Sevenheart-3
Hals zu fallen. Stattdessen gab es ein breites Grinsen und ein aufrichtiges Dankeschön.
Wir erreichten das Schloss in Kürze.
Will bestand unbedingt darauf, mich zu meinem Zimmer zu begleiten.
Ich hatte ihm nichts von dem Zwischenfall vorhin erzählt. Er wäre auch bestimmt nicht erfreut gewesen.
Als wir vor meiner Zimmertür standen, wünschte er mir eine gute Nacht.
Wie immer gab er mir einen höflichen Handkuss, doch mir fiel auf, dass William mich seit meiner Ankunft nicht ein einziges Mal geküsst hatte.
Wollte er mich nicht mehr küssen, oder traute er sich nicht?
„Will?“
Er sah mich liebevoll an.
„Hast du mir verziehen?“
Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.
„Wie könnte ich dir denn nicht verzeihen, Cheri` ?“
Ich atmete erleichtert aus und ging ein bisschen näher auf ihn zu.
„Dann... gute Nacht“, lächelte ich.
Er lächelte zurück.
Inzwischen war ich noch ein paar Schritte herangegangen. Will sah verwundert auf mich herab, denn ich stand ihm nun so nahe, dass wir nur wenige Millimeter voneinander entfernt waren. Dann lächelte er langsam, neigte seinen Kopf. Unsere Lippen waren nahe beieinander. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut.
Ich hauchte ihm ein letztes Lächeln auf seine Lippen und schritt wieder zurück, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
Will nahm meinen Arm.
„He, das war nicht fair!“
Dann zog er mich mit einer einzigen Bewegung zu sich, griff an meine Taille und drückte seine Lippen endgültig auf meine.
Ich war so überrascht, dass ich lächeln musste. Will öffnete seine Lippen und ich erwiderte seinen sinnlichen Kuss. Mit einer Hand zog er mich noch dichter an sich, mit der anderen öffnete er meine Zimmertür und schob uns hinein. Ohne sich von mir zu lösen, schloss er die Tür wieder hinter uns und zog mich in seine Arme.
Will begann, meinen Hals zu küssen und die Bänder an meinem Rücken aufzuschnüren. Seine geübten Finger fanden ihren Weg unter mein Kleid und fuhren an meinem Rücken hoch. Ich legte meine Hände an sein Gesicht und küsste ihn wieder.
Er erwiderte meinen Kuss mit voller Leidenschaft, seine Hände fuhren von meinem Nacken durch meine Haare.
„Gebbie“, flüsterte er an meinen Lippen“heirate mich!“
Will berührte meine Wange und zwang mich, ihn anzusehen.
Ich hielt seinem Blick stand und wrang mit klopfendem Herzen um eine Antwort.
„Nachdem der Kampf vorbei ist, können wir im kleinen Kreise heiraten. Es müssen nicht viele sein, ein paar Verwandte, die engsten Freunde...“
Ich lächelte wage.
„Das hört sich großartig an!“
Er sah unglaubwürdig aus.
„Du willst mich wirklich heiraten?“
Ich legte meine Arme um seinen Hals und drückte ihm einen Kuss auf den Mund.
„Ja, das will ich!“
Er lachte, hob mich hoch und übersäte mich mit Küssen.
Meine Entscheidung war nun getroffen.
Wenn alles gut ging und wir das alles überstanden, würde ich William heiraten. Doch wann und wo, das stand noch in den Sternen.
Nur noch eine Nacht .
Bei dem Gedanken an die Schlacht schlug mein Herz schneller, doch gleichzeitig stieg eine Genugtuung in mir auf, weil wir die Verbrechen von Skars Männern rächen würden.
Ich stand auf und sah aus dem Fenster.
Gewöhnlich sagte man, es gäbe eine Ruhe vor dem Sturm. Wenn ich mir jedoch das Unwetter ansah, das draußen herrschte, müsste es der Sturm vor dem Hurrikane heißen.
Nachdem Will gestern Abend bald gegangen war, hatte ich mir keine weiteren Gedanken über unsere bevorstehende Hochzeit gemacht.
Wozu auch?
Draußen verhungerten Menschen und ich hatte nichts Besseres zu tun als hübsche Pläne für eine Traumhochzeit zu schmieden.
William führte mich zum Frühstück. Diesmal lieferte er mich jedoch nur im Speisesaal ab und machte sich wieder auf den Weg.
Ich merkte, dass dort nur Frauen aßen.
Clodagh, Rihannon, Lady Odara, Rivy, Glenna, Lady Evenon, Praidana, Arove, sogar Moriath, Oriera- die Glennas Kammerzofe war-, und ich.
Die Männer waren alle damit beschäftigt, ihre Armee aufzustellen und die letzten, wichtigsten Vorbereitungen für die große Schlacht zu treffen. Nur wir Frauen saßen dort wie Dumme an der Tafel, lachten über ein paar Scherze und taten so, als ob es nichts Normaleres auf der Welt gäbe.
Den Rest des Tages verbrachte ich zusammen mit Glenna, Rivy, Oriera und Moriath und tat das, was die Mädchen damals so machten.
Wir nähten, stickten, häkelten, sangen, aßen Kekse und tratschten über die Leute auf
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