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Sevenheart-3

Sevenheart-3

Titel: Sevenheart-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora_Jackson
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hatten, konnte man uns nicht erkennen.
    Bald kamen wir zu einer großen Schlucht, die so unendlich schien, dass ich dachte, wir wären am Ende der Welt angekommen. Ciaran hob mich vom Pferd und ließ es grasen. Dann sah er Dain an.
    „Ihr könnt leider nicht mitkommen“, sagte er.
    Der schlaue Wolf verstand sofort. Er gesellte sich zu dem Wallach und legte sich ins Gras.
    Ciaran schritt mit mir auf die Schlucht zu.
    Ich fragte mich, wohin er mich führte und vor allem, wozu er mich brauchte.
    Wir gingen bis zum Rand der Schlucht. Er sah mich an und legte sich zwei Finger an die Lippen.
    „Sei leise“, hauchte er.
    Er ging nahe bei mir, als müsse er mich vor dem, was wir gleich sehen würden, beschützen. Nach ein paar weiteren Schritten konnte man die gesamte Schlucht überblicken.
    Sie zog sich mehrere Meilen weit, verschiedene Felsen und Höhen konnte man gut sehen.
    Ich wusste nicht, was in dem Moment mit mir passierte, als ich meinen Blick darüber schweifen ließ, denn es war einfach unbeschreiblich.
    Dort zählte ich acht von den Geschöpfen, die man nur aus wahren Sagen kannte. Noch nicht einmal Tage danach konnte ich daran glauben.
    Das sind DRACHEN!
    Rote, grüne, orangene, gelbe, blaue und graue Drachen waren quer über die ganze Schlucht verteilt. Sie bewegten sich so leise wie Raubkatzen und so anmutig wie Pfauen.
    Ich sah Ciaran sprachlos an.
    Seine ruhige, schöne Gestalt, zusammen mit dem Blick über die Drachen raubten mir buchstäblich den Atem.
    Plötzlich pfiff er so laut mit zwei Fingern, dass es durch die ganze Schlucht hallte. Die Drachen wurden sofort auf uns aufmerksam. Sie schrien auf und schritten auf uns zu. Einer von ihnen erhob sich und landete mit einem gewaltigen Krachen auf dem Felsvorsprung vor uns. Er schlug mit dem Schwanz einmal um sich und riss damit einen Brocken der Schlucht ab.
    Ich wich mehr als erschrocken nach hinten.
    Ciaran stellte sich vor mich, als der Drache sein Feuer speien wollte. Er hob nur die Hand und sah das Geschöpf mit seinen Eisaugen an.
    „Ruhig!“
    Und was dann passierte, brachte mich an die Grenze meiner Empfindungen.
    Der gewaltige Drache ging vor ihm in die Knie. Er beugte seinen Hals und legte ihn aufs Gras.
    Ciaran nahm plötzlich meine Hand.
    „Komm mit!“
    Ein komisches Gefühl durchfuhr mich, während er meine Hand hielt und mich mit sich bis zum Drachen führte. Wir standen ihm so nahe, dass er uns problemlos mit seinem Schwanz hätte zerquetschen können. Geschweige denn zerfleischen oder verbrennen.
    Ciaran streckte seine Hand aus und berührte vorsichtig die rauen Schuppen des Drachen. Dieser gab einen tiefen Laut von sich, rührte sich aber nicht.
    „Jetzt du“, sagte Ciaran und sah mich an.
    Ich verkrampfte mich augenblicklich.
    Es reichte schon, dass er mich bis hierhin geführt hatte, und nun erwartete, dass ich dieses Geschöpf anfasste.
    Ich sah ihn fassungslos an, doch er schüttelte den Kopf, bevor ich etwas sagen konnte.
    „Zeig ihm, dass du ihm vertraust“
    Dass ich diesem Vieh vertraue? Tickt er noch ganz richtig?
    Ich sammelte die Überreste meines Mutes zusammen und streckte die Finger aus. Ein Stückchen weiter, noch ein Stück.
    Meine Fingerspitzen waren kurz davor, den Drachen zu berührten, doch dann überwältigte mich meine Angst.
    Ich zog erschrocken meine Hand zurück.
    Der Drache stieß erneut einen Laut aus, diesmal lauter und greller. Er bewegte sich und war dabei, aufzustehen.
    Ciaran ergriff mich am Arm, zog mich hinter sich und beruhigte den Drachen, bevor dieser mich zertrampeln konnte.
    „Los, versuch es noch einmal. Lass ihn deine Angst nicht spüren“
    Ich sah Ciaran an und blickte dann zu dem Drachen. Dann streckte ich meine Hand erneut aus. Immer er Stückchen weiter, bis ich wieder kurz davor verharrte.
    Ich konnte auch nicht schnell genug reagieren, denn Ciaran legte plötzlich seine Hand sachte auf meine und führte sie an die raue Haut des Drachen. Das Geschöpf beruhigte sich augenblicklich und rührte sich nicht mehr.
    Ich lächelte. Ciaran nahm seine Hand wieder weg.
    „Sehr gut!“
    Ich streichelte den Drachen weiter und merkte, dass meine Angst verschwunden war.
    Ciaran fasste mit beiden Händen an den Körper des Drachen und stieg auf seinen Rücken. Ich sah ihn entgeistert an, doch er streckte die Hand nach mir aus.
    „Komm, ich helfe dir hoch“
    Ich wollte erst den Kopf schütteln, aber dann siegte meine Neugierde.
    Wer konnte schon von sich behaupten, dass er einen Drachen geritten

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