnis einholen mussten, um ein Schiff zu entern, das unter ihrer eigenen Flagge fuhr, wie die
Oregon
es normalerweise tat. Die Kamera an der obersten Spitze eines der Ladebäume zeigte einen Tanker, den sie vor Kurzem passiert haben mussten, etwa eine Meile hinter ihnen sowie ein Containerschiff, das eine halbe Meile nördlich von ihnen ihrem Kielwasser folgte.
    »Hali, meldet das Sonar irgendetwas?«
    »Bis auf das Motorengeräusch von acht Schiffen in nächster Nähe, die der Computer bereits herausgefiltert hat, gibt es hier draußen nichts – außer uns unschuldigen Kauffahrern.« Er hielt inne, als wollte er noch etwas hinzufügen.
    Juan sah, wie er die Stirn runzelte. »Sag schon. Egal wie unbedeutend.«
    »Etwa eine Minute, nachdem der Funkverkehr von Bandar Abbas verstummt war, gab es eine kurze Funktätigkeit von der Marinebasis Chah-Bahar.«
    »Hast du sie seitdem noch einmal gehört?«
    Hali schüttelte den Kopf. »Nur dieses eine Mal.«
    Juan wusste auf Anhieb nicht, wie er diese Information deuten sollte, daher ließ er sie vorläufig auf sich beruhen. »Irgendwelche Anzeichen für Düsenjäger oder Helis?«
    »Eine ASW-Maschine vom Flugzeugträger südlich von uns war vor etwa einer Stunde in der Luft, aber unsere Freunde im Norden haben sich bis jetzt ruhig verhalten.«
    Cabrillo entspannte sich ein wenig und begann ernsthaft zu hoffen, dass sie trotz allem heil davonkommen würden.
    Aber im gleichen Moment, in dem ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging, stieß Hali einen lauten Ruf aus. »Sonarkontakt! Position fünfundneunzig Grad, siebentausend Yards. Torpedo im Wasser. Verdammt, er hat mit dem Angriff gewartet – die Bugschotts offen und die Rohre geflutet.«
    Das Schiff trennten mehr als acht Kilometer vom Torpedo, daher wusste Juan, dass er mehr als genug Zeit hatte, die
Oregon
außer Gefahr zu lenken. Seine Stimme blieb ruhig. »Verfolge ihn, Hali. Wir wollen erst einmal feststellen, in welche Richtung er unterwegs ist, ehe wir reagieren.«
    »Sonarkontakt!«, meldete sich Kasim abermals. »Zweiter Torpedo im Wasser, gleiche Position und Entfernung. Ich bekomme soeben die Zielberechnung vom Computer. Der erste Fisch hat es auf das Containerschiff abgesehen. Es ist die
Saga,
und sie hat Bandar Abbas zwanzig Minuten vor uns verlassen.«
    Die taktische Lage verschlechterte sich damit schlagartig.
    »Wir kriegen eine Warnung vom Flugzeugträger«, rief Hali. »Sie haben die Schüsse gehört und schicken Flugzeuge.«
    »Das wird eine verdammt heiße Kiste«, stellte Max mit einem hämischen Grinsen fest.
    »Wem sagst du das«, murmelte Juan.
    »Achtung!«,
brüllte Hali. »Neuer Kontakt! Sie haben einen dritten Torpedo abgeschossen. Das Ganze sieht aus wie ein Fächerangriff gegen uns, die
Saga
und den Tanker hinter uns, ein Petromax Oil ULCC namens
Aggie Johnston.
«
    Hätte nur ein Torpedo die
Oregon
verfolgt, wäre Cabrillo ohne Probleme damit zurechtgekommen. Vielleicht sogar mit zweien, wenn er sein Schiff zwischen das zweite und dessen Ziel hätte schieben können, aber bei drei bösartigen Fischen im Wasser gingen ihm doch die Möglichkeiten aus. Entweder die
Saga
oder die
Aggie Johnston
würden einen direkten Treffer abbekommen. Und angesichts einer vollen Ladung von zweihunderttausend Tonnen Rohöl würde er nicht zulassen, dass es der Supertanker wäre.
    »Sie haben soeben einen weiteren Fisch auf die Reise geschickt«, sagte Hali ungläubig. »Damit sind vier Fische im Wasser. Der Abstand zwischen der
Saga
und dem ersten Torpedo ist auf sechstausend Yards geschrumpft. Dieser letzte Fisch ist aber viel langsamer unterwegs als die anderen.«
    »Er wartet ab, um zu sehen, was die anderen verfehlen«, sagte Max. »Und dann aufzuräumen.«
    Falls einer der ersten drei Torpedos danebenginge oder nicht explodierte, wäre dieser Reserve-Fisch bereits in Position, um das beabsichtigte Ziel zu vernichten. Cabrillo war diese Taktik durchaus vertraut. Ihm fiel auch keine Verteidigungsmaßnahme dagegen ein. Schlagartig gelangte er zu der Erkenntnis, dass sie

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