Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Sie gehörte Mark Murphy. Er hielt sich noch immer im Ruderhaus der
Golden Dawn
auf und hatte besseren Empfang. »Was ist passiert? Es klang wie mehrere Explosionen.«
    »Du hast richtig gehört«, erwiderte Max. »Jemand versucht das Schiff zu versenken, und so wie es uns hier drüben erscheint, offenbar auch mit Erfolg.«
    »Ich habe gerade erst mit den Downloads begonnen.«
    »Pack deinen Kram zusammen, Kleiner. Gomez ist unterwegs zu euch. Verschwinde so schnell du kannst.«
    »Was ist mit Juan und den anderen?«, fragte Murph.
    »Konntest du sie per Funk erreichen?«
    »Nein. Juan hat sich vor etwa zwanzig Minuten verabschiedet und wollte runter zum Maschinenraum.«
    Hanley unterdrückte einen Fluch. Das war in etwa der ungünstigste Aufenthaltsort, als die Sprengladungen hochgingen. »Was ist mit Eddie und Hux?«
    »Zu ihnen ist die Verbindung etwa zwei Minuten später abgebrochen. Ich sag dir eins, Max, die Funkgeräte in diesen Anzügen müssen ausgetauscht werden, sobald wir wieder zurück sind.«
    »Damit befassen wir uns, wenn wir genügend Zeit haben«, sagte Max, doch er hatte bereits den gleichen Gedanken gehabt. Er studierte das Bild auf dem Monitor und sah, dass die
Dawn
sehr schnell sank. Die unterste Reihe der Bullaugen war weniger als einen Meter davon entfernt unterzugehen, und das Schiff hatte bereits eine leichte Schlagseite nach Steuerbord. Wenn er Murph losschickte, um den Rest des Teams zu suchen, bestand die Gefahr, dass der Waffenspezialist irgendwo im Schiff eingeschlossen wurde. Die
Golden Dawn
sank mittlerweile ziemlich gleichmäßig, aber er wusste auch, dass sich das Schiff jeden Moment in irgendeine Richtung neigen und absacken konnte. Er würde darauf vertrauen müssen, dass die anderen aus eigener Kraft aus dem Schiff herauskämen.
    »Mark«, rief er, »steig so schnell du kannst in den Hubschrauber. Der Hubschrauber bleibt vorerst an Ort und Stelle, und du kannst Ausschau halten, wann die anderen das Oberdeck erreichen.«
    »Verstanden, aber das gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht, Kleiner, mir auch nicht.«
    Nach einem kurzen Blick auf den Lageplan des Schiffes hatte Eddie Seng Julia auf kürzestem Weg zum kleinen Lazarett der
Golden Dawn
geführt, das sich auf Ebene DD direkt unter dem Hauptdeck befand. Mit seiner Hilfe hatte sie unterwegs Blut- und Gewebeproben von zahlreichen Opfern genommen.
    »Du hältst dich ziemlich gut für jemanden, der kein Arzt ist«, hatte Hux Eddie gelobt, während sie die ersten Opfer untersuchte.
    »Ich habe gesehen, wie chinesische Verhörspezialisten ihre Gefangenen zurückließen, nachdem sie alle Informationen aus den betreffenden Opfern herausgeholt hatten, die sie ihrer Meinung nach besaßen«, sagte Eddie mit emotionslosem Tonfall. »Seitdem bringt mich nichts mehr aus der Ruhe.«
    Julia wusste von Sengs – unter sorgfältigster Tarnung absolvierten – Missionen für die CIA in China und zweifelte nicht daran, dass er Dinge gesehen hatte, die schlimmer als alles waren, was sie sich ausmalen konnte.
    Wie sie vermutet hatte, stießen sie auf eine Spur von Leibern, die den Korridor hinunter zur Schiffsapotheke führte, Männer und Frauen, die, nachdem sie krank geworden waren, gerade noch genug Zeit gehabt hatten, um den einzigen Ort aufzusuchen, wo sie ihrer Meinung nach Hilfe finden könnten. Sie nahm auch hier Proben und dachte dabei, dass irgendetwas in ihrer Physiologie ihnen ein paar Minuten geschenkt hatte, die anderen Opfern des Pathogens verweigert worden waren. Es konnte ein wichtiger Hinweis auf der Suche nach der Ursache des Ausbruchs sein, da sie wenig Hoffnung hatte, irgendwelche Überlebenden zu finden.
    Die Lazaretttür stand offen, als sie dort ankamen. Sie stieg über einen Mann hinweg, der einen Smoking trug und auf der Schwelle lag, und betrat den fensterlosen Vorraum. Im Licht ihrer Taschenlampe sah sie zwei Schreibtische und einige Schränke. An den Wänden hingen Reiseplakate, ein Schild, das daran erinnerte, dass regelmäßiges Händewaschen ein wichtiges Mittel zur Vorbeugung von Infektionen auf Schiffen war, und eine Plakette, aus deren Inschrift hervorging, dass Dr. Howard Passman seine Ausbildung zum Doktor der Medizin an der Universität von Leeds absolviert hatte.
    Julia leuchtete ins angrenzende Untersuchungszimmer und sah, dass es leer war. Eine Tür am anderen Ende des Sprechzimmers führte zu den Krankenzimmern, die nicht mehr waren als mit Vorhängen abgetrennte Abteile, jedes mit einem Bett und einem

Weitere Kostenlose Bücher